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Lumedis Frankfurt

PD Dr. Elke Maurer
Dr. Carmen Heinz
Dr. Franziska Zwecker
Dr. Bela Braag
Axel Lust

Dr. Nicolas Gumpert
Fachärzte für Orthopädie


Privatpraxis
für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin

direkt am Kaiserplatz
Kaiserstraße 14/Eingang Kirchnerstraße 2
60311 Frankfurt am Main

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Telefon 069 24753120

Krampf im Oberschenkel

Lumedis - Ihre Muskelspezialisten aus Frankfurt

Ein Krampf im Oberschenkel ist zunächst eine harmlose Erkrankung.
Insbesondere wenn Krämpfe im Oberschenkel gehäuft auftreten, die sportliche Leistungsfähigkeit einschränken oder nicht weg geht, sollte in jedem Fall eine Abklärung von einem Sportorthopäden erfolgen, da Sie die Wettkampffähigkeit limitieren.
Aber auch der nächtliche Wadenkrampf kann die Nachtruhe erheblich stören und sollte daher ärztlich abgeklärt werden.
Unsere frankfurter Spezialisten von Lumedis haben sich auf die Therapie von Muskelpathologien spezialisiert und können Ihnen so einen individuell an Sie angepassten Behandlungsplan anbieten. Gerne beraten wir Sie in unserer Sprechstunde persönlich. Zu Ihrem Wunschtermin gelangen Sie hier.

 

Axel Lust hat diesen Artikel für Sie zuletzt aktualisiert.
Axel Lust ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und eine ausgewiesener Hüftspezialist.
Er hat eine fundierte Ausbildung in der operativen und konservativen Hüftchirurgie und sich auf dieser Basis als konservative Hüftspezialist etabliert.
Durch unsere ausgezeichneten Möglichkeiten der funktionellen Diagnostik, also eine Diagnostik durch Bewegungen, bei denen die Schmerzen der Hüfte entstehen, kann er vielen Betroffenen durch zielgerichtete, auf das jeweilige Problem abgestimmte Übungen helfen.

Was ist ein Krampf im Oberschenkel?

Unter einem Krampf im Oberschenkel versteht man einen sich meistens plötzlich ruckartig zusammenziehenden Muskel im Bereich des Oberschenkels aus verschiedenen Gründen mit daraus entstehenden Beschwerden.
Oberschenkelkrämpfe kommen besonders nachts auf der Innenseite nach sportlicher Belastung.

Was können Ursachen für einen Krampf im Oberschenkel sein?

Es gibt viele Ursachen für Muskelkrämpfe im Oberschenkel. 
Als Ursachen kommen unter anderem in Frage:

