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Lumedis Frankfurt

PD Dr. Elke Maurer
Dr. Carmen Heinz
Dr. Franziska Zwecker

Dr. Nicolas Gumpert
Fachärzte für Orthopädie


Privatpraxis
für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin

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Rheuma

Rheuma ist eine Systemerkrankung durch ein überreaktivees Immunsystem und kann den betroffenen Patienten, durch die verminderte Beweglichkeit und Schmerzhaftigkeit der betroffenen Gelnke, stark im Alltag einschränken. Heutzutage kann Rheuna jedoch medikamentös sehr gut behandelt werden.
Unsere frankfuter Spezialisten von Lumedis haben sich auf die Diagnostik von Rheuma spezialisiert und arbeiten Hand in Hand zusammen mit Rheumatologen um Ihnen eine optimale und reibungsarme Therapie zu ermöglichen. Gerne beraten wir Sie persönlich zu unseren Sprechzeiten. Zu Ihrem Wunschtermin gelangen Sie hier.

Dieser Artikel wurde durch Dr. Nicolas Gumpert veröffentlicht.
Dr. Nicolas Gumpert ist Facharzt für Orthopädie und regelmäßig als Gast im Hessischen Rundfunk eingeladen.
Daneben steht er vielen Printmedien wie Welt, Sportbild und DPA regelmäßig als Interviewpartner zur Verfügung.
Weiterhin betreibt veröffentlicht er Informationen für laienverständliche Medizin seit vielen Jahren.
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Was ist Rheuma?

Rheuma ist ein Überbegriff für Erkrankungen „des rheumatischen Formenkreises“. Die Erkrankungen dieses Formenkreises befallen das Stütz- und Bindegewebe des Bewegungsapparats. Häufig sind zusätzlich noch Innere Organe wie Herz, Lunge und Nieren mitbeteiligt. Rheuma betrifft also:

  • Knochen
  • Gelenke
  • Knorpel
  • Muskel
  • Bänder
  • Sehnen

Manche Erkrankungen des Formenkreises sind entzündliche Erkrankungen und dann treten auch rheumatisch assoziierte Augen/- Rippenfell- oder Herzmuskelentzündungen auf (rheumatoide Arthritis, Morbus Bechterew etc.).
Andere Erkrankungen sind Verschleißerkrankungen und treten mit fortschreitendem Alter immer häufiger auf (Arthrose).
Rheuma kann sowohl in Schüben auftreten und zwischen Schüben symptomlos verlaufen als auch plötzlich auftreten und schnell voranschreiten. 

Ursachen

  • Entzündlich, durch Störungen des eigenen Immunsystems (Autoimmunerkrankungen) 
  • Durch altersbedingten Verschleiß (degenerativ)
  • Durch Stoffwechselstörungen, die rheumatische Beschwerden verursachen 
  • Nicht-entzündliche Ursache 

Welches Rheuma ist das schlimmste?

Welche Form des Rheumas die schlimmste ist, kann nicht genau festgelegt werden. Jede Form von Rheuma macht sich durch andere Symptome bemerkbar und auch jeder Mensch nimmt die Beschwerden und Einschränkungen unterschiedlich stark wahr.
Es lässt sich doch generell sagen, dass jede Form von Rheuma, die auch die Organe befällt, besonders schlimm und einschränkend verlaufen kann. Zu den organbefallenden Formen von Rheuma gehören:

Einige schlimme Formen von rheumatischen Erkrankungen könnten beinhalten:

  • Rheumatoide Arthritis (RA)
    Eine chronische, entzündliche Erkrankung, die die Gelenke angreift und zu dauerhaften Schäden führen kann.
  • Systemischer Lupus erythematodes (SLE)
    Eine sehr komplexe und schwer vorhersehbare Autoimmunerkrankung, die viele Teile des Körpers, einschließlich Haut, Gelenke, Nieren, Gehirn und andere Organe, beeinträchtigen kann.
  • Sklerodermie
    Diese seltene, chronische Erkrankung führt zu Verhärtung und Vernarbung der Haut und der inneren Organe und kann in schweren Fällen tödlich sein.
  • Ankylosierende Spondylitis (AS)
    Eine Form von entzündlicher Arthritis, die hauptsächlich die Wirbelsäule betrifft und zu einer Fusion von Wirbeln führen kann, was die Beweglichkeit stark einschränkt.
  • Juvenile idiopathische Arthritis (JIA)
    Dies trifft Kinder unter 16 Jahren und kann das Wachstum beeinflussen und zu ernsthaften Komplikationen in der Entwicklung führen.
  • Vaskulitiden
    Entzündungen der Blutgefäße, die zu ernsthaften Schäden an lebenswichtigen Organen führen können.

