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Lumedis Frankfurt

PD Dr. Elke Maurer
Dr. Carmen Heinz
Dr. Franziska Zwecker

Dr. Nicolas Gumpert
Fachärzte für Orthopädie


Privatpraxis
für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin

direkt am Kaiserplatz
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Schmerzen in den Beinen

Schmerzen in den Beinen können viele verschiedene Ursachen haben. Nur wenn man die Ursache eindeutig identifiziert hat, kann man spezifisch behandeln.
Lassen Sie sich von den Spezialisten von Lumedis beraten.
Hier finden Sie unsere Terminvergabe!

Dieser Artikel wurde zuletzt durch PD Elke Maurer überarbeitet.
Dr. Elke Maurer ist eine konservative Kniespezialistin von Lumedis Orthopäden in Frankfurt.
Ihre besondere Expertise liegt in der Behandlung verschiedener Erkrankungen ohne OP.
Gerne untersuchen und behandeln die Kniespezialistin von Lumedis Ihr Knie.
Hier finden Sie die Terminvereinbarung!

Was sind Schmerzen in den Beinen?

Schmerzen in den Beinen können mit verschiedenen Begleitsymptomen einhergehen und ganz unterschiedliche Ursachen haben.
Eine harmlose Überbeanspruchung, wie Muskelkater, kann für mehrere Tage starke Schmerzen in den betroffenen Muskelgruppen der Beine hervorrufen.
Gleichzeitig kommen bei Schmerzen in den Beinen zudem schwerwiegendere Ursachen infrage, wie

  • eine tiefe Beinvenenthrombose (TVT),
  • Durchblutungsstörungen
    oder
  • neurologische Ursachen.

Der Schmerzcharakter, eventuelle Begleitsymptome und ein möglicherweise bekanntes Ereignis, das mit dem Auftreten der Schmerzen zusammenhängt, können bei der Diagnose der Schmerzen in den Beinen wegweisend sein.

Was kann die Ursache für schmerzende Beine sein?

Häufig beruhen Schmerzen in den Beinen auf harmlosen Ursachen wie Muskelkater nach langen Wanderungen oder viel Sport.
Schmerzende Beine können durch eine Vielzahl von Ursachen ausgelöst werden, die von vorübergehenden und harmlosen Zuständen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen reichen können.
Mögliche Ursachen für schmerzende Beine können sein:

