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Lumedis Frankfurt

PD Dr. Elke Maurer
Dr. Carmen Heinz
Dr. Franziska Zwecker
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Axel Lust

Dr. Nicolas Gumpert
Fachärzte für Orthopädie


Privatpraxis
für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin

direkt am Kaiserplatz
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60311 Frankfurt am Main

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Piriformis Syndrom

Lumedis - Ihre Piriformis-Spezialisten

Ein Piriformis Syndrom ist das wahrscheinlich am häufigsten fehlerhaft diagnostizierteste Erkrankungsbild in der Orthopädie.
Ein Piriformis Syndrom kann durch Krankengeschichte, Untersuchung, Diagnostik und ausreichende Erfahrung des Orthopäden sehr gut identifiziert werden.
Gerne beraten Sie Experten von Lumedis Sie in einem Termin.

Axel Lust hat diesen Artikel für Sie zuletzt aktualisiert.
Axel Lust ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und eine ausgewiesener Hüftspezialist.
Er hat eine fundierte Ausbildung in der operativen und konservativen Hüftchirurgie und sich auf dieser Basis als konservative Hüftspezialist etabliert.
Durch unsere ausgezeichneten Möglichkeiten der funktionellen Diagnostik, also eine Diagnostik durch Bewegungen, bei denen die Schmerzen der Hüfte entstehen, kann er vielen Betroffenen durch zielgerichtete, auf das jeweilige Problem abgestimmte Übungen helfen.

Was ist ein Piriformis Syndrom?

Das Piriformis Syndrom ist ein sogenanntes Engpass-Syndrom, das durch eine Einklemmung des Nervus ischiadicus (Ischiasnerv) entsteht und Ischiasschmerzen verursacht.
Dieser Nerv wird dabei in seinem Verlauf im Foramen infrapiriforme komprimiert oder gequetscht. Bei dem Foramen infrapiriforme handelt es sich um eine anatomische Struktur zwischen dem Becken und dem Musculus piriformis.
Die Einklemmung des Nervs durch den Musculus piriformis verursacht Schmerzen im Gesäß, im hinteren Oberschenkel und gelegentlich bis hin zum Knie.
Außerdem können Schmerzen in der Leiste, Hüfte und unangenehme Sensibilitätsstörungen wie Kribbeln und Taubheitsgefühl in den Beinen auftreten.

Synonyme

  • Coxa saltens
  • Tänzerhüfte
  • Läuferkrankheit

Schematische Darstellung eines Piriformis-Syndroms

  1. Ischiasnerv
  2. Einengung des Ischiasnerven unter dem Piriformis-Muskels

Was können die Ursachen für ein Piriformis-Syndrom sein?

Bei dem Piriformis Syndrom übt der Musculus piriformis Druck auf den Ischiasnerv aus.
Mögliche Ursachen sind eine Überbelastung des Muskels durch Verletzungen oder Fehlhaltungen.
Die häufigsten Ursachen für das Piriformis-Syndrom sind:

