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Lumedis Frankfurt

PD Dr. Elke Maurer
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Dr. Jannik Ashauer
Dr. Bela Braag
Axel Lust

Dr. Nicolas Gumpert


Privatpraxis
für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin

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Musculus soleus

Der Musculus soleus ist Teil eines dreibäuchigen Muskels namens M. triceps surae. Diese münden alle in die bekannte Achillessehne, welche in das Fersenbein ansetzen. Die Sehne ist anfällig für verschiedene Erkrankungen und Verletzungen, die auf eine Schwäche der Muskulatur, u.a. M. soleus, zurückzuführen ist. Diese gehören in den Händen erfahrener Orthopäden und sollten genau untersucht sowie behandelt werden.

Unsere Frankfurter Spezialisten von Lumedis schauen sich gerne Ihren Fall an und stehen Ihnen jederzeit zu einer Zweitmeinung zur Verfügung. Über unseren Terminservice gelangen Sie zu ihrem Wunschtermin.

Axel Lust hat diesen Artikel für Sie zuletzt aktualisiert.
Axel Lust ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und eine ausgewiesener Kniespezialist.
Er hat eine fundierte Ausbildung in der operativen und konservativen Kniechirurgie und sich auf dieser Basis als ausschließlich konservative Kniespezialist etabliert hat.
Durch unsere ausgezeichneten Möglichkeiten der funktionellen Diagnostik, also eine Diagnostik durch Bewegungen, bei denen die Schmerzen der Knie entstehen, kann er vielen Betroffenen durch zielgerichtete, auf das jeweilige Problem abgestimmte Übungen helfen.

Was ist der Musculus soleus?

Der Musculus soleus ist ein kräftiger, flach verlaufender Muskel, der sich auf der Rückseite des Unterschenkels befindet und direkt unter dem Musculus gastrocnemius liegt. Beide Muskeln zusammen bilden den sogenannten Musculus triceps surae, der über die Achillessehne an der Ferse ansetzt.
Der Musculus soleus spielt eine wichtige Rolle für die Ausrichtung des Körpers und ist besonders bei aufrechter Haltung und beim ruhigen Stehen aktiv. Da er im Gegensatz zum Musculus gastrocnemius nicht über das Kniegelenk zieht, wirkt er ausschließlich auf das Sprunggelenk des Fußes. Der Muskel ist anatomisch gesehen ein sogenannter „Anti-Schwerkraft-Muskel“, das heißt, er hilft dabei, das Körpergewicht entgegen der Wirkung der Schwerkraft zu stabilisieren. Seine tiefe Lage macht ihn von außen nicht sichtbar, aber er ist nichtsdestotrotz in seiner Funktion von großer Bedeutung, da er maßgeblich an der Plantarflexion (die Bewegung, bei der der Fuß in Richtung der Fußsohle gebeugt wird).des Fußes beteiligt ist und darüber hinaus eine wichtige Rolle bei der venösen Rückführung des Blutes aus dem Unterschenkel spielt.

Anatomie der Wadenmuskulatur mit M. gastrocnemius und M. soleus

  1. Oberschenkelknochen (Femur)
  2. Zwillingsmuskel mit inneren und äußeren Zwilling (M. gastrocnemius mit Caput mediale und laterale)
  3. M. soleus (Schollenmuskel)
  4. 3.+4. ergibt die Wadenmuskulatur (M. triceps surae)
  5. Wadenbein (Fibula)
  6. Schienbein (Tibia)
  7. Achillessehne
  8. Fersenbein (Calcaneus)

Welche Hauptfunktion hat der Musculus soleus?

Die Hauptfunktion des Musculus soleus liegt in der Plantarflexion des Fußes, also dem Absenken der Fußspitze nach unten. Diese Bewegung wird beispielsweise beim Gehen, Treppensteigen oder beim Abdrücken des Fußes vom Boden benötigt, zum Beispiel beim Springen oder Abstoßen.
Im Gegensatz zum Musculus gastrocnemius, der bei gebeugtem Bein weniger aktiv ist, bleibt der Musculus soleus auch bei gebeugtem Knie in Aktion. Daher übernimmt er vor allem bei ruhigen, lang andauernden Belastungen wie Stehen, langsamem Gehen oder Halten des Gleichgewichts eine stabilisierende Aufgabe. Gleichzeitig ist er an der sogenannten Muskelpumpe beteiligt: Durch muskuläres Anspannen drückt er venöses Blut aus den tiefen Beinvenen hoch in Richtung Herz. Besonders wenn man lange steht oder sitzt, kommt diese Funktion zum Tragen, da sie vor venösen Stauungen und Schwellungen schützt. So wird auch ein Schutz vor der Entwicklung von Thrombosen gewährleistet. Außerdem unterstützt der Musculus soleus gemeinsam mit anderen Muskeln die Stabilisierung des Sprunggelenks und sorgt so für einen sicheren Stand und einen fließenden Bewegungsablauf im Alltag. In sportlichen Bewegungen ist er zwar weniger stark beteiligt als sein oberflächlicher Nachbar Musculus gastrocnemius, aber durch seine hohe Ausdauerleistung unverzichtbar bei längerer muskulärer Beanspruchung.