  • Muskelkrämpfe und Überanstrengung
    Zu viel oder ungewohnte Bewegung kann Krämpfe, Zerrungen oder Mikrorisse in den Muskelfasern verursachen.
    Intensive sportliche Belastungen oder ungewohnte Belastungen können zudem zu Verletzungen von Muskeln und Sehnen führen.
    Häufig zeigen sich Prellungen, Zerrungen (vor allem in der Wade) und Muskelfaserrisse, die starke Schmerzen in den Beinen auslösen können.
  • Muskelkater in den Beinen
    Ein Muskelkater tritt in der Regel erst einige Stunden nach der Belastung auf. Dabei kommt es zu winzigen Rissen in den kleinsten Einheiten des Muskelgewebes, den sogenannten Z-Scheiben innerhalb der Muskelfibrillen.
  • Erkrankungen der Gefäße
    Weitere mögliche Ursachen von Schmerzen in den Beinen sind Durchblutungsstörungen.
    Dazu gehören zum Beispiel Thrombosen, die Venenschwäche und die periphere arterielle Verschlusskrankheit, kurz PAVK.
    • Periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK)
      Verengung der Blutgefäße, die den Blutfluss zu den Beinen reduziert, kann Schmerzen verursachen, besonders beim Gehen.
    • Tiefe Venenthrombose (TVT)
      Ein Blutgerinnsel in einer der tiefen Venen kann zu Schmerzen, Schwellungen und Wärme im betroffenen Bein führen.
    • Varikose (Krampfadern)
      Erweiterte, geschwollene Venen, die oft mit Schmerzen oder Unbehagen einhergehen.
  • Ischias
    Reizung oder Kompression des Ischiasnervs kann zu Schmerzen im Bein führen, die oft vom unteren Rücken bis zum Fuß ausstrahlen.
  • Gelenkentzündung (Arthritis)
    Entzündung der Gelenke, wie bei Osteoarthritis oder rheumatoider Arthritis, kann Schmerzen in den Beinen verursachen.
  • Verschleiß
    Mit dem zunehmenden Alter leiden viele Menschen unter arthrotischen Veränderungen der Gelenke, sogenannter Gelenkverschleiß.
    Eine Arthrose von Hüft- und Kniegelenken kann starke Schmerzen in den Beinen hervorrufen und ist eine häufige Ursache von Schmerzen in den Beinen bei Menschen über sechzig.
  • Baker-Zyste
    Eine mit Flüssigkeit gefüllte Zyste im Knie, die Druck auf das umliegende Gewebe ausüben kann.
    Besonders eine geplatzte Bakerzyste kann Schmerzen im Bein/Wade verursachen.
  • Osteoporose
    Schwächung der Knochen, die zu Schmerzen und erhöhtem Frakturrisiko führen kann.
  • Verletzungen von Bändern und Kapseln
    Des Weiteren können Bänder und Gelenkkapseln verletzt werden. Man spricht dann umgangssprachlich häufig von einer Verstauung.
  • Neurologische Ursachen
    Mögliche neurologische Ursachen für Schmerzen in den Beinen sind eine Polyneuropathie und ein Bandscheibenvorfall der LWS. Typische Begleitsymptome sind ein Kribbeln, Taubheitsgefühl oder Brennen in den Beinen.
    • Restless-Legs-Syndrom (RLS)
      Eine neurologische Erkrankung, die zu einem unangenehmen Kribbeln oder Ziehen in den Beinen führt, oft nachts.
    • Nervenkompression oder -verletzung
      Kompression oder Schädigung der Nerven in den Beinen kann Schmerzen oder Kribbeln verursachen.
    • Bandscheibenvorfall der LWS
    • Polyneuropathie
    • Nervenschmerzen
  • Medikamentennebenwirkungen
    Einige Medikamente können Beinschmerzen als Nebenwirkung haben. Besonders sind an Cholesterinsenker zu denken.
  • Chronisches Erschöpfungssyndrom
    Müdigkeit und Schmerzen in den Muskeln können auftreten.
  • Dehydratation und Elektrolytungleichgewicht
    Diese können Krämpfe und Schmerzen verursachen.
  • Infektionen
    Infektionen in den Knochen oder Weichteilen können ebenfalls Beinschmerzen verursachen.
  • Tumore
    Sowohl gutartige als auch bösartige Tumore können Druck auf Nerven oder Knochen ausüben und Schmerzen verursachen.

Thrombose

Bei einer Thrombose handelt es sich um ein akutes Krankheitsbild.
Thrombosen entstehen in den meisten Fällen in den Venen der Beine, vor allem in den Unterschenkelvenen. Dabei löst sich ein Blutgerinnsel und verursacht einen Gefäßverschluss.
Veränderung an den Gefäßwänden (z.B. durch Alterung), Krampfadern, verlangsamter Blutfluß (durch langes Liegen oder Sitzen/Flugzeug) und eine gesteigerte Gerinnungsneigung des Blutes begünstigen die Ausbildung eines Blutgerinnsels.
Eine Thrombose ist ein schwerwiegendes Krankheitsbild, da es lebensbedrohliche Komplikationen nach sich ziehen kann, wie eine Lungenembolie oder ein postthrombotisches Syndrom
Bei Verdacht auf eine Thrombose sollte man deshalb umgehend zum Hausarzt oder Gefäßspezialisten (Phlebologen) gehen und das betroffene Bein untersuchen lassen.

Falls Sie oben genannte Symptome aufweisen, sollten Sie sich sofort einen Arzt aufsuchen!
Eine Thrombose mit Venenschmerzen stellt einen Notfall dar und muss sofort von einem Venenspezialisten untersucht werden.
Dieses machen die Phlebologen und Internisten, für den Notfall kann aber auch der Hausarzt der richtige Ansprechpartner sein.
Bei sehr ausgeprägten Symptomen bekommen Sie unter 112 (Notfall) oder 116117 (dringliche Symptome) Hilfe.