  • Dehydration
    Unzureichende Flüssigkeitszufuhr kann zu Muskelkrämpfen führen.
  • Überlastung/Überbeanspruchung der Muskulatur
    Intensives Training oder ungewohnte körperliche Aktivität kann zu Krämpfen führen.
  • Muskuläre Ermüdung
    Überlastete oder erschöpfte Muskeln neigen eher zu Krämpfen.
  • Fehlbelastung
  • Mineralmangel/Elektrolytungleichgewicht
    Mangel an Magnesium, Kalium oder Kalzium stört die Muskelkontraktion und -entspannung.
  • Durchblutungsstörungen
    Eine verminderte Blutversorgung der Muskulatur, z. B. durch periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK), kann Krämpfe auslösen.
  • Trauma/Unfall
    Beispielweise kann eine Adduktorenzerrung ein Oberschenkelkrampf auslösen.
  • Medikamente
    Die Liste von Medikamenten die Krämpfe begünstigen ist lang.
    Die wichtisten haben wir Ihnen hier zusammengefasst:
    • Nebenwirkung von Cortison
      Z. B. Prednison – können Elektrolytstörungen verursachen, was zu Krämpfen führt.
    • Diuretika (Entwässerungsmittel)
      Z. B. Furosemid, Hydrochlorothiazid – können Elektrolyte (Kalium, Magnesium) aus dem Körper spülen und dadurch Krämpfe verursachen.
    • Statine
      Z. B. Simvastatin, Atorvastatin, Rosuvastatin – zur Senkung des Cholesterinspiegels, können Muskelschmerzen und Krämpfe verursachen.
    • Beta-Agonisten
      Z. B. Salbutamol – Asthmamedikamente, die Muskelzittern und Krämpfe verursachen können.
    • ACE-Hemmer
      Z. B. Lisinopril – blutdrucksenkende Medikamente, die in seltenen Fällen Krämpfe auslösen können.
    • Kalziumkanalblocker
      Z. B. Amlodipin – blutdrucksenkende Medikamente, die Muskelkrämpfe als Nebenwirkung haben können.
    • Antipsychotika
      Z. B. Haloperidol, Risperidon – können Muskelkrämpfe und Muskelsteifheit verursachen.
    • Hormonelle Verhütungsmittel
      Können den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt beeinflussen und Krämpfe auslösen.
    • Bisphosphonate
      Z. B. Alendronat – zur Behandlung von Osteoporose, können Muskelschmerzen und Krämpfe verursachen.
    • Lithium
      Ein Medikament zur Behandlung von bipolaren Störungen, das Elektrolytstörungen und Krämpfe verursachen kann.
    • Fluorchinolon-Antibiotika
      Z. B. Ciprofloxacin, Levofloxacin – können in seltenen Fällen Muskelkrämpfe und Sehnenbeschwerden verursachen.
    • Opioide
      Z. B. Morphin, Oxycodon – können in manchen Fällen Muskelkrämpfe auslösen.
    • Chemotherapeutika
      Z. B. Vincristin – Krebsmedikamente, die Muskelkrämpfe und Nervenschäden verursachen können.
    • Cholesterinabsenkende Fibrate
      Z. B. Fenofibrat – können Muskelkrämpfe und Muskelschmerzen verursachen.
    • Interferone
      Z. B. bei der Behandlung von Multiple Sklerose oder Hepatitis, können Muskelkrämpfe als Nebenwirkung haben.
    • Immunsuppressiva
      Z. B. Tacrolimus, Cyclosporin – können Muskelkrämpfe und Zittern verursachen.
    • Antidepressiva (SSRIs)
      Z. B. Sertralin, Fluoxetin – können Muskelkrämpfe und Muskelzittern als seltene Nebenwirkung haben.
    • Methotrexat
      Ein Medikament zur Behandlung von rheumatoider Arthritis und Krebs, das Muskelkrämpfe auslösen kann.
    • Antiemetika
      Z. B. Metoclopramid – können Muskelkrämpfe als Nebenwirkung verursachen.
    • Antiepileptika
      Z. B. Phenytoin, Carbamazepin – können in seltenen Fällen Muskelkrämpfe verursachen.
  • Bandscheibenvorfall der LWS
    insbesondere wenn krampfartige Schmerzen im Oberschenkel mit Rückenschmerzen auftreten
  • Langes Sitzen oder Stehen
    Eine statische Körperhaltung kann die Blutzirkulation beeinträchtigen und Krämpfe begünstigen.
  • Mangel an Dehnung
    Unzureichendes Dehnen vor oder nach dem Training kann zu Muskelverkürzungen und Krämpfen führen.
  • Nervenkompression
    Probleme wie ein eingeklemmter Ischiasnerv können Krämpfe und Schmerzen im Oberschenkel verursachen.
    Typischerweise bestehen neben den Krämpfen auch Rückenschmerzen in der unteren Lendenwirbelsäule.
  • Schwangerschaft
    Hormonelle Veränderungen und erhöhter Druck auf die Muskeln können Krämpfe begünstigen.
  • Kälte
    Kalte Temperaturen führen zu einer Muskelkontraktion, was Krämpfe auslösen kann.
  • Alkoholmissbrauch
    Alkoholentzug oder -überkonsum kann das Risiko für Krämpfe erhöhen.
  • Diabetes mellitus
    Diabetische Neuropathie kann zu Krämpfen führen.
  • Nierenerkrankungen
    Störungen im Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt durch Nierenprobleme können Krämpfe verursachen.
  • Lebererkrankungen
    Leberfunktionsstörungen können den Stoffwechsel und die Muskelgesundheit beeinträchtigen, was Krämpfe zur Folge hat.
  • Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
    Hormonelle Ungleichgewichte können Muskelkrämpfe verursachen.
  • Multiple Sklerose
    Neurologische Erkrankungen wie MS können Krämpfe und Spasmen auslösen.

