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Lumedis Frankfurt

PD Dr. Elke Maurer
Dr. Franziska Zwecker
Dr. Jannik Ashauer
Dr. Bela Braag
Axel Lust

Dr. Nicolas Gumpert


Privatpraxis
für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin

direkt am Kaiserplatz
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L4-Syndrom

Ihr Spezialist für orthopädische Systemerkrankungen

Das L4-Syndrom ist eine Form der lumbalen Radikulopathie, bei der der Spinalnerv L4 aufgrund einer Verletzung oder Entzündung irritiert ist.
Das Syndrom mit den einhergehenden Schmerzen sollte frühzeitig behandelt werden, um eine chronische Schmerzentwicklung zu vermeiden.
Unsere Spezialisten für orthopädische Systemerkrankungen haben langjährige Erfahrungen im Bereich des Bewegungsapparats und seinen Erkrankungen und beraten Sie gerne bezüglich eines L4-Syndroms.
Hier kommen Sie zu der Terminvereinbarung.

Dr. Bela Braag hat diesen Artikel für Sie zuletzt aktualisiert.
Dr. Braag ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und ist bei Lumedis unsere Spezialist für die kniffeligen orthopädischen Erkrankungen.
Der in Darmstadt geborene Orthopäde hat an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main studiert und eine fundierte orthopädische Ausbildung durchlaufen.
Gerne berät Sie unsere Spezialist in seine Spezial-Sprechstunde.

Was ist ein L4 Syndrom?

Das L4-Syndrom ist eine Krankheit, die durch die Reizung oder Kompression der L4-Nervenwurzel entsteht.

  • Die L4-Nervenwurzel beschreibt den Austrittspunkt des Spinalnervs auf Höhe des vierten lumbalen Wirbelkörpers in der Wirbelsäule.

Dieses Syndrom kann mitunter durch einen Bandscheibenvorfall, eine Spinalkanalstenose oder eine Neuroforamenstenose hervorgerufen werden.
Typische Symptome sind ein erhöhtes Schmerzempfinden oder neurologische Ausfälle im Dermatom L4.
Dazu gehören Schmerzen im gesamten vorderen Oberschenkel, eine Schwäche der Oberschenkelmuskulatur und Probleme beim Treppensteigen.

Dermatome vom Körper

Ursachen

  • Bandscheibenvorfall auf Höhe L3/4 oder L4/5
  • Neuroforamenstenose (Einengung des Nervenaustrittskanals auf Höhe L4)
  • Spinalkanalstenose (Einengung des Wirbelkanals)
  • Wirbelgelenksarthrose (Facettensyndrom)
  • Instabilität der Lendenwirbelsäule (z.B. durch muskuläre Dysbalancen)
  • Muskuläre Überlastung oder chronische Fehlbelastung
  • Spondylolisthesis (Wirbelgleiten)
  • Entzündliche Prozesse im Bereich der Nervenwurzel
  • Fehlhaltungen und asymmetrische Belastung (z. B. durch Beckenschiefstand)

MRT der LWS (seitlich, T2) mit einem Bandscheibenvorfall L5/S1:

  1. Wirbelkanal (Spinalkanal)
  2. Dornfortsatz
  3. Bandscheiben L3
  4. Bandscheibenvorwölbung L 4/5
  5. Wirbelkörper L5
  6. Bandscheibenvorfall L5/S1

Bandscheibenvorfall L3/4 oder L4/5

Ein Bandscheibenvorfall tritt auf, wenn der weiche Kern einer Bandscheibe austritt und auf die umliegenden Nervenwurzeln drückt. 
Ein Vorfall im Bereich der L3/4 bedeutet, dass die Nervenwurzel des dritten Lendenwirbels betroffen ist. 

  • Dies kann zu Schmerzen im vorderen Oberschenkel führen.

Beim Bandscheibenvorfall L4/5 ist die Wurzel des vierten Lendenwirbels betroffen, was zu Schwäche der Oberschenkelmuskulatur und gelegentlich auch zu Problemen mit der Kniestreckung führen kann. 
Die Behandlung erfolgt oft konservativ durch Schmerztherapie und Physiotherapie. 
Eine OP ist nur dann notwendig, wenn neurologische Ausfälle auftreten oder starke Schmerzen bestehen bleiben.