Bandscheibenvorfall der LWS

Insbesondere bei Menschen zwischen dreißig und fünfzig Jahren ist der Bandscheibenvorfall der LWS ein weit verbreitetes Krankheitsbild.
Eine typische Lokalisation ist die untere Lendenwirbelsäule (LWS), insbesondere zwischen dem 4. und 5. Lendenwirbel (L4/L5) und dem 5. Lendenwirbel und dem 1. Steißwirbel (L5/S1).
Dabei entsteht ein starker Druck durch ausgetretenes Bandscheibengewebe auf die Nervenwurzeln der betroffenen Wirbel.
Ein Bandscheibenvorfall der LWS verursacht in vielen Fällen heftige Schmerzen im unteren Rücken, die häufig bis in das Bein ausstrahlen.
Demgemäß kommt ein Bandscheibenvorfall als Ursache von Schmerzen in den Beinen in Betracht und bedarf einer gründlichen Untersuchung.

Weiterer Informationen erhalten Sie unter unserem Thema Bandscheibenvorfall der LWS.

MRT der LWS (seitlich, T2) mit einem Bandscheibenvorfall L5/S1:

  1. Wirbelkanal (Spinalkanal)
  2. Dornfortsatz
  3. Bandscheiben L3
  4. Bandscheibenvorwölbung L 4/5
  5. Wirbelkörper L5
  6. Bandscheibenvorfall L5/S1

Muskelverletzung/Muskelfaserriss/Pferdekuss

Muskelverletzungen sind typische Sportverletzungen und können starke Schmerzen in den Beinen auslösen.
Wird Muskelgewebe gequetscht, entstehen schmerzhafte Prellungen, wie der Pferdekuss, der meist durch eine Einblutung in den Muskel ausgelöst wird.
Wird die Muskulatur stark überlastet, entstehen Muskelzerrungen. Muskelzerrungen können auftreten, wenn ungeübte Menschen falsch trainieren oder wenn erfahrene Sportler zu intensiv trainieren.
Solche Überlastungen der Muskulatur können die Muskulatur so stark beanspruchen, sodass sogar leichte bis schwere Muskelfaserrisse entstehen.

Weitere Informationen erhalten Sie auch unter unseren Themen:

Abbildung der Anatomie einer Muskelfaser

  1. Muskelbündel
  2. Muskelfaser

Durchblutungsstörung in den Beinen

Tiefe Beinschmerzen können auf Durchblutungsstörungen zurückzuführen sein.
Bei Durchblutungsstörungen in den Beinen hat das Blut Schwierigkeiten, ungehindert durch die Blutgefäße zu strömen.
Das führt zu einer Mangelversorgung des Gewebes mit Sauerstoff und Nährstoffen.

Bei älteren Menschen liegt häufig eine periphere arterielle Verschlusskrankheit, PAVK, vor.
Dabei sind die Beinarterien krankhaft verengt. Da Rauchen als wichtiger Risikofaktor gilt, spricht man umgangssprachlich vom Raucherbein. Synonym wird der Begriff Schaufensterkrankheit verwendet, da die Betroffenen ab dem Stadium 2 der PAVK einschießende Schmerzen beim Gehen in den Beinen erleiden. Die Betroffenen bleiben dann kurz stehen, wie bei einem Spaziergang entlang einiger Schaufenstern.
Ein verengtes Gefäß kann komplett verschließen.

Neben arteriellen Durchblutungsstörungen gibt es venöse Durchblutungsstörungen als mögliche Ursache von Schmerzen in den Beinen.
Neben der oben genannten Thrombose kommt häufig die weitverbreitete Venenschwäche mit Besenreisern und Krampfadern vor.
Langfristig kann eine Venenschwäche zu einer chronisch-venösen Insuffizienz führen. Diese venöse Durchblutungsstörung verursacht unerträgliche Schmerzen in den Beinen und in höheren Stadien schwere Unterschenkelgeschwüre.

Begleitende Symptome

Abhängig von der Ursache der Schmerzen in den Beinen können verschiedene begleitende Symptome auftreten.

