Termin vereinbaren

Einen Termin bei uns?

Lumedis Frankfurt

PD Dr. Elke Maurer
Dr. Franziska Zwecker
Dr. Jannik Ashauer
Dr. Bela Braag
Axel Lust

Dr. Nicolas Gumpert


Privatpraxis
für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin

direkt am Kaiserplatz
Kaiserstraße 14/Eingang Kirchnerstraße 2
60311 Frankfurt am Main

Zur Online-Terminvereinbarung
Telefon 069 24753120

Bandscheibenvorfall L4/5

Bandscheibenvorfälle im Lendenwirbelbereich können viele Ursachen haben und zahlreiche Beschwerden auslösen. Dieses Krankheitsbild ist ernstzunehmen und ist ein häufiger Grund für den Arbeitsausfall von vielen Betroffenen.
Eine Chronifizierung der Beschwerden ist möglich und sollte mit genauer Diagnostik und gezielten Therapieansätzen vermieden werden.
Für eine ausführliche Beratung durch unsere Frankfurter Wirbelsäulenspezialisten vereinbaren Sie hier Ihren Wunschtermin.

Dieser Artikel wurde durch Dr. Nicolas Gumpert veröffentlicht.
Er ist regelmäßiger Interviewpartner im Hessischen Rundfunk und dem ZDF.

Dr. Nicolas Gumpert ist Facharzt für Orthopädie hat sich auf die nichtoperative Behandlung von Bandscheibenvorfällen spezialisiert.
Sein Ansatz ist durch gezielte Trainingsmaßnahmen die Beschwerden an der Banscheibe zu beheben.
Folgen Sie Dr. Gumpert auf Facebook ­­oder Instagram.

Was ist ein Bandscheibenvorfall L4/5?

Ein Bandscheibenvorfall im Bereich L4/5 betrifft die Lendenwirbelsäule. Dabei wölbt sich die Bandscheibe zwischen den Lendenwirbelkörpern L4 und L5 nach außen oder reißt sogar ein, sodass der weiche Kern nach außen gedrückt wird. Dieser kann Druck auf die dort aus dem Rückenmark austretenden Nervenwurzeln ausüben. Diese Nerven ziehen vom unteren Rücken bis in die Fußspitzen und versorgen verschiedene Beinmuskeln. Zudem leiten sie das Gefühlsempfinden bestimmter Bereiche zum Gehirn. Betroffene leiden typischerweise unter tiefen Rückenschmerzen und ausstrahlenden Schmerzen ins Bein, die sich im Gesäß, an der Oberschenkelaußenseite, des Unterschenkels oder am Fußrücken bemerkbar machen.

MRT der LWS (T2)

  1. subkutanes Fettgewebe (gelb)
  2. Rückenmarkskanal (Canalis spinalis = hellgelb)
  3. Bandscheibenvorfall L4/5 (Massenvorfall = rot)
  4. Bandscheibenvorfall L5/S1 (rot)
  5. Wirbelkörper L3
  6. 3. Bandscheibe der LWS
  7. Wirbelkörper L4
  8. 4.Bandscheibe der LWS
  9. Wirbelskörper L5
  10. 5. Bandscheibe der LWS

Was sind die Ursachen für einen Bandscheibenvorfall L4/5?

  • Natürliche Abnutzung der Bandscheiben im höheren Alter (Degeneration)
  • Fehlbelastungen, z. B. durch langes Sitzen im Alltag, falsches Anheben schwerer Lasten oder Sportunfälle
  • Bewegungsmangel: Zu wenig Rücken- und Rumpfmuskulatur zur Entlastung der Bandscheiben
  • Übergewicht: Es erhöht den Druck auf die Bandscheiben.
  • Genetische Veranlagung, z. B. schwaches Bindegewebe

An welchen Symptomen erkennen Sie einen Bandscheibenvorfall L4/5?