Die Schwere und Prognose dieser Erkrankungen kann erheblich variieren, selbst innerhalb derselben Diagnose. Früherkennung, eine angemessene Diagnose und eine aggressive Behandlung können oft helfen, die Symptome zu kontrollieren und schlimme Schäden zu verhindern. Da diese Erkrankungen jedoch oft komplex und schwer zu behandeln sind, ist es wichtig, in enger Zusammenarbeit mit einem Rheumatologen und einem Gelenkspezialisten für die jeweilige Erkrankung zu arbeiten.

Symptome

  • Schwellung der Gelenke 
  • Rötung der Gelenke 
  • Schmerzen an den Gelenken 
  • Morgensteifigkeit 
  • Kraftlosigkeit 
  • Verformung der Gelenke (in späten Krankheitsstadien) 
  • Muskelschmerzen (Muskelentzündung)

Schmerzen an den Gelenken

Je nach der spezifischen Erkrankung des rheumatischen Formenkreises treten Schmerzen an verschiedenen Gelenken auf. Es können sowohl die kleinen Fingerendgelenke als auch große Gelenke wie das Schulter- oder Hüftgelenk betroffen sein.
Schmerzen an den Gelenken treten häufig schon zu Beginn der Krankheit auf. In der Frühphase der Erkrankung treten vor allem Schmerzen zu Beginn des Bewegungsablaufs auf sowie auch Belastungs- und Ermüdungsschmerzen. Später klagen Patient:innen auch über Dauerschmerz oder auch nächtlichen Schmerz.
Viele Patient:innen klagen über Schmerzhaftigkeit auch in Ruhe.
Zudem fällt die Schmerzhaftigkeit auch bei zum Beispiel einem Händedruck auf. 

Morgensteifigkeit

Ein häufiges Symptom des Rheumas ist die Morgensteifigkeit. Das bedeutet, dass besonders in den Morgenstunden die Gelenke unbeweglich und steif sind. '
Die Morgensteifigkeit hält meist 30 – 60 min an, kann aber auch länger als eine Stunde andauern. 

Kraftlosigkeit

Auch Kraftlosigkeit ist ein häufig auftretendes Symptom bei Rheuma.
Kraftlosigkeit kann sowohl in der Frühphase als auch in der späten Phase der Erkrankung auftreten. Die Kraftlosigkeit betrifft vor allem die Gelenke. Gerade die Gelenke, die im Alltag viel beansprucht werden. Die Kraftlosigkeit kann verteilt im ganzen Tagesverlauf auftreten

Schwellung der Gelenke

Die Schwellung der Gelenke tritt im Rahmen des Rheumas auch als sehr häufiges Symptom auf.
Bei der rheumatoiden Arthritis beispielweise tritt die Schwellung an den kleinen Grundgelenken und Mittelgelenken der Finger auf.
Andere Erkrankungen befallen andere Gelenke, darunter fallen dann auch große Gelenke wie das Hüftgelenk oder das Schultergelenk. 

Verformung der Gelenke (im späten Kranknheitsstadium)

Im Krankheitsverlauf können sich die Gelenke auch verformen. Das passiert besonders dann, wenn die Erkrankung nicht behandelt wird.
Medikamente könne die Beschwerden lindern und die Zerstörung der Gelenke verhindern

Was ist ein Rheumaschub?

Als Rheumaschub wird eine Phase mit erhöhter Krankheitsaktivität bezeichnet. Das heißt, dass in dieser Zeit die Symptome der Patient:innen stärker ausgeprägt sind. Dazu gehören vor allem verstärkte Gelenkschmerzen und Schwellungen.
Ein Rheumaschub kommt oft plötzlich und fühlt sich an wie ein Wiederaufflammen der Erkrankung, obwohl es zuvor weniger Beschwerden gab.
Es kann auch dazu kommen, dass sich neue Beschwerden zeigen bzw. neue Beschwerden hinzukommen oder alte Symptome als wieder schlimmer empfunden werden.