Eine Thrombose tritt häufig im Bereich eines Unterschenkels auf und verursacht entsprechend Schmerzen an nur einem Bein. Dabei ist der betroffene Bereich, zum Beispiel Wade und Knöchelregion des Fußes, stark geschwollen. Die Haut spannt, ist überwärmt und glänzt. Gelegentlich gibt es sichtbare Venen auf der Haut, sogenannte Warnvenen.
Außerdem können die Betroffenen Fieber und einen schnellen Puls entwickeln.

Muskelverletzungen wie Prellungen, muskelfaserrisse oder Zerrungen können starke, ziehende Schmerzen hervorrufen.
Typische Begleitsymptome sind eine ausgeprägte Verstärkung der Schmerzen bei Bewegung und eine Verhärtung der betroffenen Muskelpartien.
Das Gewebe ist in der Regel stark druckempfindlich.

Darüber hinaus kommt zudem ein Bandscheibenvorfall der LWS als Ursache von Schmerzen in den Beinen infrage.
Neben Schmerzen in den Beinen und dem unteren Rücken können die Betroffenen unter Begleitsymptomen wie Ameisenlaufen, Kribbeln und Taubheitsgefühl leiden.
Daneben sind sogar Lähmungserscheinungen der Beinmuskulatur möglich.

Weitere mögliche Ursachen von Schmerzen in den Beinen mit charakteristischen Begleitsymptomen sind Durchblutungsstörungen.
Die weitverbreitete PAVK geht typischerweise mit Schmerzen, Pulsverlust, Blässe, einer Bewegungsunfähigkeit und Gefühlsstörungen einher.
Die betroffenen leiden unter tauben, kalten Gliedmaßen mit einem schlecht bis gar nicht tastbaren Puls.

Venöse Durchblutungsstörungen rufen neben Schmerzen starke Beinschwellungen hervor.
Die Beine fühlen sich schwer und müde an. Gelegentlich spannen und jucken die Beine. Die Venenschwäche geht mit sichtbaren Besenreisern und Krampfadern einher.
Mit Fortschreiten der Venenschwäche können Hautveränderungen bis hin zu schweren Unterschenkelgeschwüren auftreten.

Weitere Informationen finden Sie in den Artikel Ziehen im Bein und Ziehen in der Wade.

Schmerzen in den Beinen wie Muskelkater

Muskelkaterartige Schmerzen in den Beinen können ein harmloses Zeichen einer Überbelastung der Muskulatur sein.
Neben dem bekannten Muskelkater, der 18 Stunden nach sportlicher Betätigung auftritt und sein Maximum nach 48 Stunden hat, können sich die Beine aufgrund von intensiver Belastung unmittelbar nach der sportlichen Betätigung schwer anfühlen.
Weiterhin muss an eine Medikamentennebenwirkung oder einen Bandscheibenvorfall der LWS gedacht werden.
Wegen einer Übersäuerung des Muskelgewebes können muskelkaterähnliche Schmerzen bereits zeitnah nach dem Training auftreten.
Darüber hinaus können Schmerzen in den Beinen, die sich wie ein Muskelkater anfühlen, unter Umständen ein Warnsignal sein.
Treten diese Schmerzen bei Bewegung auf, zum Beispiel beim Gehen oder Wandern und lassen beim Stehenbleiben nach, könnte eine Durchblutungsstörung dahinterstecken.
Eine weitverbreitete Durchblutungsstörung ist die sogenannte Schaufensterkrankheit, PAVK, die auf einer zunehmenden Gefäßverkalkung, Arteriosklerose, beruht.
Lassen sich Schmerzen in den Beinen wie Muskelkater durch ein sportliches Ereignis erklären, ist die Ursache in der Regel harmlos. Verhält sich die Symptomatik jedoch wie zuletzt beschrieben, sollte man hellhörig werden und den Hausarzt einen Blick auf die Beine werfen lassen.

Diagnose

Schmerzen in den Beinen bedürfen nicht in jedem Fall einer ärztlichen Untersuchung.
Oftmals handelt es sich um harmlosen Muskelkater nach intensivem Training.