Überlastung

Belastungen können immer wieder zu Krämpfen des Oberschenkels führen.
Vor allem, wenn ungewohnte Bewegungen zu lange durchgeführt werden, kann es vorkommen, dass der Oberschenkelmuskel plötzlich krampfartig verhärtet und die Patienten die Bewegung nicht mehr durchführen können. Der Grund liegt in einer Unterversorgung des Muskels mit Blut.
Langes Stehen oder langes Gehen beziehungsweise wandern führen immer wieder beim Unrainierten dazu, dass er Krämpfe im Oberschenkel bekommt, wenn er das Limit überschreitet (Überlastung).

Fehlbelastung

Fehlbelastungen sind unsymmetrisch durchgeführte Bewegungen des Körpers, die zu einer ungleichmäßigen Belastung der Muskel führen. Dies kann bei chronischen Fehlbelastungen auch zu plötzlich auftretenden Krämpfen im Oberschenkel führen.
Vor allem kleine Beinlängendifferenzen, die bislang unbemerkt blieben, können dazu beitragen, dass ein Oberschenkelmuskel stärker belastet wird als der andere. Ergebnis ist, dass der überlastete Oberschenkelmuskel dann plötzlich krampfartig verhärtet. Im Falle von immer wiederkehrenden Oberschenkelkrämpfen, sollte auch eine Fehlbelastung ausgeschlossen werden.

Mineralmangel/Magnesiummangel

Vor allem dem Magnesium-Mangel sagt man eine Verursachung von Oberschenkel-, und Unterschenkelkrämpfen nach. Patienten, die vor allem unter nächtlichen krampfartigen Schmerzen der Beine und der Oberschenkel und Unterschenkel leiden, sollten einen Magnesium Mangel abgeschlossen bekommen.

Durchblutungsstörungen

Auch Durchblutungsstörung im Sinne einer Gefäßverengung können dazu beitragen, dass der Muskel nicht die benötigte Menge Blut bekommt und sich aus diesem Grund krampfartig zusammenzieht. Da der Muskel bei Belastung mehr sauerstoffhaltiges Blut benötigt als in Ruhe, treten krampfartige Beschwerden vor allem beim Laufen auf.
Können die Patienten nur einige 100 m laufen, bevor sich ein Oberschenkelkrampf einstellt, sollte in jedem Fall eine Durchblutungsstörung ausgeschlossen werden.

Trauma

Trauma oder Unfälle verursachen ebenfalls als Nachwirkungen mit unter Oberschenkelkrämpfe. Der Grund liegt in einer Reizung der Muskelzellen nach einem Stoß oder stumpfen Trauma.
Ruckartige Verletzungen, wie zum Beispiel Umknicktraumen, können ebenfalls zu plötzlich eintretenden Muskelschmerzen führen. Der Grund liegt darin, dass es durch die kleinen Erschütterungen zu einer schnellen Kontraktion des Muskels kommt und dieser sich nicht sofort wieder erschlafft.