Diagnose

Zur Diagnosestellung einer rheumatischen Erkrankung bzw. eines Rheumas werden folgende Untersuchungen durchgeführt:

  • ein Bluttest
  • ein Ultraschall
  • ein Röntgenbild
  • ein ΜRΤ

Besonders die oben genannten Symptome sollten Ihnen Anreiz geben Ihren Arzt aufzusuchen. 

Was kann man im Blut erkennen?

Der Labortest kann veränderte Werte zeigen, muss er aber nicht. Das bedeutet für Patient:innen, dass auch ohne veränderte Blutwerte oder einen Rheumafaktor (RF) im Blut eine rheumatische Erkrankung vorliegen kann. Andersherum heißt das aber auch, dass ein Rheumafaktor im Blut ohne rheumatypische Beschwerden nicht gleiche eine rheumatische Erkrankung bedeutet.
Besonderes Augenmerk wird auf Entzündungswerte (CRP, BSG, Ferritin) gelegt. Weitere Laborwerte sind::

  • Rheumafaktor (RF)
  • Antikörper (ANA, Anti- CCP)
  • HLA-B27. 

Es können auch Laborparameter für bestimmte Organe verändert sein, wenn Organbefall vorliegen sollte.

Ultraschall

Ein Ultraschall kann bei der Diagnosestellung sehr hilfreich sein. Der Vorteil eines Ultraschalls ist, dass es sehr schnell geht und nicht invasiv ist.
Es ist besonders dann Mittel der Wahl, wenn in den Anfangsstadien im Röntgen noch keine Veränderungen zu sehen sind. Im Ultraschall können Gelenkergüsse gesehen werden. Des Weiteren lassen sich häufig auch Bursitidenund Entzündungen der Sehnen feststellen. 

Röntgenbild

Ein Röntgenbild ist immer Teil der Diagnostik bei Rheuma. Besonders die Füße und Hände werden geröntgt. Dieses Verfahren sollte bei allen Patient:innen zur Diagnosestellung eingesetzt werden.
Es können dann folgende Veränderungen gesehen werden:

  • Weichteilschwellungen um das Gelenk herum 
  • sowie Gelenkspaltverschmälerungen
  • Knochenschwund (Osteoporose)

Röntgenbild einer Brustwirbelsäule p.a.:

  1. vollständige Verkalkung des Seitenbandes der Brustwirbelsäule
  2. M. Bechterew typischer Bambusstab

Wann braucht man ein MRT?

Die Abkürzung MRT steht für Magnetresonanztomographie. Ein MRT funktioniert über ein Magnetfeld und ohne Strahlung. Mittels eines Spezialcomputers werden in einer Röhre Bilder erstellt, diese werden Kernspintomogramme genannt.
Das MRT bildet besonders Weichteilstrukturen und Nervengewebe ab.
Ein MRT weist eine sehr hohe Genauigkeit in der Abbildung der Strukturen auf und zeigt entzündliche Veränderungen besser als ein Röntgen. Daher wird ein MRT eher als ein Röntgen in der Frühphase einer rheumatischen Erkrankung verwendet. Befunde im MRT können folgende sein:

  • Gelenkergüsse
  • Ödeme (Schwellungen)
  • Zysten unterhalb des Knorpels

Bild einer Sakroiliitis im MRT

  1. floride Sakroiliitis
  2. Kreuzbein / Sacrum
  3. Iliosacralgelenk (ISG)
  4. Darmbein (Ilium)

Therapie

Die rheumatische Therapie besteht aus mehreren Komponenten.
Darunter fallen zum einen Medikamente mit dem Ziel der Remission. Remission meint dabei Entzündungs- und Symptomfreiheit. Kann eine Entzündungs- und Symptomfreiheit nach 6 Monaten nicht erreicht werden, sollte die medikamentöse Therapie eskaliert werden.
In der medikamentösen Therapie gibt es verschiedene Einteilungen in Basismedikamente, Medikamente zur Schmerzreduktion und Entzündungshemmung und neue Medikamente, welche Biologika genannt werden.
Neben den Medikamenten spielen aber auch Patientenschulung und physikalische Therapien eine Rolle. Dazu gehören im akuten Schub Kälteanwendungen und generell Bewegungstherapie und die richtige Lagerung der Körperteile. 