Neuroforamenstenose L4

Die Neuroforamenstenose L4 beschreibt eine Verengung des Nervenaustrittslochs, durch das die Nervenwurzel des vierten Lendenwirbelkörpers (L4-Nervenwurzel) verläuft. 
Ursächlich sind meist degenerative Veränderungen der Wirbelsäule, die zu knöchernen Veränderungen wie Anbauten führen.
Zu den Symptomen zählen …

  • Schmerzen im vorderen Oberschenkel
  • Kribbeln
  • Schwäche der betroffenen Muskulatur

Die Therapie richtet sich nach der Schwere der Beschwerden.
Konservative Maßnahmen wie Physiotherapie und gezielte Infiltrationen (Spritzen) mit Cortison können ausreichend sein. 
In schwereren Fällen kann ein operativer Eingriff erforderlich sein, um den betroffenen Nerv zu entlasten.

Abbildung eines Bandscheibenvorfalls

  1. mediolateraler (seitlicher) Bandscheibenvorfall mit Druck auf die Nervenwurzel, welche zur Nervenwurzelkompression führt
  2. Rückenmark
  3. Nervenwurzel
  4. Gelatinie in der Bandscheibe (Nucleus pulposus)
  5. Faserring der Bandscheibe (Nucleus fibrosus)

An diesen Symptomen erkennen Sie ein L4 Syndrom?

Die Symptome eines L4 Syndroms beschränken sich meistens auf das dazugehörige Dermatom/Hautareal.

  • Schmerzen an der Außenseite des Oberschenkels
  • Schmerzen an der Außenseite des Unterschenkels
  • Ausstrahlung der Schmerzen bis in den Fußrücken oder die Großzehe
  • Taubheitsgefühle oder Kribbeln im Fußrücken
  • Schwäche beim Anheben des Fußes (Lähmung des Fußhebers)
  • Schwierigkeiten beim Gehen auf den Fersen
  • Unsicherer Gang oder über die eigenen Füßen stolpern

Abbildung der sensorische Nerven des rechten Beins

  1. iliohyogastrische Nerv (Nervus iliohypogastricus)
  2. mittlere Gesäßnerv (Nervi clunium medii)
  3. sensorischer Ast des N. obturatorius
  4. Nervus cutaneus femoris medialis
  5. Nervus cutaneus femoris posterior
  6. Nervus saphenus
  7. Ast des N. tibialis
  8. mediale Ast des N. plantaris (Nervus plantaris medialis)
  9. Nervus cutaneus femoris lateralis
  10. Nervus cutaneus surae lateralis
  11. Nervus peroneus superficialis
  12. Nervus suralis
  13. lateraler Ast des N. plantaris (Nervus plantaris lateralis)
  14. Nervus genitofemoralis
  15. iliohyogastrische Nerv (Nervus iliohypogastricus)
  16. Nervus femoralis
  17. Nervus peroneus profundus

Schmerzen im Dermatom L4

Typisch für ein L4-Syndrom sind Schmerzen, die im sogenannten Dermatom L4 auftreten. 
Ein Dermaton ist ein bestimmter Hautbereich, der von einem eigenen Nerven für das sensible Empfinden versorgt wird. 

  • Das Hautareal entsprechend L4 beginnt im Bereich der Leiste, verläuft über die Vorderseite des Oberschenkels und zieht bis zur Innenseite des Unterschenkels

Die Schmerzen können hier dumpf, brennend oder stechend sein und werden häufig bei Bewegung oder Belastung stärker. 
Manchmal gehen die Schmerzen auch mit Kribbeln oder Taubheitsgefühlen einher. 
Eine genaue Schmerzlokalisation kann dem Arzt wichtige Hinweise auf die betroffene Nervenwurzel geben.

Schwäche im vorderen Oberschenkel

Betroffen ist der sogenannte Musculus quadriceps femoris, der für das Strecken des Knies verantwortlich ist. 
Betroffene berichten oft davon, dass ihnen das Treppensteigen schwerfällt oder dass sie beim Aufstehen aus dem Sitzen instabile Knie verspüren. 
Auch das längere Gehen kann erschwert sein. 
Diese Muskelschwäche ist ein ernstzunehmendes Zeichen einer Nervenwurzelkompression und sollte ärztlich abgeklärt werden, um Folgeschäden zu vermeiden.

