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Lumedis Frankfurt

PD Dr. Elke Maurer (ab dem 01.01.2024)
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Dr. Nicolas Gumpert

Fachärzte für Orthopädie


Privatpraxis
für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin

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Lumboischialgie

Eine Lumboischialgie kann das Leben und den Alltag der Patien durch starke Schmerzen sehr einschränken, daher ist es um so wichtiger, herauszufinden, was die genaue Uesache der Lumboischialgie ist und wie man diese optimal behandeln kann.
Unsere frankfurter Spezialisten von Lumedis haben sich auf die Therapie einer solchen Lumboischialgie spezialisiert und können Ihnen so eine individuell an Sie angepasste Therapie anbieten. Gerne beraten wir Sie persönlich zu unseren Sprechzeiten. Zu Ihrem Wunschtermin gelangen Sie hier.

Dieser Artikel wurde durch Dr. Nicolas Gumpert veröffentlicht.
Dr. Nicolas Gumpert ist Facharzt für Orthopädie und regelmäßig als Gast im Hessischen Rundfunk eingeladen.
Daneben steht er vielen Printmedien wie Welt, Sportbild und DPA regelmäßig als Interviewpartner zur Verfügung.
Weiterhin betreibt veröffentlicht er Informationen für laienverständliche Medizin seit vielen Jahren.
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Was ist eine Lumboischialgie?

Lumboischialgie ist ein medizinischer Begriff für Rückenschmerzen. Im umgangssprachlichen Gebrauch wird die Lumboischialgie auch als Hexenschuss oder Ischiasschmerz bezeichnet.
Der Schmerz hat seinen Ursprung in der Lendenwirbelsäule, also dem unteren Teil des Rückens. Er kann von dort aus auch in die Beine ausstrahlen und wird häufig als stechend beschrieben.
Selten können auch neurologische Symptome wie folgende auftreten:

  • Kribbeln
  • Lähmungen
  • Kraftminderungen

Die Lumboischialgie ist eine in Deutschland häufig auftretende Erkrankung. Sie kann durch viele verschiedene Faktoren zustande kommen. Ursächlich ist dabei eine Reizung der Nerven

Ursachen der Lumboischialgie

  • eine häufige Ursache sind Bandscheibenvorfälle
  • muskuläre Verspannungen, beispielsweise hervorgerufen durch zu wenig Sport oder falsche Bewegungen
  • Haltungsschäden (langes sitzen am Arbeitsplatz in rückenschädigender Haltung)
  • (degenerative) Erkrankungen der Wirbelsäule (Verkrümmungen der Wirbelsäule wie beispielsweise eine Skoliose, rheumatische Erkrankungen)

Abbildung eines Bandscheibenvorfalls

  1. mediolateraler (seitlicher) Bandscheibenvorfall mit Druck auf die Nervenwurzel, welche zur Nervenwurzelkompression führt
  2. Rückenmark
  3. Nervenwurzel
  4. Gelatinie in der Bandscheibe (Nucleus pulposus)
  5. Faserring der Bandscheibe (Nucleus fibrosus)

MRT der LWS (seitlich, T2) mit einem Bandscheibenvorfall L5/S1:

  1. Wirbelkanal (Spinalkanal)
  2. Dornfortsatz
  3. Bandscheiben L3
  4. Bandscheibenvorwölbung L 4/5
  5. Wirbelkörper L5
  6. Bandscheibenvorfall L5/S1

An diesen Symptomen erkennen Sie eine Lumboischialgie

Die Schmerzen einer Lumboischialgie haben ihren Ursprung häufig am unteren Rücken. Von dort aus kann er in die Beine ausstrahlen. Die Nerven, die in diesem Bereich aus dem Wirbelkanal austreten und gereizt werden, versorgen unterschiedliche Muskeln und unterschiedliche Hautareale der unteren Extremität. Je nachdem auf welcher Höhe die Reizung auftritt unterscheidet sich deswegen die Symptomatik.
Es kann zu Rückenschmerzen kommen die in folgende Körperteile ausstrahlen können:

  • die Leiste
  • den Oberschenkel
  • den Unterschenkel
  • den Fuß

Dabei ist der Schmerz meistens einseitig.
Weiterhin kann es bei einer Lumboischialgie zu einem Kribbeln in Beinen, Rücken oder Füßen kommen oder es können Kraftminderungen / Lähmungen auftreten.
Eine Schmerzverstärkung tritt häufig:

  • bei einerDrehung des Oberkörpers
  • beim Bücken
  • beim Aufrechten Stehen,  sodass Patienten häufig eine gekrümmte Schonhaltung einnehmen. 