  1. Kreuzbein (Os Sacrum)
  2. Spina iliaca anterior superior (Ansatzpunkt vieler Muskeln)
  3. Musculus tensor fasciae latae
  4. Musculus sartorius
  5. Tractus iliotibialis
  6. Musculus vastus medialis
  7. Quadrizepsansatzsehne
  8. Pes anserinus superficialis
  9. Kniescheibe (Patella)
  10. Musculus vastus lateralis
  11. Musculus rectus femoris
  12. Musculus iliacus (bildet zusammen mit Musculus Psoas den Musculus iliopsoas)

Nr. 6,10 und 11 bilden zusammen den Musculus quadriceps femoris

Muskelkater

Muskelkater entsteht vor allem Dingen dann, wenn sich Muskeln sehr fest kontrahieren und zusammenziehen, wie es im Falle eines Muskelkrampfes passiert.
Nachdem sich der Muskelkrampf gelockert hat, klagen die Betroffenen manchmal noch einige Stunden, manchmal sogar Tage über Muskelkater in dem betroffenen Bereich. Grund sind Nervenreizungen, die durch die Kontraktion des Muskels entstehen.
Nach spätestens ein bis zwei Tagen sollte der Muskelkater, der durch Muskelkrämpfe des Oberschenkels entsteht, verschwunden sein.

Muskelfaserriss im Oberschenkel

Kommt es durch einen Unfall zu Muskelfaserrissen an der Oberschenkelmuskulatur, kann die Kontraktion des Muskels nicht wie gewohnt symmetrisch stattfinden, was dann zur Folge haben kann, dass es immer mal wieder im Laufe des Tages zu Krämpfen des Oberschenkelmuskels kommen kann.
Auch kann eine Krampf in der Oberschenkelmuskulatur solche Kräfte entwickeln, dass kleinste Verletzungen der Muskelfasern entstehen.
Sind nach Muskelkrämpfen Muskelfaserrisse entstanden, klagen die Betroffenen oftmals noch Tage bis Wochen nach dem Krampf über Schmerzen in der Oberschenkelmuskulatur.
 

Abbildung einer Muskelverletzung am Oberschenkel:

  1. Muskelriss am Oberschenkel
  2. Muskelbündelriss am Oberschenkel
  3. Muskelfaserriss am Oberschenkel

Welche weiteren Symptome können einen Krampf im Oberschenkel begleiten?

Muskelkrämpfe sind in aller Regel durch starke Schmerzen im Bereich der Krämpfe begleitet.
Des weiteren ist charakteristisch für ein Muskelkrampf des Oberschenkels, dass sich die Muskulatur plötzlich und stark verhärtet. Meistens kann man diese Verhärtung nicht ohne weiteres wegdrücken, die Bewegung in diesem Bereich ist ebenfalls eingeschränkt.
Zudem kann es zu kleinen Schwellungen im Bereich des  Muskels kommen.
Die Patienten gehen aufgrund der starken Schmerzen meistens in eine direkte Schonhaltung.
Selten kann man von dem Krampf im Oberschenkel bewußtlos werden.

Schmerzen im Oberschenkel

Schmerzen im Oberschenkelwerden durch jeden Muskelkrampf ausgelöst. Grund sind die krampfartigen Verhärtungen der Muskelfasern, die dadurch zu einer Reizung der Nerven im Bereich des Muskels führen.
Die Schmerzen werden als sehr stark und ziehend angegeben. Sie können im Bereich des Oberschenkels lokalisiert werden, strahlen aber mit unter auch in benachbarte Areale aus.
Bei Bewegung im Oberschenkel können die Schmerzen noch verstärkt werden.

Diagnose

Die Diagnostik eines Oberschenkelmuskelkrampfes ist eine klinische Einschätzung.
So wird der Untersucher bei der Betastungen des Oberschenkelmuskels sehen, dass :

  • dieser sehr stark verhärtet
  • in der Bewegung eingeschränkt ist
  • die gewohnten Bewegungen des Oberschenkels nicht mehr durchgeführt werden können

Der Oberschenkelmuskel ist meistens nicht mehr verschieblich, bei der körperlichen Untersuchung fällt eine steinharte Konstitution des Muskels auf, die bei Druck auch noch schmerzempfindlich ist.
Die Krankenbefragung bezieht sich vor allem Dingen auf die Häufigkeit der Krämpfe, die dann eine entsprechende Diagnostik unter Umständen notwendig macht.
Zudem stehen auch noch einige bildgebende Verfahren zur Verfügung mit denen man im Zweifelsfall eine stark kontrahierter Muskulatur und Krämpfe untersuchen kann.

