Coalitio tali

Die Coalitio tali ist eine angeborene knöcherne Verwachsung im Fuß, die lange unbemerkt bleiben kann, aber im Laufe der Zeit zu Schmerzen, Fehlbelastungen und Bewegungseinschränkungen führt. Entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung ist das frühzeitige Erkennen der Ursache und eine präzise Funktionsdiagnostik. 

Bei Lumedis in Frankfurt kombinieren wir moderne Analyseverfahren wie EMG, Ganganalyse und Muskelfunktionsdiagnostik, um Beschwerden gezielt zu behandeln und nachhaltige Ergebnisse zu erzielen. 

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Unter einer Coalitio tali versteht man eine knöcherne Fusion eines Knochens am Knöchel mit einem oder mehreren benachbarten Knochen des Fußes, mit unter Umständen daraus resultierenden Beschwerden. 

Die Ursache dieser knöchernen Fusion ist meistens ein entwicklungsbedingtes falsches Verschmelzen der Knochenkerne. So vereinigen sich die Knochenkerne benachbarter Knochen im Fuß und wachsen seitlich zusammen, was dann die eine Coalitio tali entstehen lässt.

Man unterscheidet drei Formen der Coaltio tali:

• Bei der sogenannten Coalitio talocalcanearis haben sich der untere Knochen des Knöchels, der sogenannte Talus, und das Fersenbein miteinander verbunden und haben sich nicht richtig getrennt.
• Bei der Coalitio calcaneonavicularis ist die Vorderseite des Kalkaneus an der Außenseite des Kahnbeins befestigt.
• Bei der Coalitio talonavicularis, die zu den selteneren Coalitio gehört, ist die Trennung des Caput tali und des Kahnbeins nicht komplett vollzogen worden, was dazu führt, dass diese beiden Knochen aneinander haften. 

Lange Zeit können Coaltio tali keine Schmerzen verursachen und können auch komplett unbemerkt bleiben. Dann kann es aber durch die Verwachsungen dazu kommen, dass der Fuß in eine Fehlhaltung gerät oder falsch belastet wird, was dann zu Schmerzen führen kann. 

Die Patienten klagen meistens über ziehende oder sehr unangenehme, vor allem bewegungsabhängige Schmerzen. Sie entstehen in dem Bereich des Fußes, in dem es zu der Verwachsung der Knochen gekommen ist, können aber auch in umliegende Areale ausstrahlen. Die Schmerzen sind vor allem bei Bewegung vorhanden, können aber auch in Ruhe wahrgenommen werden.

Zunächst wird eine ausführliche Krankenbefragung durchgeführt. Hier soll geklärt werden, seit wann die Beschwerden vorhanden sind und an welcher Stelle sie genau sind. Dann folgt die körperliche Untersuchung, in der der Fuß bewegt und nach Schwellungen und Schmerzhaftigkeit untersucht wird. 
Es folgen in der Regel dann noch weiterführende bildgebende Untersuchungen, die die Knochenverwachsungen dann darstellen können.

Im Röntgenbild können die Knochen des Fußes dargestellt und beurteilt werden. Das Röntgen wird immer in zwei Ebenen durchgeführt, um eine bessere Beurteilung zu ermöglichen. Im Röntgenbild stellt sich das knöcherne Fußskelett mit seinen Knochen dar und zeigt eventuell vorhandene Verwachsungen.

Ein MRT bei einem Coalitio tali wird immer dann benötigt, wenn man ein Röntgenbild zuvor durchgeführt hat, aber keine richtungsweisenden Befunde dadurch erlangt hat, oder auch wenn man vermutet, dass die angegebenen Beschwerden mit einer Problematik von Sehnen, Muskeln oder Nerven bzw. Bändern im Bereich zu tun haben. Im MRT des Fußes kann man sämtliches Gewebe erkennen und beurteilen.

Lumedis wendet in der Behandlung der Beschwerden, die durch eine Coalitio tali entstehen, einzigartig eine Kombination aus verschiedenen Maßnahmen an, die vor allem untersuchen, ob Fehlbelastungen und, wenn ja, von welchen Muskeln diese Fehlbelastungen ausgehen. Neben der Ganganalyse können auch die Elektromyografie und auch die Muskelfunktionsdiagnostik auch in Kombination durchgeführt werden. 

Bei der Elektromyografie werden Elektroden auf die Muskeln des Fußes geklebt und die elektrischen Impulse in den Muskeln abgeleitet. Hier wird dann geschaut, ob es zu einem Spannungsabfall im Seitenvergleich kommt. Ist dies der Fall, ist von einer Fehlbelastung auszugehen und man kann sogar feststellen, welche Muskeln davon betroffen sind. 

Bei der Muskelfunktionsanalyse, zu der auch der muskuläre Dysbalance-Check gehört, werden die Muskeln des Fußes betastet und nach der Ausbildung, Beweglichkeit und Kraft ebenfalls im Seitenvergleich beurteilt. Auch hier kann dann gezeigt werden, ob es sich um eine Fehlbelastung handelt und wenn ja, welche Muskeln davon betroffen sind. Daraufhin kann dann ein individuelles Trainingsprogramm ausgearbeitet werden, das die untertrainierten Muskeln dann auftrainieren soll.