Schwäche in den Adduktoren

Die Adduktoren sind die Muskeln an der Innenseite des Oberschenkels, die das Bein zur Körpermitte ziehen. 
Auch sie können bei einem L4-Syndrom geschwächt sein, da ein Teil dieser Muskulatur über die L4-Nervenwurzel gesteuert wird. 
Eine Schwäche der Adduktoren äußert sich häufig durch ein Gefühl von Instabilität beim Stehen auf einem Bein oder beim Gehen auf unebenem Boden.
Auch sportliche Bewegungen wie das Überkreuzen der Beine oder schnelles Richtungswechseln beim Laufen können erschwert sein. 
Die gezielte physiotherapeutische Kräftigung dieser Muskelgruppe ist ein wichtiger Teil der Behandlung.

Schwäche der Fußheber

In seltenen Fällen kann ein L4-Syndrom auch zu einer Schwäche der Fußheber führen. 
Dabei handelt es sich um die Muskeln, die den Fuß nach oben ziehen (medizinisch: „dorsalflektieren“). 
Patienten berichten dann, dass sie über ihre eigenen Füße stolpern oder beim Gehen die Fußspitze nicht richtig anheben können. 

  • Auch wenn diese Schwäche häufiger bei einem L5-Syndrom vorkommt, kann bei einer starken Reizung der L4-Wurzel eine Mitbeteiligung nicht ausgeschlossen werden.

Eine neurologische Untersuchung kann helfen, die genaue Ursache der Schwäche abzuklären und zwischen einem L4- und L5-Syndrom zu unterscheiden.

Muskel der Fußheber vom Fuß

  1. Musculus peroneus tertius (nicht bei allen Menschen vorhanden) = lila
  2. langer Zehenstreckmuskel (Musculus extensor digitorum longus) = türkis
  3. langer Großzehenstrecker (Musculus extensor hallucis longus) = grün
  4. Fußheber (M. tibialis anterior) = gelb

Diagnose

Die Diagnose eines L4-Syndroms beginnt mit einer ausführlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung.
Der Arzt prüft unter anderem Reflexe, Muskelkraft und das Empfinden in bestimmten Hautarealen. 

Besteht der Verdacht auf eine Nervenwurzelkompression, folgt meist eine bildgebende Diagnostik

  • Dazu gehören in erster Linie ein MRT der Lendenwirbelsäule sowie eventuell Röntgenaufnahmen zur Beurteilung von knöchernen Veränderungen. 

In einigen Fällen kann zusätzlich eine neurologische Untersuchung oder ein EMG (Elektromyografie) notwendig sein, um das Ausmaß der Nervenschädigung besser einschätzen zu können. 
Die genaue Diagnose ist entscheidend für eine zielgerichtete Therapie.

Wann braucht man ein MRT der LWS?

Ein MRT der Lendenwirbelsäule (LWS) ist sinnvoll, wenn eine länger anhaltende Symptomatik besteht, die mit der Verdachtsdiagnose eines L4-Syndroms einhergeht.

Bei dem Verdacht eines L4-Syndrom liefert ein MRT-Bild wichtige Informationen über Bandscheiben, Nerven und knöcherne Strukturen

  • Es zeigt, ob zum Beispiel ein Bandscheibenvorfall, eine Spinalkanalstenose oder eine Neuroforamenstenose vorliegt. 

Das MRT ist schmerzfrei, kommt ohne Röntgenstrahlung aus und ermöglicht eine exakte Darstellung der betroffenen Nervenwurzel. 
Die Untersuchung ist oft entscheidend für die Wahl der passenden Therapie – besonders, wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen.

Wann braucht man eine neurologische Untersuchung?

Eine neurologische Untersuchung ist dann notwendig, wenn zusätzlich zu den Schmerzen auch neurologische Symptome wie Muskelschwäche, Gefühlsstörungen (Kribbeln, Taubheit) oder veränderte Reflexe auftreten. 