Halten die Schmerzen in den Beinen länger an und gehen eventuell mit Rötung, Schwellung und Erwärmung über Muskelgewebe oder einem Gelenk einher, ist ein Arztbesuch dringend angeraten.
Bei plötzlichen Schmerzen in einem oder beiden Beinen oder einer wechselnden Symptomatik mit schmerzfreien Phasen im Stehen, ist eine gründliche Diagnostik ebenfalls notwendig.

Bei Schmerzen in den Beinen führt der behandelnde Arzt zunächst ein Gespräch mit dem Betroffenen über einen möglichen Unfall oder intensives Training vor dem Auftreten der Beschwerden, die Lokalisation der Schmerzen und mögliche Begleitsymptome und Vorerkrankungen.
Darauf folgt eine klinische Untersuchung der Beine. Der Arzt untersucht das Bein auf mögliche Gefäßveränderungen, wie Besenreiser oder Krampfadern, Entzündungszeichen, Ergüsse im Kniegelenk und Bewegungseinschränkungen, zum Beispiel im Sinne einer Gelenksarthrose.
Abhängig vom Untersuchungsbefund können weitere Untersuchungen erfolgen, um die richtige Diagnose zu stellen.

Dazu gehören

  • Röntgenaufnahmen,
  • eine Ultraschalluntersuchung,
  • ein Blutbild,
  • ggf. ein MRT der Region,
  • ggf. eine Szintigraphie
    und
  • eventuell eine neurologische Untersuchung bei Verdacht auf eine Nervenschädigung.

Ultraschall

Die Ultraschalluntersuchung ist der Goldstandard unter den Untersuchungen bei möglichen Durchblutungsstörungen der Beingefäße.
Sowohl bei venösen als auch arteriellen Durchblutungsstörungen dient die Duplexsonographie der genauen Darstellung der Blutflussverhältnisse.
Mit einer farbkodierten Duplexsonographie kann man die Flussgeschwindigkeit des Blutes und mögliche Turbulenzen der Strömung anzeigen.
Damit kann man eine periphere arterielle Verschlusskrankheit und eine chronisch-venöse Insuffizienz diagnostizieren.

Diese Untersuchungen werden nicht beim Orthopäden durchgeführt, sondern beim Internisten oder Gefäßspezialisten (Phlebologen).

Röntgenbild der LWS

Bei unklaren Rückenschmerzen, die in die Beine ausstrahlen, ist eine gründliche Untersuchung nötig, um Nervenschädigungen wie bei einem Bandscheibenvorfall der LWS auszuschließen.
Eine Röntgenuntersuchung ist hierbei eine mögliche bildgebende Diagnostik, um die Wirbelsäule darzustellen.
Bei einem Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule zeigt sich im Röntgenbild eine Höhenminderung zwischen den betroffenen Wirbelkörpern (Bandscheibe).
Die Bandscheibe selbst lässt sich mit der Röntgenuntersuchung nicht darstellen.
Die Diagnose Bandscheibenvorfall lässt sich im Röntgenbild nur indirekt stellen, wenn 

  • eine typischen klinischen Symptomatik,
  • ein verkleinerter Abstand zwischen zwei Wirbelkörpern vorliegt
    und
  • eventuell veränderte Knochenstrukturen darstellbar

sind.

Wann braucht man eine MRT in der LWS?

Eine Magnetresonanztomografie (MRT) der Lendenwirbelsäule ist indiziert, wenn Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall der LWS besteht und insbesondere bei Red Flags-Symptomatik.
Zu den Red Flags gehören zum Beispiel

  • motorische Ausfälle
  • Kribbeln / Taubheit des Versorgungsbereiches des Dermatoms
  • Störung beim Wasserlassen.

Die MRT ist ideal geeignet, um das Ausmaß eines Bandscheibenvorfalls genau darzustellen.
Die Bandscheiben werden bei dieser Untersuchung gut abgebildet, sodass eine gesunde Bandscheibe und eine krankhaft veränderte Bandscheibe (Osteochondrose) voneinander unterschieden werden können.
Bei einem Bandscheibenvorfall der LWS sieht man in der MRT eine Einklemmung von Bandscheibengewebe mit umliegendem Wasser und entzündlichen Infiltraten.
Damit ist die MRT die Bildgebung der Wahl bei der Diagnose eines Bandscheibenprolaps der LWS.