Basismedikamente

Basismedikamente werden auch abgekürzt als DMARDs (Disease-modifying anti-rheumatic Drugs) bezeichnet. Bei den Basismedikamenten ist zu beachten, dass die Wirkung erst nach einigen Wochen bis Monate eintritt.
Die Medikamente sind dazu in der Lage das Immunsystem herunterzufahren und dadurch ein Nachlassen der Krankheit zu erzeugen.
Bisher gibt es keine Therapie, welche die Ursache des Rheumas behandeln kann, daher müssen die Basismedikamente als Langzeittherapie genutzt werden. 
Basismedikamente sind beispielsweis:

  • Methotrexat
  • Leflunomid
  • Sulfasalazin

Entzündungshemmer

Auch entzündungshemmende Medikamente spielen in der Therapie des Rheumas eine wichtige Rolle.
Entzündungshemmer sind besonders in der Akutphase des Rheumas anzuwenden.
Die Entzündungshemmer wirken vor allem symptomatisch, können die Prognose aber nicht verbessern.

Cortison

Cortisonist ein körpereigenes Hormon, das entzündungshemmend und immunsystemdrosselnd wirkt. Es findet seine Anwendung in vielen Bereichen und Therapien, so auch in der Rheumabehandlung. 

Biologika

Biologika sind relativ neue Medikamente in der Pharmaindustrie und auch in der Therapie des Rheumas, doch sie gewinnen an großer Bedeutung. Biologika sind gentechnisch hergestellte Arzneistoffe. Sie hemmen bestimmte Signalwege im Körper, die zu Entzündungen führen.
Des Weiteren binden andere Biologika auch wieder an bestimmt Antikörper oder sind direkt gegen bestimmte Immunzellen gerichtet.
Diese Biologika sind auf dem deutschen Markt in der Therapie des Rheumas zugelassen:

  • Adalimumab
  • Etanercept
  • Infliximab
  • Golimumab
  • Certolizumab

All diese hemmen beispielweise den krankheitsfördernden Tumornekrose- Faktor- alpha (TNF-alpha). TNF-alpha existiert natürlicherweise in unserem Körper und ist mitverantwortlich für die Auslösung chronischer Entzündungen.
Biologika wirken im Vergleich zu den klassischen Basismedikamenten schneller und halten einen Fortschritt des Rheumas wirkungsvoller auf.
Allerdings werden Biologika wegen ihrer hohen Kosten und fehlenden Langzeiterfahrungen oft erst nach Versagen der Basismedikamente eingesetzt.

Einfluss der Ernährung auf den Krankheitsverlauf

Auch wenn das Essen Rheuma nicht heilen kann, so kann man wenigstens den Verlauf dieser Erkrankung mit den richtigen Lebensmitteln positiv beeinflussen und Rheumaschübe reduzieren, daher ist eine ausgwogene Ernährung bei Rheuma ist besonders wichtig. Es ist wichtig den Körper mit genügend Nährstoffen, Vitaminen, Antioxydanzien und Spurenelementen zu versorgen, denn der Nährstoffbedarf bei Patient:innen mit Rheuma ist anders als bei Gesunden. Die richtige Ernährung bei Rheuma kann die medikamentöse oder chirurgische Therapie positiv unterstützen.
Es sollte auf eine Gemüse, Obst und Vollkornreiche Kost geachtet werden. Fleisch sollte nur in Maßen konsumiert werden. Fisch ist generell ein Lieferant wichtiger Mineralien und Öle und kann häufiger auf dem Speiseplan stehen. Nüsse sind ebenfalls als sehr gesundes Lebensmittel bei der rheumatoiden Arthritis zu verzehren. Milchprodukte hingegen sollte man trotz dem guten Calciuminhalt nur in Maßen genießen. Auf Süßigkeiten sollte man, wenn möglich, verzichten oder nur sehr selten Süßigkeiten oder zuckerreiche Getränke zu sich nehmen.
Zudem sollten Patient:innen mit Rheuma vorsichtig sein bei der Wahl von Lebensmitteln, die Arachidonsäure enthalten. Arachidonsäure ist ein Botenstoff, der Entzündungen im Körper fördert. Arachidonsäure befindet sich in Nahrungsmitteln tierischen Ursprungs, also Fleisch, Milchprodukte, Käse, Eier. Fisch hingegen hat positive Effekte auf das Rheuma.
Auch Öle wie Lein-, Raps-, Soja-, Walnussöl werden empfohlen.
Rauchen sollte besser unterlassen werden, da es nicht nur der Lunge und dem Herzen nachweislich schadet, sondern auch eine rheumatische Erkrankung fördern kann. 