Ziel ist es, die Funktion der Nerven und Muskeln genauer zu prüfen. 
Der Arzt kann mithilfe spezieller Tests, wie der Elektroneurografie (ENG) oder Elektromyografie (EMG), die Funktion einzelner Nerven beurteilen sowie etwaige Schädigungen. 
Bei einem L4-Syndrom kann die neurologische Untersuchung helfen, die Diagnose abzusichern und andere Ursachen auszuschließen. 
Besonders bei unklaren Beschwerden oder vor einer Operation liefert sie wichtige Zusatzinformationen.

Wie behandelt man ein L4-Syndrom?

Die Behandlung eines L4-Syndroms richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad der Beschwerden. 
In den meisten Fällen helfen konservative Maßnahmen wie Physiotherapie, gezielte Kräftigungsübungen und entzündungshemmende Medikamente. Auch Wärmebehandlung, manuelle Therapie und eine Anpassung des Verhaltens im Alltag können die Symptome lindern. 

Wenn die Schmerzen sehr stark sind oder die Beschwerden schon länger bestehen, kommen Spritzenbehandlungen mit Cortison oder PRT (siehe im Folgenden) zum Einsatz. 

  • Nur wenn es zu anhaltender Muskelschwäche, Gefühlsstörungen oder therapieresistenten Schmerzen kommt, ist eine Operation in Erwägung zu ziehen. 

Ziel aller Behandlungen ist, die gereizte Nervenwurzel zu entlasten und die Lebensqualität zu verbessern.

Cortisonspritze

Eine Cortisonspritze kann bei einem L4-Syndrom gezielt eingesetzt werden, um eine gereizte oder entzündete Nervenwurzel zu beruhigen. 

  • Dabei wird ein das entzündungshemmende Medikament Cortison (ein Kortikosteroid) in die Nähe des betroffenen Nervs gespritzt.

Die Injektion erfolgt in der Regel unter bildgebender Kontrolle, kann aber auch „blind“ gegeben werden. 
Dies kann die Schmerzen oft deutlich lindern und die Beweglichkeit verbessern. 
Häufig sind ein bis drei Anwendungen notwendig. 
Die Wirkung tritt meist nach wenigen Tagen ein und hält einige Wochen bis Monate an. 
Die Spritze ersetzt jedoch keine Physiotherapie, diese sollte als grundlegende konservative Therapiemaßnahme weiterhin erfolgen.

PRT

Die PRT (periradikuläre Therapie) ist eine spezielle Form der Spritzenbehandlung, bei der gezielt ein entzündungshemmendes Medikament (meist Cortison) an die betroffene Nervenwurzel gespritzt wird. 

  • Der Begriff setzt sich zusammen aus dem lateinischen „peri“ – herum – und „radix“, was Wurzel bedeutet.

Bei einem L4-Syndrom erfolgt die PRT im Bereich des vierten Lendenwirbels. 
Die Behandlung findet immer unter CT-Kontrolle statt, sodass die Injektion exakt lokalisiert erfolgen kann.

  • Ziel ist es, die Entzündung und die Überreizung der Nervenwurzel zu lindern. 

Die PRT ist besonders hilfreich, wenn starke Schmerzen bestehen, die auf bisherige Medikamente nicht ausreichend ansprechen. 
Häufig sind mehrereSitzungen im Abstand von ein bis zwei Wochen notwendig. 
Die Methode ist minimalinvasiv und wird ambulant durchgeführt.

Wann braucht man eine OP?

Eine Operation beim L4-Syndrom wird nur dann in Erwägung gezogen, wenn konservative Maßnahmen – wie Physiotherapie, Medikamente oder Infiltrationen – über mehrere Wochen keine ausreichende Besserung bringen. 

  • Ein weiterer Grund für eine OP sind neurologische Ausfälle, also Muskelschwäche, Taubheit oder Probleme beim Gehen, die sich verschlechtern oder nicht zurückbilden.
  • Auch starke, dauerhafte Schmerzen, die den Alltag erheblich einschränken, können eine Operation notwendig machen. 