Diagnostik

Da es viele verschiedene Ursachen für eine Lumboischiagie gibt, gehört zur richtigen Diagnose immer eine ausführliche orthopädische Untersuchung.
Hierbei sind vor allem die Schmerzanamnese und die körperliche Untersuchung wichtig.
Sie liefern erste konkrete Informationen zur Ursache der Rückenschmerzen. Häufig reicht dies allein jedoch nicht aus und die Konsultation eines Spezialisten wie einen Orthopäden oder Neurologen wird angeraten.
Dort kann auch mithilfe einer geeigneten Bildgebung (Röntgen, MRT) eine genaue Diagnose gestellt werden.

Röntgenbild bei einer Lumboischialgie:

Ein Röntgenbild der Wirbelsäule sollte nur erfolgen bei starken Symptomen wie:

  • sehr starken Schmerzen
  • neurologischen Ausfällen
  • einer lange andauernden Symptomatik, die trotz Therapie nicht besser wird

Meist wird der betroffene Wirbelsäulenabschnitt geröntgt. Dabei können Brüche sowie degenerative oder entzündliche Veränderungen der Wirbelsäule sichtbar werden.
Brüche können zum Beispiel nach einem Trauma auftreten, entzündliche Veränderungen können durch rheumatische Erkrankungen hervorgerufen werden. Da die Anfertigung eines Röntgenbildes im Vergleich zu anderen bildgebenden Verfahren schnell und unkompliziert durchführbar ist wird sie meist als Bildgebung der Wahl durchgeführt.

Wann braucht man ein MRT der LWS?

Ein MRT sollte bei einer Lumboischialgie durchgeführt werden, wenn es zu neurologischen Symptomen wie folgende kommt::

  • Kribbeln
  • Taubheit
  • Lähmungen

Bei einem Verdacht auf eine Entzündung der Bandscheibe, anderen entzündlichen Veränderungen oder raumfordernden Prozessen können diese in einem MRT besser dargestellt werden als bei einem Röntgen.
Ein MRT wird zuerst ohne Kontrastmittel durchgeführt. Sollte der Verdacht dann nicht ausreichend bestätigt oder widerlegt werden können kann man ein Kontrastmittel benutzen das hilft bestimmte Strukturen besser darzustellen. 

Behandlung / Therapie der Lumboischialgie

Der erste Schritt der Behandlung der Lumboischischalgie ist oftmals eine Bewegungstherapie. Langfristige Schonhaltungen und Bettruhe sollten vermieden werden. Weiterhin sollte auf eine gute Körperhaltung am Arbeitsplatz und im Alltag geachtet werden.
Bei bestehenden Schmerzen kann die Lumboischialgie mit Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen behandelt werden. Sollten diese Medikamente nicht helfen können zur Kurzzeittherapie Opioidanalgetika wie Tramadol oder Oxycodon – Naloxon – Kombipräparate angewendet werden. Für diese Art der Medikamente besteht jedoch ein hohes Abhängigkeitspotential weswegen sie äußerst zurückhaltend eingesetzt werden sollten und nie über einen langen Zeitraum hinweg eingenommen werden sollten. 

Kortisonspritze bei Lumboischialgie

Um die Schmerzen bei einer Lumboialischialgie zu lindern kann man die betroffenen Nerven mit Kortison behandeln. Kortison hat eine entzündungshemmende und immunsuppressive Wirkung. Ist die Ursache der Lumboischialgie also eine Entzündung kann Kortison helfen, die Reizung der Nerven zu vermindern.
Dabei wird mit einer Spritze unter lokaler Betäubung eine kleine Menge Kortison in die Nähe des betroffenen Nerven abgegeben. So kann sich ein kleines Depot von Kortison bilden, dass die Entzündung vor Ort bekämpft und eine abschwellende Wirkung hat. So wird der betroffene Nerv weniger gereizt. Idealerweise hält sich dieses Depot mehrere Monate.
Auf Dauer ist eine Kortisonspritze keine Lösung da die Ursache des Problems nicht behoben wird. 
 

Mehr zum Thema Kortison finden Sie hier.

Kinesiotape

Das Kinesiotape ist ein selbstklebendes, elastisches Tape und kann bei der Therapie einer Lumboischialgie hilfreich sein..
Es wird von außen auf der Haut des Lendenwirbelbereiches angebracht und kann so dien Rücken entlasten. Durch die Elastizität des Tapes sind natürliche Bewegungen nahezu uneingeschränktmöglich.
Die Kinesiotapes sollen auch Schmerzen reduzieren und den Heilungsprozess beschleunigen können.
All diese Wirkungen sind nicht wissenschaftlich belegt, sondern stammen aus Erfahrungsberichten von Patienten.

Fahrrad fahren mit einer Lumboischialgie

Sportliche Betätigung bei einer Lumboischialgie ist wichtig. Durch das Fahrradfahren kann Rücken- und Bauchmuskulatur gestärkt werden was den Rücken entlasten kann. Außerdem wird die Beinmuskulatur gestärkt und im besten Fall kann man auf lange Zeit gesehen Gewicht verlieren was den Rücken weiter entlastet.
Damit sich die Lumboischialgie nicht verstärkt sollte das Fahrrad auf die eigene Körpergröße gut eingestellt sein und starke Belastungen sollten vermieden werden. 