Ultraschall

Eine Ultraschalluntersuchung kommt bei einem Krampf der Oberschenkelmuskulatur zum Einsatz, wenn man den genauen Zustand des Muskels und der Sehnen überprüfen will.
Ultraschalluntersuchungen können dicht unter der Haut liegende, weichere Strukturen darstellen sowie auch Flüssigkeiten aufzeigen.
Der Behandler würde mit dem Ultraschallkopf dicht über den Oberschenkelmuskel fahren und den darunter liegenden Muskel beurteilen.

Behandlung - Was kann ich tun?

Was kann man gegen den Krampf tun?

Wie kann ich den Oberschenkelkrampf lösen?

Da ein Muskelkrampf der Oberschenkelmuskulatur plötzlich auftritt, kann man als Erstmaßnahme mit dem Fuß fest auf den Boden auftreten, die Erschütterungen sorgen manchmal dafür, dass der Krampf des Oberschenkelmuskels plötzlich sistiert und beendet werden kann. Manchmal ist es notwendig mehrere Male hintereinander auf den Boden fest aufzutreten - wenn der Krampf nicht weggeht - oder auf und ab zu laufen, um die verkrampfte Oberschenkelmuskulatur zu lockern und den Krampf zu lösen.
Die Einnahme von Kalzium kann auch in der akuter Phase hilfreich sein einen lang anhaltenden Krampf der Oberschenkelmuskulatur zeitnah zu beenden.
Des weiteren kann man während eines akuten Kampfes auch mit einem leichten Druck kreisende Massagebewegung über dem Oberschenkelmuskel durchführen. Die Betroffenen merken relativ schnell, dass der Muskel weich wird und der Krampf sich bessert.
Besonders die Krämpfe an der Innenseite und hinten vom Oberschenkel lassen sich besonders schwer lösen.

In welche Richtung muss ich dehnen?

Bei einem Krampf des Oberschenkelmuskels kommt es zu einer deutlichen Verkürzung der Muskelbündeln, die dann deutlich verhärten und anschwellen.
Aus diesem Grund sind dehnende Maßnahmen sinnvoll, die die Muskeln wieder weiten und dehnen. Es ist bei der Dehnung darauf zu achten, dass in die entgegensinnige Richtung gedehnt wird.
Ist der Muskel für die Beugung krampfbedingt verkürzt, sollte eine Streckung in dem Muskel erfolgen. Die Dehnübungen sollten einige Minuten durchgeführt und dann der Oberschenkel wieder gelockert werden.
Auch vorbeugend bei immer wieder auftretenden Krämpfen der Oberschenkelmuskulatur kann man regelmäßige Dehnübungen des Oberschenkels durchführen.
Es ist darauf zu achten, dass immer wieder Pausen eingelegt werden, um die Muskulatur nicht zu überstrapazieren sondern zu lockern.
Liegt ein Krampf der Innenseite des Obeschenkels vor hilft in der Regel ein vorsichtiges Abspreizen des Beines und Dehnung der Adduktoren.