Ziel des Eingriffs ist es, die betroffene Nervenwurzel zu entlasten, zum Beispiel durch Entfernung von Bandscheibengewebe oder knöchernen Einengungen. 
Die Entscheidung zur OP sollte immer sorgfältig und individuell getroffen werden.

Dauer

Die Dauer eines L4-Syndroms hängt stark von der Ursache und der gewählten Therapie ab. 
In vielen Fällen bessern sich die Beschwerden innerhalb weniger Wochen bis Monate unter konservativer Behandlung. 
Bei konsequenter Physiotherapie und Schonung können Schmerzen und Funktionseinschränkungen meist deutlich reduziert werden. 
Bleibt eine Besserung aus, dauert der Verlauf oft länger und weitere Maßnahmen - wie gezielte Infiltrationen oder auch eine OP - können notwendig werden. 

  • Auch chronische Verläufe sind möglich, vor allem bei unzureichender Therapie oder wenn zusätzliche orthopädische Krankheiten vorliegen. 

Daher sind eine frühzeitige Diagnose und eine individuell angepasste Behandlung wichtig, um eine schnelle Heilung zu ermöglichen.

Dauer der Krankschreibung

Wie lange man mit einem L4-Syndrom krankgeschrieben ist, hängt vom Schweregrad der Beschwerden, dem individuellen Gesundheitszustand und der körperlichen Belastung im Beruf ab. 

  • Bei leichten Fällen, die gut auf Therapie ansprechen, kann eine Krankschreibung von ein bis zwei Wochen ausreichend sein.
  • Bei ausgeprägteren Symptomen oder körperlich anstrengender Tätigkeit kann die Arbeitsunfähigkeit mehrere Wochen betragen. 

Nach einer PRT oder Cortisonspritze ist oft nur eine kurze Schonzeit notwendig. 

  • Nach einer Operation hingegen kann die Genesung mehrere Wochen bis Monate dauern. 

Die Rückkehr an den Arbeitsplatz erfolgt idealerweise schrittweise und in enger Absprache mit dem behandelnden Arzt. 
Falls notwendig können auch Wiedereingliederungsmaßnahmen mit dem Arbeitgeber besprochen werden.

Was machen wir bei Lumedis einzigartig, um ein chronisches L4-Syndom zu verbessern?

Muskuläre Dysblancen-Check

Ein entscheidender Baustein unserer Diagnostik bei Lumedis ist der muskuläre Dysbalancen-Check.

Dabei analysieren wir gezielt die Kraftverhältnisse und das Zusammenspiel wichtiger Muskelgruppen rund um die Lendenwirbelsäule, das Becken und die Beine. 
Besonders beim chronischen L4-Syndrom finden sich häufig muskuläre Ungleichgewichte z.B. zwischen Rücken- und Bauchmuskulatur oder zwischen Beinstreckern und -beugern. 
Diese Dysbalancen können die Wirbelsäule einseitig belasten und Beschwerden dauerhaft aufrechterhalten. 

Durch unsere modernen Testverfahren und funktionellen Untersuchungen erkennen wir solche Schwächen oder Überlastungen frühzeitig. 
Auf Basis der Ergebnisse entwickeln wir ein maßgeschneidertes Trainingsprogramm für Sie, das gezielt an den Ursachen ansetzt. 
So wird die Stabilität der Wirbelsäule verbessert und die Nervenwurzel entlastet.

EMG

Das EMG (Elektromyografie) ist eine neurologische Untersuchung, mit der die Aktivität und Funktionsfähigkeit der Muskeln gemessen wird. 
Beim Verdacht auf ein L4-Syndrom kann das EMG helfen, die genaue Lokalisation und den Schweregrad einer Nervenwurzelreizung festzustellen. 

  • Dabei wird über kleine Elektroden – entweder auf der Haut oder mit feinen Nadeln im Muskel – die elektrische Muskelaktivität gemessen. 
    Störungen im Signal deuten auf eine Schädigung oder Reizung des versorgenden Nervs hin. 

Das EMG ergänzt bildgebende Verfahren wie das MRT und gibt wertvolle Hinweise auf die Funktionen der betroffenen Muskulatur. 
Es wird vom Arzt durchgeführt und ist in der Regel aus Patientensicht gut verträglich.