Bei einem Bandscheibenvorfall wird der weiche innere Kern der Bandscheibe (Nucleus pulposus) durch den äußeren Faserring (Anulus fibrosus) gedrückt. Dadurch wird Druck auf die umliegenden Strukturen, häufig auf die dort liegenden Nervenwurzeln, ausgeübt. Im Bereich der Lendenwirbelsäule drückt der Vorfall in der Regel auf die aus dem Spinalkanal austretende Nervenwurzel L5, die den Lendenwirbelkörpern L4 und L5 zugeordnet ist. Dies kann plötzliche, zunehmende und starke Rückenschmerzen im unteren Rücken verursachen. Die Schmerzen sind häufig einseitig, je nach Seite des Bandscheibenvorfalls, und strahlen ins Gesäß, den seitlichen Oberschenkel, Unterschenkel und den Fußrücken aus. Sie ähneln den Schmerzen einer Ischialgie. Zusätzlich können Gefühlsstörungen wie Kribbeln, Taubheitsgefühle oder ein Brennen im Versorgungsgebiet des Nervs L5 auftreten. Je nach Schweregrad kann auch eine Muskelschwäche auftreten, insbesondere beim Anheben der Großzehe oder des Fußes.

Abbildung eines Bandscheibenvorfalls

  1. mediolateraler (seitlicher) Bandscheibenvorfall mit Druck auf die Nervenwurzel, welche zur Nervenwurzelkompression führt
  2. Rückenmark
  3. Nervenwurzel
  4. Gelatinie in der Bandscheibe (Nucleus pulposus)
  5. Faserring der Bandscheibe (Nucleus fibrosus)

Welche Muskeln können schwach werden?

Bei einem Bandscheibenvorfall auf Höhe L4/L5 sind insbesondere die Nerven betroffen, die für die Anhebung des Fußes und der Zehen zuständig sind. Diese sind:

  • M. tibialis anterior,
  • M. extensor hallucis longus und
  • M. extensor digitorum longus.

Auch der Musculus gluteus medius im Gesäß ist eingeschränkt, was dazu führt, dass die Bewegung im Hügtgelenk eingeschränkt ist. Ein typisches Krankheitsbild durch den Ausfall dieser Nerven ist die sog. Fußheberparese.

Muskel der Fußheber vom Fuß

  1. Musculus peroneus tertius (nicht bei allen Menschen vorhanden) = lila
  2. langer Zehenstreckmuskel (Musculus extensor digitorum longus) = türkis
  3. langer Großzehenstrecker (Musculus extensor hallucis longus) = grün
  4. Fußheber (M. tibialis anterior) = gelb

Fußheberparese

Bei einer Fußheberparese sind die Muskeln, die den Fuß anheben, bzw. die Nerven, welche diese Muskel innervieren geschädigt. Der betroffene Fuß kann nicht mehr richtig angehoben werden, was besonders beim Gehen auffällt. Es entsteht das sogenannte „Steppergang“-Gangbild, bei dem das Bein kompensatorisch höher angehoben wird, um die herabhängende Fußspitze auszugleichen. Auch ein Fersenstand ist durch die Lähmung nicht mehr möglich.

Genauere Informationen finden Sie in unserem ausführlichen Artikel Fußheberparese

Großzehenheberparese

Bei einer Großzehenheberparese sind die Nervenfasern betroffen, die die Muskulatur zum Anheben des großen Zehs ansteuern. Der große Zeh kann deshalb nicht mehr isoliert nach oben gehoben werden. Dies ist auch ein häufiges Frühsymptom einer Nervenkompression der auf Höhe der Lendenwirbelkörper L4/L5 austretenden Nerven.

Mehr über Symptome und Behandlungsansätze finden Sie in unserem Artikel Großzehenheberschwäche

Wie kann man einen Bandscheibenvorfall L4/5 diagnostizieren?

Die Diagnose beginnt mit einer gründlichen Befragung (Anamnese). Dabei werden die typischen Beschwerden wie Schmerzen im unteren Rücken, die Ausstrahlung ins Bein sowie Symptome wie Kribbeln, Taubheit oder Kraftverlust erfragt.
Im Rahmen der Untersuchung werden mögliche Ursachen wie Unfälle, Fehlbelastungen oder sportliche Aktivitäten in der nahen Vergangenheit in Betracht gezogen.
Im Anschluss folgt eine gründliche Untersuchung mit Funktionstests, Prüfung der Reflexe, der Muskelkraft und des Gefühlsempfindens. Zusätzlich kann eine Bildgebung in Betracht gezogen werden, um den Ort und das Ausmaß des Bandscheibenvorfalls sowie die Beteiligung der Nerven abzubilden.

Wann braucht man ein MRT der LWS?