Deutlich seltener aber auch Indikationen für ein MRT bei LWS bei Schmerzen in den Beinen sind:

  • Spinalkanalstenose der LWS
  • Neuroforamenstenose der LWS (Wirbelausgangsenstelle der LWS)
  • Facettengelenkszyste der LWS
  • Spondylodiszitis der Bandscheibe der LWS
  • Facettengelenksarthrose
  • Hypertrophie der Bänder der LWS (Schwellung der Bandstrukturen)

Was kann man tun gegen Schmerzen in den Beinen?

Die Behandlung von Schmerzen in den Beinen wird maßgeblich von der Ursache der Beschwerden bestimmt.

Bei einem einfachen Muskelkater gilt abwarten und die Mikrorisse ausheilen lassen.
Wärmeanwendungen und passives Dehnen können die Beschwerden in manchen Fällen lindern.
Starke Schmerzen können mit entzündungshemmenden Schmerzmedikamenten wie Ibuprofen oder Diclofenac gelindert werden.

Bei Muskelverletzungen gilt in der Regel ebenfalls eine Sportpause, damit die Verletzung in Ruhe ausheilen kann.
Akut ist das PECH-Schema angezeigt. Das bedeutet „P“ für Pause, „E“ für Eis, „C“ für Compression und „H“ für Hochlagerung.
Diese Maßnahmen sollen bei einer Verletzung ein Einbluten in das umliegende Gewebe bremsen. Bei einem ausgeprägten Muskelfaserriss können entzündungshemmende Schmerzmittel und ein Tape-Verband hilfreich sein.
Selten besteht bei einem hochgradigen Muskelfaserriss/Muskelrissen die Notwendigkeit eines operativen Eingriffs.
Liegt eine Thrombose vor, ist eine schnelle, gezielte Behandlung wichtig, um Komplikationen vorzubeugen.
Akut wird eine Thrombose in den tiefen Beinvenen mit einem Kompressionsverband, medikamentöser Antikoagulation und unter Umständen rekanalisierend behandelt.
Eine Rekanalisierung dient der Entfernung des Blutgerinnsels und kann chirurgisch oder medikamentös erfolgen.
Nach Auftreten einer Thrombose erfolgt für mindestens drei Monate eine medikamentöse Therapie mit gerinnungshemmenden Medikamenten (Antikoagulation), um Komplikationen wie ein postthrombotisches Syndrom und eine erneute Thrombose zu verhindern.

Ein Bandscheibenvorfall der LWS wird fast immer konservativ behandelt, das bedeutet Schmerzmedikamente, gezielte Trainingstherapie sowie Bewegungstherapie.
Selten ist eine Operation nötig.

Leidet man unter Schmerzen in den Beinen aufgrund von Durchblutungsstörungen, verhält es sich etwas komplizierter mit der Therapie.
Bei einer PAVK beginnt man mit

  • einem Nikotinverzicht,
  • Gehtraining
    und
  • versucht, den Blutdruck und Blutzucker gut einzustellen.
  • In höheren Stadien können interventionelle (Katheterverfahren) und chirurgische Verfahren nötig sein, um die Blutgefäße offen zu halten.

Bei venösen Durchblutungsstörungen sind

  • eine Kompression mit Strümpfen,
  • kaltes Abduschen
    und
  • die Vermeidung von langem Stehen und Sitzen sowie Hitze

die konservative Basistherapie. Mit dem Voranschreiten der Erkrankung kommen operative Verfahren zum Einsatz.

Akupunktur

Bei der Akupunktur handelt es sich um ein Behandlungsverfahren der traditionellen chinesischen Medizin (TCM).
Dabei werden dünne Akupunkturnadeln an bestimmten Punkten des Körpers positioniert und bleiben dort zwanzig bis dreißig Minuten liegen.
Das Ziel einer Behandlung mit Akupunkturnadeln ist ein Einfluss auf die Lebensenergie (Qi) durch den Körper.
In der traditionellen chinesischen Medizin gibt es 365 Akupunkturpunkte.
Abhängig von den Beschwerden setzt der Akupunkteur seine Nadeln und soll den Qi-Fluss beeinflussen.
Der Betroffene liegt dabei in der Regel auf einer Liege und soll sich entspannen. Diese Behandlungsmethode soll bei vielen Beschwerden helfen die Symptome zu lindern oder zu heilen.
Das gilt für verschiedenste Bereich von

Entsprechend kann eine Akupunktur als alternative Heilmethode bei Schmerzen in den Beinenausprobiert werden, um die Schmerzen zu lindern, da die Wahrscheinlichkeit von relevanten Nebenwirkungen gering sind.