Dauer

Generell gilt bisher, dass Rheuma nicht zu heilen ist, Rheuma ist also eine chronische Erkrankung und verluft meist schubartig, d.h. beginnt sie erst einmal, kann sie zwar in unterschiedlichen Stärken und Ausprägungen auftreten, eine Behandlung ist aber in den allermeisten Fällen notwendig.
Das bedeutet die Patient:innen müssen lernen mit der Erkrankung zu leben. Das bedeutet aber nicht, dass immer Beschwerden bestehen. Viel mehr heißt es, dass Patient:innen besonders gut auf ihren Körper hören müssen und sich an die Therapie halten sollten, welche gemeinsam mit dem Rheumatologen ausgearbeitet wurde. Dazu gehört auch Medikamente längerfristig einzunehmen oder eine Therapieumstellung vorzunehmen
Man beginnt in der Regel mit einer Basisbehandlung, die dann auch in der Regel dauerhaft eingenommen werden sollte.
Bei einsetzenden Schüben muss zusätzlich noch eine Akutbehandlung angewandt werden. Wie oft diese Akutbehandlung zum Einsatz kommt, ist davon abhängig, wie gut die Basismedikation wirkt und wie selten eine Rheumaschub entsteht.

Prognose

Rheuma bzw. Krankheiten des rheumatischen Formenkreises sind bisher nicht heilbar. Die Forschung macht große Fortschritte mit neuen Medikamenten und Therapieprotokollen, doch ein Heilungsmittel ist bisher nicht bekannt. Dies hat zur Folge, dass sich die Prognose der Rheumaerkrankung deutlich verbessert hat und die Patienten umso besser eingestellt werden können.
Während früher noch fast ausschließlich mit Kortison behandelt wurde, was dann eine entsprechende Serie an Nebenwirkungen nach sich zog, kann man heute dank der Basistherapie und auch der Medikamentengruppe der Biologicals eine viel gezieltere Therapie durchführen und so die Schüberate deutlich reduzieren.
Prognostisch gleich geblieben ist die Behandlungsdauer, da es sich bei Rheuma um eine chronische Erkrankung handelt, die in der Regel das ganze Leben lang behandelt werden muss. 
Je früher Rheuma erkannt und eine Therapie begonnen wird, desto höher sind die Chancen Langzeitschäden zu verhindern.
Folgende Faktoren gehen jedoch meist mit einer schlechteren Prognose einher:

  • Erhöhte Laborwerte wie CRP, BSG, Anti- CCP- AK und Rheumafaktoren
  • Beginn des Rheumas nach dem 60. Lebensjahr
  • das weibliche Geschlecht
  • Je mehr Gelenke betroffen sind

Was verschlimmert meine Rheumaerkrankung?

Auch wenn es sich um eine meist chronische Erkrankung handelt, kann man auf die Entwicklung der Erkrankung im positiven und negativen Einfluss nehmen.
Negativ würde sich die unregelmäßige Einnahme der Medikamente auswirken. So sollten die Medikamente in jedem Fall regelmäßig eingenommen werden.
Weiterhin ist die Ruhigstellung und die Immobilität ein prognostisch schlechtes Zeichen und kann das Rheuma verschlechtern.
Eine ungesunde Lebensweise, wie Zucker-, und fettreiche Kost sollte in jedem Fall vermieden und eher eine ausgewogene Kost gewählt werden. 
Bei Rheuma gilt es fettreiche tierische Lebensmittel wie folgende zu vermeiden:

  • Leber
  • Eigelb
  • Butter
  • Sahne
  • Schweineschmalz

Die Patient:innen sollten höchstens zweimal pro Woche Fleisch und Wurst essen.
Rauchen und Alkoholexzesse triggern einen Rheumaschub und sollten unbedingt unterlassen werden. 

Lebenserwartung

Im Lauf der Zeit und der Weiterentwicklung der Medikamente hat sich die Lebenserwartung bei einer Rheumaerkrankung um ein Vielfaches erweitert.
Bei einer guten Einstellung und einer regelmäßigen Einnahme der Medikamente kann man eine Lebenserwartung wie bei einem gesunden Menschen erreichen.