In der Regel wird erst nach einer mehrwöchigen konservativen Behandlung ohne deutliche Besserung ein MRT der Lendenwirbelsäule durchgeführt. Treten jedoch neurologische Ausfälle wie

  • Lähmungen,
  • Gefühlsstörungen oder
  • Blasen- und Darmprobleme auf,

wird eine Bildgebung zeitnaher durchgeführt. Um den Befund für die OP-Planung genau lokalisieren und beurteilen zu können, wird vor einer Operation ebenfalls ein MRT gemacht.

Was kann man gegen einen Bandscheibenvorfall L4/5 tun?

In der Regel wird zunächst eine konservative Therapie begonnen. Hierzu zählt die körperliche Schonung in der akuten Schmerzphase, die nicht mit Bettruhe gleichzusetzen ist, sondern das Vermeiden von Sport und rückenbelastenden Bewegungen bedeutet.
Daraufhin erfolgt der langsame Wiedereinstieg ins Training und in die Bewegung. Mittels Physiotherapie wird die Muskulatur vorsichtig gestärkt und Fehlhaltungen werden korrigiert.
Zusätzlich helfen Wärmebehandlungen, Rückenschule, Umstellungen der Alltagsbelastung und eine gezielte Schmerztherapie die Beschwerden langfristig zu lindern. In sehr schweren Fällen oder wenn die Therapie keinen Erfolg zeigt, werden invasive Maßnahmen zur Linderung der Beschwerden erwogen.

Welche Medikamente können helfen?

Zur vorübergehenden Schmerzlinderung können entzündungshemmende Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Diclofenac eingesetzt werden.
Zusätzlich können lokal wirksame Schmerzsalben auf den unteren Rücken aufgetragen werden.
Bei sehr starken und schmerzhaften Verspannungen können Muskelrelaxantien helfen, die Muskulatur zu entspannen.
Treten sogenannte neuropathische Schmerzen auf, also Schmerzen, die von den Nerven selbst ausgehen, können spezielle Medikamente gegen diese Schmerzen eingenommen werden, zum Beispiel Gabapentin.

Wann braucht man Cortison bei einem bandscheibenvorfall L4/5?

Cortison wirkt stark entzündungshemmend und lindert die durch eine Entzündung der Nervenwurzel im eingeklemmten Bereich ausgelösten Schmerzen. Es kann in Form von Tabletten eingenommen oder als Injektion direkt in die schmerzende Stelle verabreicht werden (PRT).
Bei der periradikulären Therapie (PRT) wird ein Gemisch aus Cortisonund einem Lokalanästhetikum minimalinvasiv direkt in die schmerzende Stelle um die betroffene Nervenwurzel gespritzt. Die Injektion erfolgt unter bildgebender Kontrolle, beispielsweise CT-gesteuert. Das Ziel der PRT ist es, die Entzündung zu hemmen und die Schmerzen schnell zu lindern. Die Wirkung hält in der Regel mehrere Wochen an.

Wann brauche ich eine OP?

In der Regel ist keine Operation erforderlich. Sie wird in Erwägung gezogen, wenn sich die Beschwerden trotz mehrwöchiger konservativer Therapie nicht bessern und weiterhin Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und somit eine Einschränkung der Lebensqualität bestehen. Eine sofortige Operation ist erforderlich, wenn Lähmungen, beispielsweise eine Fußheberschwäche, auftreten oder Blasen- oder Darmstörungen (Cauda-Equina-Syndrom) vorliegen. In diesen Fällen handelt es sich um eine schwere Form des Bandscheibenvorfalls L4/5, der als Notfall behandelt werden muss.

OP - Ja, notwendig

  • Neurologische Ausfälle z.B. Lähmungen, Gefühlsverlust, starke Muskelschwäche
  • Anhaltende, therapieresistente Schmerzen
  • Starke Schädigung der Nerven auf Höhe L4/L5 z.B. im MRT nachweisbar
  • Komplikationen wie z.B. das Cauda-Equina Syndrom

OP - nein, nicht notwendig

  • Besserung der Schmerzen mit konservativer Therapie
  • Keine neurologischen Ausfälle wie z.B. Gefühlsstörungen, Lähmungen
  • Allgemeine Risiken einer Operation sehr hoch z.B. bei schlechtem Gesundheitszustand

Was machen wir bei Lumedis einzigartig, um ein einen Bandscheibenvorfall L4/5 zu verbessern?