Bei einer Laufanalyse werden die Patienten gebeten, sich barfuß auf ein Laufband zu stellen. Eine Kamera zeichnet den Stand des Patienten auf. Dann wird der Patient gebeten, zu gehen und anschließend zu laufen. Die Daten, die so gewonnen werden, werden dann an einen Rechner weitergeleitet, der dann eine eventuelle Fehlbelastung darstellen kann. In dieser Untersuchung kann auch gezeigt werden, welche Muskeln betroffen sind und welche trainiert werden müssen. 
Im besten Fall decken sich die Ergebnisse aus Laufbandanalyse, Elektromyografie und muskulärem Dysbalance-Check.

Es gibt einige Übungen, die bei einem Coalitio tali durchgeführt werden können. Es sind vor allem Übungen, die zum einen muskeldehnende, muskellockernde und auch muskelaufbauende Wirkung haben. Bei der knöchernen Verwachsung kommt es zwangsläufig auch zu muskulären Verhärtungen, die man durch einige Lockerungsübungen erfolgreich behandeln kann. 

Bei der ersten Übung stellt man sich mit etwa einer Armlänge Entfernung von einer Wand hin. Man streckt die Arme aus und legt die Handflächen auf die Wand. Nun drückt man langsam den Fuß über die Zehenspitzen empor. Die Bewegung sollte langsam durchgeführt werden. Auf den Zehenspitzen angekommen verharrt man einige Sekunden und senkt dann den Körper langsam wieder ab. 
Von dieser Übung sollten 4–5 Wiederholungen durchgeführt werden. Auch kann man diese Übung noch modifizieren, indem man einen 3-4-minütigen Zehenganglauf durch die Wohnung unternimmt. Auch hier sollte darauf geachtet werden, dass die Fersen nie komplett auf den Boden gesetzt werden und kurz vor Bodenkontakt der Fuß wieder empor gedrückt werden sollte. 

Zur Lockerung der Fußgelenke und der Muskeln sollte man sich auf eine Stufe mit einem Bein stellen und den zu lockernden Fuß über die darunterliegende Stufe baumeln lassen. Nach ca. 3 Minuten kann man dann einen Seitenwechsel durchführen. Es ist wichtig, die Übungen, die bei einer Coalitio tali durchgeführt werden können, regelmäßig durchzuführen. Mindestens einmal täglich, besser aber noch wären zweimal täglich für mehrere Wochen.

Eine operative Behandlung einer Coalitio tali ist immer dann notwendig, wenn die zuvor konservativen Maßnahmen keine ausreichende Wirkung gebracht haben und die Beschwerden nicht besser oder sogar noch stärker geworden sind. Auch wenn die Verwachsungen der Knochen die physiologische Bewegung des Fußes so einschränken, dass die Patienten in eine starke Schonhaltung gehen, sollte über eine Operation nachgedacht werden. Vor allem aber, wenn durch die Coalitio tali Fehlstellungen entstanden sind, die durch eine konservative Therapie nicht zu beheben sind, sollte eine Operation durchgeführt werden.

Bei einer Operation einer Coalitio tali wird ein Zugang zu den Fußknochen minimalinvasiv, also in der Schlüssellochtechnik, gelegt. Dann werden minimal invasiv die verwachsenen Knochen voneinander gelöst und in die richtige Position gebracht. Manchmal kann es auch notwendig werden, dass durch kleine Schrauben oder Nägel eine entsprechende Stabilität herbeigeführt werden muss. Anschließend werden dann die Wunden verschlossen und der Fuß wird für einige Wochen ruhiggestellt, bevor eine physiotherapeutische Beübung des Fußes beginnen kann. 

Mögliche Spätfolgen der Coalitio tali können sein:

• Fehlstellung des Fußes und Arthrose im Fußbereich
  • Fehlstellung des Fußes, die sich auf die Statik des gesamten Körpers übertragen kann.
  • Das Fußgewölbe ist fast vollständig aufgehoben (Plattfuß-Fehlstellung).
  • Arthrosen (Gelenkverschleiß) zwischen den kleinen Fußgelenken (Mittelfußarthrose).
  • Asymmetrische Belastung, die zu Hinken führen kann.
• Auswirkungen auf die Gelenke der unteren Extremität und des Rumpfes
  • Entstehung von Arthrosen (Gelenkverschleiß) in den großen Gelenken wie Knie und Hüfte, verursacht durch chronische Fehlbelastungen.
  • Chronische Schmerzen in den Knien (Arthrosen der Knie), der Hüfte und in der Wirbelsäule.
  • Entstehung eines Teufelskreises aus Fehlbelastung, Arthrose und verstärkten Schmerzen, der therapeutisch schwer zu durchbrechen ist.
• Chronische Schmerzsyndrome und neurologische Ausfälle
  • Chronische Schmerzsyndrome im Fuß.
  • Reizung oder Kompression von vorbeiführenden Nerven, was zu neurologischen Ausfällen führen kann.
  • Patienten geben in diesem Fall oft ein Kribbeln oder Taubheitsgefühl im Bereich des Fußes an.