Dauer

Die Dauer kann bei Schmerzen in den Beinen Stunden anhalten oder lebenslang anhalten.
Harmlose Ursachen wie Muskelkater dauern Tage an, Prellungen oderMuskelfaserrisse wenige Wochen.
Eine Thrombose sollte akut behandelt werden und nicht länger als ein paar Tage bestehen.

Bei schwerwiegenderen Ursachen, beispielsweise bei einem Bandscheibenvorfall der LWS oder Durchblutungsstörungen, beträgt die Dauer deutlich länger.
Da ein Bandscheibenvorfall in der Regel konservativ behandelt wird, können die Beschwerden Monate lang bestehen.
Bei Durchblutungsstörungen werden die Beschwerden typischerweise im Verlauf schlimmer und bestehen lebenslang. Hier hilft es in frühen Stadien gezielt zu behandeln, um die Beschwerdesymptomatik zu lindern und Komplikationen vorzubeugen.

Rehabilitation und Prävention

Laufbandanalyse

Eine Laufbandanalyse dient der Untersuchung der genauen Bewegungsmuster von

Damit können mögliche Fehlstellungen während der Laufbewegungen detektiert und gegebenenfalls therapiert werden.

Bei Schmerzen in den Beinen ist eine Läufbandanalyse dahingehend sehr interessant, was mit dem Gangbild vor und nach einsetzen der Beinschmerzen passiert
Auf Basis dieser Informationen kann man gut auf die Ursache wie

  • machanische Überlastung
  • Arthrose von Hüfte, Knie, Sprunggelenk
  • Durchblutungsstörung
  • neurologische Ursachen (Polyneuropathie, GBS, Bandscheibenvorfall der LWS)

rückschließen.

Eine Laufbandanalyse empfiehlt sich für Sportler und insbesondere für Jogger, da Funktionsstörungen langfristig zu Schmerzen und einer Verstärkung der Fehlbewegungen führen können.
Schmerzhafte Funktionsstörungen als Ursache von Schmerzen in den Beinen können mit einer Laufbandanalyse aufgedeckt werden.

Für nähere Informationen über die Inhalte einer Laufbandanalyse lesen Sie den Artikel "Laufbandanalyse".

Faszientraining

Die bindegewebigen Hüllen, die unsere Organe und Muskelgruppen umgeben, bezeichnet man als Faszien. Man geht davon aus, dass Faszien verkleben, wenn sie nicht genügend gedehnt und die Muskulatur nicht ausreichend trainiert wird. Langfristig entstehen vermehrt Verspannungen und man wird anfälliger für Zerrungen, Muskelfaserrisse und Überdehnungen von Bändern und Sehnen.

Faszientraining soll helfen, gezielt gegen Verklebungen der Faszien vorzugehen. Damit wird das Bindegewebe intensiv behandelt.
Beliebt sind Hilfsmittel wie die Faszienrolle oder der Faszienball.
Kommt es immer wieder zu Schmerzen in den Beinen kann ein regelmäßiges Faszientraining helfen, das Bindegewebe zu lockern und Verletzungen vorzubeugen.

Lesen Sie mehr dazu in dem Artikel "Faszientraining".