Ursprung und Ansatz

Der Musculus soleus entspringt mit zwei kleinen Köpfen von der Rückseite des Schienbeins (Tibia) und des Wadenbeins (Fibula). Zusätzlich ist er über eine Art bindegewebigen Strang, der Linea musculi solei, mit diesen Knochen verbunden. Von dort zieht der Muskel flach nach unten und vereinigt sich mit den Sehnenfasern des Musculus gastrocnemius zum Musculus triceps surae und später zur kräftigen Achillessehne. Diese setzt an der Ferse, beziehungsweise am Fersenbein (Calcaneus) an, genauer gesagt an dessen knöchernem Vorsprung namens Tuber calcanei. Da der Musculus soleus nicht am Oberschenkelknochen ansetzt, überquert er das Kniegelenk nicht und bleibt funktionell auf das Sprunggelenk beschränkt. Durch seine breite Ursprungslinie und seinen großen Querschnitt ist er besonders für statische Haltearbeit geeignet und kann seine Wirkung unabhängig von der Knieposition entwickeln. Der Verlauf seiner Muskelfasern ist außerdem leicht schräg, was die Kraftübertragung auf die Achillessehne noch effizienter macht.

Innervation

Der Musculus soleus wird vom Nervus tibialis innerviert, einem Ast des Ischiasnervs, der aus den Rückenmarkssegmenten S1 bis S2 stammt. Der Nerv verläuft auf der Rückseite des Unterschenkels und versorgt neben dem Musculus soleus auch den Musculus gastrocnemius, den Musculus plantaris sowie tiefere Beugemuskeln. Eine Reizung oder Schädigung dieses Nervs, zum Beispiel durch einen Bandscheibenvorfall, Kompartmentsyndrom oder direkte Muskelkompression, kann zu einer Schwäche oder Lähmung des Musculus soleus führen. Dies äußert sich durch eine verminderte Kraft beim Abdrücken des Fußes nach unten, eine Unsicherheit beim ruhigen Stehen oder eine generell erhöhte Instabilität.

Krankheiten des M. soleus

  • Muskelfaserriss nach Überlastung oder abruptem Richtungswechsel
  • Kompartmentsyndrom bei Schwellung und gestörtem venösem Rückstrom
  • myofasziale Triggerpunkte mit ausstrahlendem Schmerz in Wade oder Ferse
  • chronische Überlastung bei Fußfehlstellungen oder falschen Training
  • venöse Stauung bei unzureichender Aktivität der Muskelpumpe
  • muskuläre Dysbalance durch zu Überaktivierung des M. gastrocnemius
  • funktionelle Einschränkung durch falsche Laufschuhe oder harter Untergrund
  • Reizung und Überlastung durch dauerhaftes Tragen hoher Absätze

Muskelfaserriss des M. soleus

Ein Muskelfaserriss des Musculus soleus tritt vergleichsweise selten auf, da sich der Muskel eher langsam zusammenzieht und keine schnellen Bewegungen ausführt. Wenn es jedoch zu einem Riss kommt, liegt dies meist an einer plötzlichen Überlastung, wie sie bei abruptem Loslaufen, plötzlichem Richtungswechsel oder beim intensiven Training auftreten kann. Betroffene spüren einen ziehenden oder stechenden Schmerz tief in der Wade, oft begleitet von einem dumpfen Spannungsgefühl. Der Schmerz tritt typischerweise beim Abrollen des Fußes oder dann auf, wenn man dem Vorfuß gegen den Boden drückt. Drückt man auf den Muskel ist dies schmerzhaft, gelegentlich entsteht auch eine leichte Schwellung. Im Gegensatz zu Rissen im Musculus gastrocnemius fehlt hier meist die deutliche Delle oder der blaue Fleck. Nach einer ärztlichen Diagnostik erfolgt die Behandlung konservativ mit Schonung, vorsichtigem Bewegen und späterem Aufbau der Muskelkraft. Kühlen, Hochlagern und leichte Kompression helfen in der Akutphase den meisten Betroffenen. Eine Rückkehr zur sportlichen Belastung sollte erst erfolgen, wenn Kraft und Beweglichkeit wieder gänzlich hergestellt sind.

Mehr Informationen über das Beschwerdebild und Behandlungsmöglichkeiten finden Sie in unserem Artikel “Muskelfaserriss im Unterschenkel

Was passiert, wenn der M. soleus ausfällt?