Bei Lumedis steht die ganzheitliche Behandlung des Körpers im Mittelpunkt. Diese wird individuell an die Bedürfnisse der Betroffenen angepasst. Jeder Patient wird gründlich untersucht. Mithilfe moderner Bildgebung, der Analyse muskulärer Dysbalancen, einer elektromyographischen Untersuchung (EMG) und einer Wirbelsäulenvermessung kann anstelle eines standardisierten Vorgehens ein individuelles Therapiekonzept entwickelt werden. Gezielte Trainingspläne und Übungen führen langfristig zu einem guten und nachhaltigen Ergebnis und minimieren so das Risiko für erneute Bandscheibenvorfälle.

Muskuläre Dysblancen-Check

Bei dem Check auf muskuläre Dysbalancen im Zusammenhang mit einem Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule (L4/L5) werden die für die Stabilisierung der Wirbelsäule verantwortlichen Muskeln gezielt untersucht. Dabei können Verkürzungen, Schwächen oder Verspannungen festgestellt werden. Mithilfe dessen können wir die Ungleichgewichte in der Muskulatur aufdecken. Diese können ursächlich für einen Bandscheibenvorfall sein, da sie Überlastung oder Fehlhaltung begünstigen. Folglich kann das Training an die muskulären Dysbalancen angepasst werden.

EMG

Bei der Elektromyographie (EMG) wird die elektrische Aktivität der Muskulatur mithilfe feiner Elektroden gemessen. So lässt sich abbilden, ob die Reize der Nerven korrekt an die Muskulatur weitergegeben werden. Mithilfe der EMG lässt sich feststellen, ob die Nerven durch den Bandscheibenvorfall beeinträchtigt sind und wie schwer die Nervenschädigung ist.

Wirbelsäulenvermessung

Bei einer Vermessung der Wirbelsäule wird diese in allen Ebenen abgebildet. Dabei können Fehlhaltungen, Fehlbelastungen und Achsenabweichungen, wie sie beispielsweise bei einer Skoliose auftreten, beurteilt werden. Auch Beckenschiefstände oder Beinlängendifferenzen, die zu einer Fehlbelastung der Lendenwirbelsäule führen können, können festgestellt werden.
Letztendlich begünstigen alle Veränderungen der normalen Struktur der Wirbelsäule einen Bandscheibenvorfall.

Wie lange dauert es bis ein Bandscheibenvorfall LWS L4/5 ausgeheilt ist?

Die Heilungsdauer hängt stark vom Schweregrad des Vorfalls, dem Zeitpunkt des Therapiebeginns und der gewählten Therapie ab.
Bei unkomplizierten Bandscheibenvorfällen im Bereich L4/L5 und bei konsequentem Training bessern sich die Beschwerden in der Regel schnell, sodass Betroffene innerhalb von sechs bis zwölf Wochen beschwerdefrei sein können.
Schwere Vorfälle mit Nervenschädigung und deutlichen Beschwerden in den Beinen können mehrere Monate andauern.

Krankschreibung

Ob eine Krankschreibung erforderlich ist, hängt von der ausgeübten Tätigkeit und der Schwere des Vorfalls ab.
Bei sitzenden Tätigkeiten ist eine vorsichtige Wiederaufnahme der Arbeit in der Regel nach ein bis drei Wochen möglich.
Bei körperlichen Tätigkeiten oder starken Beschwerden kann eine längere Krankschreibung notwendig sein.
Nach einem Bandscheibenvorfall L4/L5 kann eine strukturierte Wiedereingliederung in den Berufsalltag sehr hilfreich sein.

Wer kann uns ein Bild schicken, welches wir an dieser Stelle veröffentlichen dürfen?

Wir freuen uns, wenn Sie uns mit Bildmaterial unterstützen würden, was wir anonym auf Lumedis veröffentlichen dürfen.
Bitte räumen Sie uns in der Mail ein Nutzungsrecht ein, das Sie jederzeit wieder zurückziehen können.
Von Röntgenbildern / MRT´s / CT´s - wenn möglich die Originalbilder in großer Auflösung (bitte keine Bildschirmfotografien) schicken.

Damit helfen Sie anderen Ihre Erkrankung besser zu verstehen und einzuschätzen.

Bild bitte an info@lumedis.de.

Danke und viele Grüße
Ihr
Nicolas Gumpert

Unsere Wirbelsäulenspezialisten

Wir beraten Sie gerne in unserer Wirbelsäulensprechstunde!