Schmerzen in den Beinen in verschiedenen Situationen

Schmerzen in den Beinen nachts

Treten Schmerzen in den Beinen in Ruhe, im Liegen und insbesondere nachts auf, kann ein Restless-Legs-Syndrom dahinter stecken.
Dabei handelt es sich um eine häufige neurologische Erkrankung. Die Betroffenen empfinden typischerweise nachts starke Missempfindungen in den Beinen, wie Schmerzen und Kribbeln, sodass sie den Drang verspüren sich zu bewegen.
Die Bewegung lindert die Beschwerden. Leider geht diese Erkrankung in den meisten Fällen mit ausgeprägten Schlafstörungen einher und wird mit der Zeit schlimmer.
Die Krankheit beruht wahrscheinlich auf einer Störung im Stoffwechsel von Neurotransmittern im Gehirn.
Demgemäß wird das Restless-Legs-Syndrom mit Neurotransmitter-verwandten Medikamenten behandelt.
In den meisten Fällen sprechen die Medikamente gut an und beseitigen die Beschwerden.

Schmerzen in der Nacht kann aber auch auf eine Spinalkanalstenose der LWS hindeuten. Hierbei wären auch ausgeprägte Schmerzen beim Stehen auf der Stelle vorhanden, die sich unter Gehen verbessern.

Schmerzen in den Beinen beim Liegen

Schmerzen in den Beinen, die durch längeres Liegen entstehen, können durch ein Restless-Legs-Syndrom oder Durchblutungsstörungen bedingt sein.
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit ist eine weitverbreitete Durchblutungsstörung der Extremitäten. Während die PAVK in frühen Stadien beim Gehen Schmerzen verursacht, treten im späteren Krankheitsverlauf Schmerzen bei längerem Liegen auf.
Die Betroffenen leiden häufig unter Wadenschmerzen, wenn sie länger liegen, zum Beispiel nachts. Dadurch haben die Betroffenen einen sehr hohen Leidensdruck.
Aber auch ein Bandscheibenvorfall der LWS macht Schmerzen in den Beinen im Liegen.
Weiterhin muss auch an eine Spinalkanalstenose der LWS gedacht werden, hier dominieren die Beschwerden meist eher beim Stehen und verschwinden beim Radfahren.

Falls Sie eher Schmerzen in der Hüfte statt den Beinen haben, lesen Sie unseren gesonderten Artikel zu Hüftschmerzen beim Liegen.

Schmerzen in den Beinen beim Sitzen

Kommt es zu Schmerzen in den Beinen bei längerem Sitzen, kann eine Venenschwäche der Grund dafür sein.
Neben Schmerzen sind eine Schwellung und ein Schweregefühl in den Beinen typische Begleitsymptome.
Die Betroffenen neigen dazu, Wasser in den Beinen einzulagern. Längeres Sitzen und Stehen fördert die schmerzhafte Wassereinlagerung in die Beine, während ein Hochlegen die Symptomatik lindert.

Aber auch ein restless legs Syndrom kann zu Schmerzen in den Beinen beim Sitzen führen. Weiterhin muss auch an eine Polyneuropathie gedacht werden.
Eine Wirbelkanalverengung (Spinalkanalstenose) kann Schmerzen in den Beinen verursachen.
Auch eine Facettenzyste, also eine Zyste am Wirbelgelenk kann entsprechende Schmerzen im Sitzen und Liegen auslösen.

Ein Bandscheibenvorfall der LWS als Ursache dagegen ist eher unwahrscheinlich.

Schmerzen in den Beinen beim Treppensteigen

Wenn Schmerzen in den Beinen beim Treppensteigen auftreten, können verschiedene Ursachen dahinterstecken.
Zum einen kann eine Arthrose des Hüftgelenks dahinterstecken. Die Schmerzen ziehen häufig in die Beine und sind für die Betroffenen nicht immer leicht zu lokalisieren.
Daneben kommen auch Durchblutungsstörungen infrage. Sowohl arterielle als auch venöse Durchblutungsstörungen können bei Bewegung Schmerzen hervorrufen.
Hören die Schmerzen auf, wenn man stehen bleibt, spricht das eher für ein arterielles Problem (PAVK).
Sind die Knöchel geschwollen und die Schmerzen nehmen ab, wenn man die Beine hochlegt, liegt wahrscheinlich eine Venenschwäche vor.

Schmerzen in den Beinen beim Treppensteigen sollten in jedem Fall dem behandelnden Hausarzt vorgestellt werden.

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Ihr
Nicolas Gumpert

Unsere Kniespezialisten

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