Dehnung des M. quadriceps femoris

Magnesium

Magnesium ist als Mineral ganz entscheidend bei der Muskelkontraktion beteiligt, ein Mangel des Magnesium würde zu immer wiederkehrenden Muskelkrämpfen führen. Klassischerweise würde bei einem Magnesiummangel der Betroffene vor allen Dingen über nächtliche Wadenkrämpfe berichten. Aber auch Krämpfe der Oberschenkelmuskulatur sind mit unter bei einem deutlichen Magnesium Mangel vorzufinden.
Der Magnesium Spiegel muss nicht extra laborchemisch überprüft werden, es kann auch ein probatorischer Einnahmeversuch mit Magnesium Verla einmal täglich für ein bis zwei Wochen durchgeführt werden. Wenn es nach dieser Zeit zu keiner Besserung der immer wiederkehrenden Muskelkrämpfe kommt, sollte die Behandlung mit Magnesium beendet werden.
Man kann auch versuchen mithilfe von kühlenden oder wärmenden Maßnahmen den Muskelkrampf zu beenden. Als wärmende Maßnahmen würde Rotlichtbehandlung oder Wärmflaschenauflagen in Betracht kommen. Kühlende Maßnahmen wären mit einem Eispack dreimal täglich für etwa 10 Minuten durchzuführen. Diese jeweilige Behandlung kann mehrmals täglich für circa eine Woche durchgeführt werden.

Welche Medikamente können gegen Krämpfe in den Oberschenkeln helfen?

Für die Behandlung von immer wiederkehrenden Muskelkrämpfen gibt es auch einige Medikamente, die vorbeugend oder auch im akuten Zustand eingenommen werden können.

Zur Behandlung von Krämpfen im Oberschenkel können verschiedene Medikamente eingesetzt werden, um die Muskulatur zu entspannen, Elektrolyte auszugleichen und Krämpfe zu lindern. Hier sind einige gängige Medikamente, die gegen Oberschenkelkrämpfe helfen können:

  • Magnesium
    siehe oben
  • Kalium
    Kalium ist für die Muskelkontraktion wichtig und ein Mangel kann Krämpfe auslösen.
  • Chinin
    siehe unten
  • Muskelrelaxanzien
    Muskelrelaxanzien entspannen die Muskulatur und können starke, schmerzhafte Krämpfe lindern.
    Als Wirkstoffe stehen Methocarbamol (Ortoton) oder Tizanidin zu Verfügung.
  • NSAR (nicht-steroidale Antirheumatika)
  • Entzündungshemmend und schmerzlindernd, lindern sie indirekt Krämpfe, die durch entzündliche Prozesse ausgelöst werden.
  • Vitamin D
    Vitamin D hilft, den Kalziumspiegel im Blut zu regulieren, was bei Krämpfen aufgrund von Kalziummangel hilfreich sein kann.

Limptar N

Das Medikament ist ein chininhaltiges Medikament, was phasenweise bei immer wiederkehrenden Muskelkrämpfen eingenommen werden kann.
Chinin wirkt muskelentspannend und ist somit Hauptbestandteil der Wirkung.
Limptar N sollte nur über einen begrenzten Zeitraum eingenommen werden (meist nicht länger als 2 Wochen), da es bei längerer Anwendung zu Nebenwirkungen kommen kann.
Bei der Einnahme von Limptar sind folgende Gegenheiten zu beachten:

  • Unverträglichkeiten
  • Wechselwirkungen
  • Nebenwirkungen
Nebenwirkungen von Limptar N

Obwohl Limptar N bei vielen Menschen gut verträglich ist, können folgende Nebenwirkungen auftreten:

  • Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Bauchschmerzen)
  • Kopfschmerzen
  • Sehstörungen
  • Herzrhythmusstörungen (besonders bei Überdosierung oder Langzeitanwendung)
Wer sollte kein Limptar N einnehmen?

Limptar N sollte nicht angewendet werden:

  • Nicht bei Überempfindlichkeit gegen Chinin verwenden.
  • Vorsicht bei Menschen mit Herzrhythmusstörungen oder eingeschränkter Nierenfunktion.
  • Schwangerschaft und Stillzeit
    Limptar N sollte nicht in der Schwangerschaft und Stillzeit eingenommen werden.

Was kann ich tun, wenn der Krampf im Oberschenkel nicht weg geht?