Ein Ausfall des M. soleus hat funktionell vor allem Auswirkungen auf die Standstabilität und die Fähigkeit, längere Zeit zu stehen oder langsam zu gehen. Ohne die Haltearbeit dieses Muskelns neigt das Sprunggelenk dazu, bei Belastung nach vorne zu kippen, wodurch das Gleichgewicht gestört wird. Auch der Rückfluss des venösen Blutes ist beeinträchtigt, was zu Schweregefühl, Schwellungen oder Krämpfen führen kann. Beim Gehen fehlt das kraftvolle sich Abdrücken vom Boden, was das Gangbild sowohl verlangsamt als auch unsicher wirken lässt. Patienten berichten häufig über eine allgemeine Muskelschwäche und -ermüdung in der Wade sowie diffuse Schmerzen bei längerer Belastung. Auch bei sportlichen Bewegungen wie Radfahren oder Klettern wird der Ausfall spürbar, da die Kraftentwicklung in der unteren Extremität einfach deutlich reduziert ist.

Wie kann man den M. soleus trainieren?

Gezieltes Training des M. soleus ist besonders bei Venenproblemen, Achillessehnenbeschwerden oder muskulären Dysbalancen im Unterschenkel sinnvoll. Da der M. soleus im Gegensatz zum M. gastrocnemius bei gebeugtem Knie aktiver ist, sollte er auch in dieser Position gekräftigt werden.
Eine klassische Übung ist das Wadenheben im Sitzen: Der Sportler sitzt mit den Fußballen auf einer Erhöhung und hebt die Fersen gegen einen Widerstand an – zum Beispiel durch eine Langhantel oder Kurzhanteln auf den Oberschenkeln. Die Bewegung erfolgt langsam, kontrolliert und so weit wie möglich.
Eine Alternative ist das Wadenheben an der Beinpresse, ebenfalls bei leicht gebeugtem Knie. Auch im Alltag kann der Muskel trainiert werden, etwa durch regelmäßiges Stehen auf den Zehenspitzen, schnelles Gehen mit kräftigem Abstoßen (mit oder ohne das Tragen leichter Zusatzgewichte). Entscheidend ist die Wiederholung: Drei Trainingseinheiten pro Woche mit mehreren Sätzen a fünfzehn bis zwanzig Wiederholungen fördern Kraft und Durchblutung. Das Training sollte immer schmerzfrei sein und bei Bedarf mit einem Therapeuten abgestimmt werden.

Wie kann man den M. soleus dehnen?

Die Dehnung des Musculus soleus unterscheidet sich von der des Musculus gastrocnemius dadurch, dass das Knie während der Dehnung gebeugt sein muss. Nur so wird der Musculus soleus gezielt angesprochen, da er ausschließlich über das Sprunggelenk wirkt.
Eine bewährte Übung ist die Dehnung im Ausfallschritt mit gebeugtem hinterem Bein: Der hintere Fuß bleibt flach auf dem Boden, das Knie wird leicht gebeugt, und der Oberkörper lehnt sich langsam nach vorne in Richtung Wand oder Stuhl. Das Dehnungsgefühl sollte tief in der unteren Wade spürbar sein.
Eine weitere Möglichkeit ist das Wadenrollen mit der Faszienrolle, wobei die Rolle unter dem Unterschenkel platziert und durch sanftes Vor- und Zurückrollen der Druck auf den Musculus soleus erhöht wird. Diese Methode kombiniert Dehnung mit Gewebelockerung.
Beide Varianten sollten für etwa dreißig bis fünfundvierzig Sekunden gehalten und zwei- bis dreimal wiederholt werden. Idealerweise erfolgt die Dehnung nach dem Training oder bei Spannungsschmerzen im Alltag. Auch als vorsorgende Maßnahme gegen Achillessehnenprobleme ist die diese Dehnung geeignet.

Ursachen für Schmerzen im M. soleus

Schmerzen im Bereich des Musculus soleus entstehen häufig durch Überlastung, etwa bei langen Gehstrecken, intensiven Laufeinheiten oder langem Stehen auf hartem Boden. Auch Trainingsfehler wie unzureichendes Aufwärmen oder einseitige Belastung im Sport können den Muskel derartig reizen. Darüber hinaus spielen Fehlstellungen wie Knick-Senk-Fuß, Beinlängenunterschiede oder funktionelle Beinachsenprobleme eine Rolle. Auch schlecht gedämpfte Schuhe, dauerhaftes Tragen hoher Absätze oder eine abrupte Trainingssteigerung können zur Reizung führen. Bei anhaltenden Beschwerden sollte die Ursache gezielt abgeklärt werden, um andere Schäden auszuschließen.

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