Muss man mit einer Lumboischialgie Bettruhe halten?

Bettruhe sollte bei einer Lumboischialgie vermieden werden. Bei zu langer Bettruhe kann es zu einer Rückbildung der Muskulatur kommen.
Wichtig ist, dass möglichst schnell die körperliche Aktivität wieder aufgenommen werden kann bzw. dass man mit körperlicher Aktivität beginnt. Sportarten mit Bück- oder Drehbewegungen sollten vermieden werden.
Durch die Einnahme von Schmerzmedikamenten wie Ibuprofen können die Schmerzen gelindert werden, sodass schonende Aktivitäten wieder durchführbar sind.

Wie schläft man mit einer Lumboischialgie am besten?

Am besten liegt man entspannt auf dem Rücken damit sich die Rückenmuskulatur über Nacht entspannen kann. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass der Oberkörper gerade gehalten wird und die Beine ausgestreckt liegen. Auch die Lendenwirbelsäule sollte dabei möglichst grade liegen. 

Prognose

Akute Lumboischialgieschmerzen dauern meistens nur einige Tage – Restschmerzen können allerdings auch einige Wochen anhalten. Die Dauer des Schmerzes ist von Mensch zu Mensch stark unterschiedlich

Krankschreibung

Die meisten Patienten werden für ca. 3-5 Tage krankgeschrieben. Eine Krankschreibung ist stark abhängig von der Art der Tätigkeit die der Patient durchführt. Beispielsweise fallen Patienten die schwere körperliche Arbeit verrichten müssen meist länger aus.

Dauer der Krankschreibung

Orientierend kann man sagen, dass ein Betroffener mit einer Lumboischialgie

  • der im Büro arbeiten für 7-14 Tagen krank geschrieben wird.
    Hier muss genau die Belastung für den Rücken bei der Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt werden.
    Aber auch der Weg zur Arbeit muss berücksichtigt werden. Muss der Betroffene auf dem Weg zur Arbeit autofahren?
  • mit mäßiger körperlicher Arbeit für 14 - 28 Tagen krank geschrieben wird. 
    und 
  • körperlich schwer arbeitende Menschen 4 Wochen bis mehrer Monate krank geschrieben wird. 
    Die Lumboischialgie muss vollständig ausgeheilt sein, bis wieder schwere körperliche Arbeit aufgenommen werden darf.

 

Rehabilitation und Prävention

Muskuläre Dysbalancen Check

Bei einer muskulären Dysbalance kommt es zu einer Kombination aus Schwächung und Verspannung verschiedener Muskeln. Dies ist häufig eine Reaktion des Körpers auf eine Fehlbelastung (zu wenig körperliche Aktivität, zu starke oder ungewohnte körperliche Belastung, falsche Haltung etc.). Dies kann zu Lumboischialgien führen und sollte als mögliche Ursache immer in Betracht gezogen werden.
Um ein Wiederauftreten der Lumboischialgie zu verhindern sollte der Patient auf eine muskuläre Dysbalance untersucht werden. Dies kann durch eine Beurteilung der Bewegung von Gelenken und der Körperhaltung von einem Arzt oder einem Physiotherapeuten geschehen. 

EMG

Mithilfe einer Elektromyographie (EMG) kann die elektrische Aktivität von Muskeln beurteilt werden. Dafür wird eine kleine Nadel in den Muskel eingebracht. Mithilfe dieser Nadel kann die elektrische Aktivität des Muskels bei Entspannung und willkürlicher Anspannung gemessen werden. So können Muskelerkrankungen oder Nervenschädigungen erkannt werden und die Lokalisation einer Schädigung eingegrenzt werden. 

Wirbelsäulenvermessung

Bei einer Wirbelsäulenvermessung können unter anderem Fehlhaltungen, Verkrümmungen oder baufgedeckt werden, die häufig Ursachen für eine Lumboischialgie sind. Dabei wird der Rücken mit einem Lichtraster vermessen. Da das Verfahren auf Licht- und Videotechnik beruht ist die Untersuchung strahlenfrei. 

Diese Übungen können Ihnen mit einer Lumboischialgie helfen

Generell helfen Yoga- und Dehnübungen bei einer Lumboischialgie. Dehnübungen für die Beine und den unteren Rückenbereich können Sie zur Unterstützung des Genesungsprozesses durchführen.
Sollten Sie eine Faszienrolle oder einen Faszienball besitzen können Sie diese/diesen nutzen um den Rücken und beine zu massieren. Am besten geht dies im Sitzen auf einer Matte oder dem Fußboden mit aufgestützten Armen. Der Faszienball/ die Faszienrolle können Sie dann im Gesäß und Beinbereich anwenden.
Ruckartige Bück- oder Drehbewegungen sollten vermieden werden. 

Unsere Wirbelsäulenspezialisten

Wir beraten Sie gerne in unserer Wirbelsäulensprechstunde!