Wenn ein Krampf im Oberschenkel nicht von selbst verschwindet, gibt es verschiedene Maßnahmen, die helfen können, den Krampf zu lösen und die Muskulatur zu entspannen.
Mögliche Maßnahmen sollten Sie durchführen:

  • Ärztliche Hilfe suchen
    Wenn der Krampf anhält oder wiederholt auftritt, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um zugrunde liegende Ursachen wie Nerven- oder Durchblutungsprobleme abklären zu lassen.
    Kommt es zu keiner Besserung des Kampfes im Bereich der Oberschenkelmuskulatur, oder kommt es immer wieder zu einem Auftreten von Krämpfen des Oberschenkels, sollte eine weiterführende Diagnostik und Ursachensuche durchgeführt werden. Diese besteht zum einen aus einer Bildgebung sowie einer laborchemischen Untersuchung zum Ausschluss von Mangelerscheinungen.
    Kommt es zu keiner Besserung sollte zeitnah ein guter Facharzt für Orthopädie oder Unfallchirurgie aufgesucht werden. 
  • Massage
    Massieren Sie den verkrampften Bereich mit den Händen in sanften, kreisenden Bewegungen. Dies fördert die Durchblutung und hilft, die Muskeln zu entspannen.
  • Sanfte Bewegung
    Gehen Sie vorsichtig ein paar Schritte, um den Muskel langsam wieder in Bewegung zu bringen und die Krampflösung zu unterstützen.
  • Flüssigkeitszufuhr
    Trinken Sie ausreichend Wasser oder Elektrolytgetränke, insbesondere wenn der Krampf durch Dehydrierung oder ein Ungleichgewicht von Mineralien (z. B. Magnesium, Kalium) ausgelöst wurde.
  • 7. Entspannungsübungen
    Tiefes Atmen oder progressive Muskelentspannung kann helfen, Stress zu reduzieren, der den Krampf verschlimmern könnte, und die Muskulatur zu beruhigen.

Was machen wir bei Lumedis, wenn es immer wieder zu Krämpfen im Oberschenkel kommt?

Bei Lumedis nehmen wir wiederkehrende Krämpfe im Oberschenkel sehr ernst, da sie auf verschiedene zugrundeliegende Gesundheitsprobleme hinweisen können.
Was machen wir bei Lumedis bei wiederkehrenden Krämpfen:

  1. Umfassende Anamnese und Untersuchung
    Zuerst führen wir eine gründliche Anamnese durch, um Ihre Symptome, Lebensgewohnheiten, Trainingsroutine und mögliche vorangegangene Verletzungen zu erfassen. Dies hilft uns, mögliche Ursachen für die Krämpfe zu identifizieren.
  2. Diagnostische Tests
    Um die genaue Ursache der Krämpfe zu ermitteln, können verschiedene diagnostische Tests angeordnet werden, darunter Bluttests (zur Überprüfung auf Elektrolytungleichgewichte oder andere metabolische Ursachen), Muskelfunktionsuntersuchung, Untersuchung hinsichtlich muskulärer Ungleichheiten und gegebenenfalls bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder MRT.
  3. Individuelle Behandlungspläne
    Basierend auf den diagnostischen Ergebnissen entwickeln wir einen personalisierten Behandlungsplan. Dies kann Ernährungsberatung umfassen, um sicherzustellen, dass Sie ausreichend Elektrolyte und Hydratation erhalten, Anpassungen in Ihrer Trainingsroutine, um Überbeanspruchung zu vermeiden, und gezielte Trainingstherapie, um die Muskelkraft und Flexibilität zu verbessern.
  4. Medikamentöse Behandlung
    Falls erforderlich, können Medikamente verschrieben werden, um die Symptome zu behandeln, z.B. Muskelrelaxantien oder Schmerzmittel.
  5. Präventive Maßnahmen und Aufklärung
    Wir bieten Beratung und Unterstützung, um die Krämpfe in Zukunft zu verhindern. Dies kann Tipps zur richtigen Aufwärm- und Abkühlroutine, zur Hydratation und Ernährung sowie zur Anpassung der Trainingsintensität und -dauer umfassen.
  6. Langfristige Betreuung und Nachsorge
    Bei Lumedis ist die Betreuung unserer Patienten langfristig angelegt. Wir überwachen Ihre Fortschritte und passen den Behandlungsplan bei Bedarf an, um sicherzustellen, dass die Krämpfe nicht wiederkehren.