Wirbelsäulenvermessung

Eine Wirbelsäulenvermessung dient der Beurteilung von Haltung, Ausrichtung und Bewegungsverhalten der Wirbelsäule. 
Sie kann sinnvoll sein, wenn Fehlhaltungen oder asymmetrische Belastungen vermutet werden, die zu einem L4-Syndrom beigetragen haben könnten. 

Die Untersuchung erfolgt häufig berührungslos mit modernen Messverfahren.
So können Fehlstellungen oder muskuläre Dysbalancen sichtbar gemacht werden, die mit dem bloßen Auge kaum erkennbar sind. 
Die Ergebnisse helfen bei der Erstellung individueller Therapiepläne, insbesondere in der Physiotherapie oder bei der Anpassung orthopädischer Hilfsmittel.
Eine Vermessung ersetzt keine bildgebende Diagnostik, kann diese aber sinnvoll ergänzen.

Maßgeschneiderte Übungen

Bei einem L4-Syndrom ist ein individuell abgestimmtes Übungsprogramm ein zentraler Bestandteil der Behandlung. 
Das Ziel ist es, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu verbessern und die betroffene Nervenwurzel langfristig zu entlasten. 

Zu Beginn stehen meist sanfte Mobilisations- und Dehnübungen im Fokus, z.B. …

  • Kippen des Beckens im Liegen
  • die Brücke (Beckenheben aus der Rückenlage)
  • Sanftes Dehnen der Oberschenkelvorderseite

Anschließend folgen stabilisierende Kräftigungsübungen, z.B. …

  • Unterarmstütz (Plank)
  • Vierfüßlerstand mit Arm- und Beinheben
  • Kniebeugen mit eigenem Körpergewicht

Besonders wichtig ist auch das gezielte Training des Quadrizeps (des vorderen Oberschenkelmuskels), etwa mit … 

  • Beinstreckern im Sitzen, sog. Step-Ups
  • Wandkniebeugen
    Wer unsicher steht, kann dabei eine Wand oder Stuhllehne zur Unterstützung nutzen. 

Zusätzlich hilft Gleichgewichtstraining, etwa auf einem Balancekissen oder beim Einbeinstand. 

Die Übungen sollten regelmäßig durchgeführt werden; anfangs unter physiotherapeutischer Anleitung, später auch eigenständig zu Hause.
Wichtig ist, auf den eigenen Körper zu hören. 
Schmerzen oder Missempfindungen während des Trainings sind ein Warnsignal. 
Die Belastung sollte stets langsam gesteigert werden. 
Nur durch konsequentes und richtig ausgeführtes Üben lässt sich die Wirbelsäule langfristig stabilisieren und Rückfällen vorbeugen.

Dehnung des Quadrizeps

Dehnung Hamstrings

Übung: Diagonaler Vierfüßler

Was ist der Unterschied zu einem L5 Syndrom

Das L4- und das L5-Syndrom betreffen unterschiedliche Nervenwurzeln und damit auch unterschiedliche Beschwerden. 

  • Beim L4-Syndrom stehen Schmerzen und Schwäche im vorderenOberschenkel sowie eventuell Probleme beim Treppensteigen oder Kniestrecken im Vordergrund.
  • Das L5-Syndrom betrifft die Nervenwurzel des fünften Lendenwirbels. 
    Es führt typischerweise zu Schmerzen an der Außenseite des Oberschenkels und Unterschenkels, oft bis in den Fußrücken. Eine Schwäche kann im Fußheber auftreten; der Zehenstand ist dann teilweise nicht mehr möglich. 
    Auch Kribbeln oder Taubheit am Fußrücken sind typisch. 

Die genaue Unterscheidung erfolgt anhand der Analyse von Symptomen, klinischer Untersuchung durch einen Arzt und bildgebender Diagnostik wie MRT.

Wer kann uns ein Bild schicken, welches wir an dieser Stelle veröffentlichen dürfen?

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Damit helfen Sie anderen Ihre Erkrankung besser zu verstehen und einzuschätzen.

Bild bitte an info@lumedis.de.

Danke und viele Grüße
Ihr
Nicolas Gumpert

Unsere orthopädischen Spezialisten

Wir beraten Sie gerne in unserer Sprechstunde!