Rehabilitation und Prävention

Zur Prävention von Rheuma können sie Ihre individuellen Risikofaktoren reduzieren. Dazu gehören beispielsweise verhaltensbedingte Risikofaktoren wie :

  • die Ernährung
  • der Lebensstil
  • die körperliche Bewegung

Genetische Risikofaktoren oder das Geschlecht sind nicht zu beeinflussen.
Wenn Sie eine Form von Rheuma diagnostiziert bekommen, haben Sie eventuell auch Anspruch auf Reha–Maßnahmen. Dabei kann Ihnen ihr Hausarzt oder Rheumatologe helfen und weitere Infos geben. Es gibt spezielle Rehabilitationseinrichtungen für Rheuma- Patient:innen. Häufig finden die Maßnahmen in einem stationären Umfeld für 3 bis 4 Wochen statt und beschäftigen sich vor allem mit :

  • der richtigen Bewegung
  • Physiotherapie
  • Ernährungsberatung
  • Lebensstiländerung.

Übungen & Beweglichkeit erhalten

Ein Leben mit Rheuma ist im Alltag oft einschränkend. Es ist trotzdem wichtig Aktivität in den Alltag einzubauen und gelenkschonender Sport erhöht wiederum die Lebensqualität und erhält die Funktionalität der Muskulatur langfristig.
Die Beweglichkeit zu erhalten ist für Patient:innen mit Rheuma sehr wichtig, um Langzeitschäden vorzubeugen. Zudem hat Beweglichkeitserhaltung den positiven Effekt gleichzeitig auch das Risiko von Herz- Kreislauf- Erkrankungen senken.
Eine effektive medikamentöse Therapie ist grundsätzlich wichtig, um in Bewegung zu kommen. Denn es gilt, wenn die Medikamente wirken, ist die Entzündung kontrolliert und die Schmerzen sind geringer, sodass es überhaupt möglich ist sich zu bewegen.
Dabei sollte beachtet werden, dass die Belastung zu Beginn niedrig gehalten werden sollte und mit der Zeit gesteigert werden kann.
Sportarten wie Radfahren, Schwimmen, Nordic Walking und Wandern sind ideal geeignet für Rheumatiker. Es ist nachgewiesen, dass Ausdauersport die Lebensqualität steigern kann.

Übungen für zuhause sind: 

  1. Für die Finger
  • Halten Sie Ihre Hand geöffnet und spreizen Sie Ihre Finger weit auseinander.  Dann schließen Sie Ihre Finger und spreizen darauffolgend die Finger wieder auseinander. Diese Übung können Sie an beiden Händen etwa zehnmal wiederholen. 
  • Eine ähnliche Übung können Sie auch mit Hilfe eines Handtuchs auf dem Tisch ausüben. Legen Sie das Handtuch auf den Tisch und Ihre flache Hand darauf. Dann ziehen Sie die Finger und das Handtuch zusammen, sodass sich Ihre Fingerspitzen berühren und Sie einen Teil des Handtuchs zusammendrücken.
  1. Für die Schultern
  • Setzen Sie sich aufrecht hin und verschränken Sie Ihre Hände hinter dem Kopf. Achten Sie dabei darauf, dass die Ellenbogen nach außen zeigen. Bewegen Sie dann die Ellenbogen nach vorn und die strecken die Arme nach oben aus. 
  • Schulterkreisen: Setzen oder stellen Sie sich aufrecht hin und lassen die Schultern abwechselnd in großen Kreisen nach vorne und nach hinten kreisen. Achten Sie darauf, dass die Bewegungen möglichst fließend und rund sind. 
  1. Für die Hüften
  • Legen Sie sich auf den Rücken und strecken Sie ein Bein aus und winkeln Sie das andere Bein an. Umgreifen Sie das angewinkelte Bein und ziehen es so nah wie möglich an die Bauchdecke heran. Nun strecken Sie das zuvor angewinkelte Bein Richtung Decke aus und halten die Stellung so für 2-3 Atemzüge. Senken Sie danach das Bein wieder ab und wechseln die Seiten.

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Danke und viele Grüße
Ihr
Nicolas Gumpert

Unsere orthopädischen Spezialisten

Wir beraten Sie gerne in unserer Sprechstunde!