Unser Ziel bei Lumedis ist es, nicht nur die Symptome zu behandeln, sondern auch die Ursachen Ihrer Beschwerden gründlich zu erforschen und zu adressieren, um Ihre Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.

muskulärer Dysbalance Check

Der muskuläre Dysbalance Check ist eine diagnostische Maßnahme, die herausfinden soll, welche Muskeln durch Fehlbelastung verstärkt entwickelt sind und welche unterentwickelt sind.
Der Untersucher wird im Seitenvergleich die Ausbildung, die Kraft und die Konsistenz der Muskeln untersuchen und beurteilen. Hierzu stellt er Seitenvergleiche an und lässt den Patienten bestimmte Bewegungen durchführen. Neben dem Seitenvergleich werden die Muskeln auch in Ruhe und bei Bewegung beurteilt. Starke Seitenunterschiede deuten immer auf eine Fehlbelastung hin, die auch zu regelmäßigen Krämpfen der Muskulatur führen können.
Hat man durch den muskulären Dysbalance Check eine Fehlbelastung der Muskeln herausgefunden, sollte diese zeitnah behandelt werden. Dies geschieht in der Regel durch die Anpassung von orthopädischen Schuheinlagen, die dann regelmäßig getragen werden sollten.

Mehr zu diesem Thema finden Sie in unserem Artikel: Muskuläre Dysbalance

Übungen gegen Krämpfe im Oberschenkel

Bei Krämpfen in der Oberschenkelmuskulatur gibt es einige Übungen, die man während des akuten Kampfes durchführen kann. Dies wären Dehnübungen, die dazu beitragen sollen, dass der durch den Krampf verkürzte Muskel wieder gedehnt und gelockert wird.
Eine Übung wäre im Stehen durchzuführen:

  • mit der Hand sollte sich an der Wand abgestützt werden
  • mit der anderen Hand sollte der Fuß an das Gesäß heran gezogen werden, bis ein leichtes Ziehen im Oberschenkel zu spüren ist
  • das Bein wieder lockern und einen Seitenwechesel durchführen
  • Diese Übung sollte mehr mals die Woche wiederholt werden

Eine weitere Übung wäre der Ausfallschritt nach vorne:

  • hierbei sollte man mit geradem Oberkörper und in die Seite gestemmten Händen den Fuß gebeugt nach vorne stellen
  • den anderen Fuß gestreckt nach hinten stellen, bis Sie ein leichtes Brennen im Oberschenkel merken
  • Diese Position sollte einige Sekunden gehalten werden, dann sollte der Lagewechsel erfolgen
  • Nach mehreren Wiederholungen sollte die Beine stehend gelockert werden.

Bei immer wieder auftretenden Muskelkrämpfen kann man die genannten Übungen auch vorbeugend durchführen, um so die Muskeln zu dehnen und unanfälliger für Muskelkrämpfe zu machen. Hier eignet sich eine Übungsfrequenz von zwei bis dreimal in der Woche für ein bis zweimal am Tag.

Wer kann uns ein Bild schicken, welches wir an dieser Stelle veröffentlichen dürfen?

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Damit helfen Sie anderen Ihre Erkrankung besser zu verstehen und einzuschätzen.

Bild bitte an info@lumedis.de.

Danke und viele Grüße
Ihr
Nicolas Gumpert

Unserer Hüftspezialisten

Wir beraten Sie gerne in unserer Hüftssprechstunde!