  • Überlastung oder Fehlbelastung
    • Wiederholte, einseitige Bewegungen
      Regelmäßige sportliche Aktivitäten, die eine starke Beanspruchung des Gesäßes und der Hüfte erfordern, wie Laufen, Radfahren oder Tennis, können zu einer Überlastung des Piriformis-Muskels führen. Die wiederholte Belastung kann zu Muskelverspannungen und letztlich zu einer Reizung des Ischiasnervs führen.
    • Falsche Bewegungsmuster
      Fehlhaltungen oder ungleichmäßige Bewegungsmuster, beispielsweise durch ungleichmäßige Beinbelastung, können dazu führen, dass der Piriformis-Muskel überbeansprucht wird und den Ischiasnerv komprimiert.
  • Sitzende Lebensweise
    Ein Beispiel ist der „Portemonnaiedruck“. Dabei liegt das Portemonnaie ständig in einer Gesäßtasche und führt langfristig zu einer reduzierten Durchblutung der Muskulatur auf der betroffenen Seite.
    • Lang andauerndes Sitzen
      Menschen, die viel sitzen, etwa im Büro oder beim Autofahren, sind besonders anfällig für ein Piriformis-Syndrom. Langes Sitzen führt zu einer Verkürzung und Verspannung des Piriformis-Muskels. Wenn der Muskel ständig unter Spannung steht, kann er den Ischiasnerv komprimieren und zu Schmerzen führen.
    • Ungünstige Sitzposition
      Eine falsche Sitzposition oder eine asymmetrische Belastung während des Sitzens (z. B. Sitzen mit überkreuzten Beinen) kann den Piriformis-Muskel belasten und das Syndrom auslösen.
  • Muskuläre Dysbalancen
    • Schwache Hüft- und Rumpfmuskulatur
      Muskeldysbalancen, insbesondere eine Schwäche der tiefen Rumpfmuskulatur oder der Hüftmuskulatur, können dazu führen, dass der Piriformis-Muskel kompensatorisch überbeansprucht wird. Dies führt zu Verspannungen und erhöht das Risiko einer Nervenkompression.
    • Verkürzte Muskulatur
      Eine verkürzte oder unzureichend gedehnte Muskulatur, besonders im Bereich der Gesäß- und Oberschenkelmuskulatur, kann eine Überbelastung des Piriformis-Muskels zur Folge haben.
  • Trauma oder Verletzungen
    Das heißt, dass ein direktes Trauma, zum Beispiel ein heftiger Sturz oder das Gesäß oder eine plötzliche, kräftige Bewegung den Muskel schädigen können.
    • Direkte Verletzungen
      Eine Verletzung oder ein Trauma im Bereich des Gesäßes oder der Hüfte, beispielsweise durch einen Sturz, Schlag oder eine Prellung, kann den Piriformis-Muskel irritieren und zu Schwellungen führen. Diese Schwellung oder Verletzung kann den Ischiasnerv reizen.
    • Zug- oder Zerrverletzungen
      Plötzliche Bewegungen oder eine Überdehnung des Piriformis-Muskels, beispielsweise beim Sport, können ebenfalls zu einer Irritation des Muskels und der umliegenden Nerven führen.
  • Anatomische Variationen
    Bei manchen Menschen kann es zu anatomischen Abweichungen in der Beziehung zwischen dem Piriformis-Muskel und dem Ischiasnerv kommen. In einigen Fällen verläuft der Ischiasnerv durch den Piriformis-Muskel oder teilt sich in Äste auf, die den Muskel durchqueren. Diese anatomischen Besonderheiten erhöhen das Risiko einer Nervenkompression durch den Piriformis-Muskel.
  • Haltungsschäden oder Fehlstellungen
    Gleichzeitig kommen Fehlhaltungen in Betracht, wie permanentes Sitzen in einer ungünstigen Position oder eine Fehlbelastung beim Joggen.
    • Beinlängendifferenz
      Menschen mit einer Beinlängendifferenz (ungleich lange Beine) sind anfälliger für muskuläre Dysbalancen, die den Piriformis-Muskel überlasten können. Diese Fehlstellung führt oft zu einer asymmetrischen Belastung des Beckens und der Hüfte, was eine chronische Reizung des Piriformis zur Folge haben kann.
    • Beckenfehlstellungen
      Fehlstellungen im Bereich des Beckens, wie beispielsweise eine Beckenschiefstellung oder ein Beckenkippung, können ebenfalls eine Fehlbelastung des Piriformis-Muskels und des Ischiasnervs verursachen.
  • Postoperative Veränderungen
    Narbengewebe nach Operationen im Becken- oder Hüftbereich kann den Piriformis-Muskel und den Ischiasnerv beeinträchtigen, indem es den Nerv reizt oder den Muskel in seiner Funktion einschränkt. Dies kann zu anhaltenden Schmerzen und Symptomen des Piriformis-Syndroms führen.
  • Übergewicht
    Übergewicht kann eine zusätzliche Belastung für den Piriformis-Muskel darstellen, da die Muskeln des Beckens und der Hüfte mehr Gewicht tragen müssen. Dies kann zu einer chronischen Überlastung und Kompression des Ischiasnervs führen.
  • Schwangerschaft
    Während der Schwangerschaft verändert sich das Gewicht und die Haltung des Körpers, was zu einer zusätzlichen Belastung der Becken- und Gesäßmuskulatur führen kann. Diese Veränderungen, kombiniert mit hormonellen Einflüssen, können eine Verspannung des Piriformis-Muskels und eine Reizung des Ischiasnervs begünstigen.
  • Stress und Muskelverspannungen
    Chronischer Stress kann zu allgemeinen Muskelverspannungen im Körper führen, insbesondere im Bereich der Hüften und des Gesäßes. Diese ständige Anspannung des Piriformis-Muskels kann den Ischiasnerv einklemmen und ein Piriformis-Syndrom auslösen

Oftmals kommt es dadurch zu einer

  • Verhärtung,
  • Verdickung
    und
  • Verspannung

des betroffenen Musculus piriformis.

Fehlbelastung

Häufiges, längeres Sitzen in einer ungünstigen Position führt langfristig zu einer Fehlbelastung der Gesäßmuskulatur.
Eine ungünstige Position kann durch den genannten „Portemonnaiedruck“ geschaffen werden oder durch eine Schiefe in der Sitzhaltung und beim Gehen.
Damit handelt es sich bei der Fehlbelastung um eine Ursache des Piriformis Syndroms, die gut vorgebeugt werden kann.
Weitere typische Fehlbelastungen entstehen aufgrund einer Beinlängendifferenz oder einer muskulären Dysbalance.
Damit ist gemeint, dass bestimmte Muskelpartien beider Körperseiten nicht immer gleichermaßen trainiert werden.
Langfristig können hieraus Schmerzsyndrome wie das Piriformis Syndrom entstehen.

Abbildung der Anatomie einer Muskelfaser

  1. Muskelbündel
  2. Muskelfaser

Sport

Man nennt das Piriformis Syndrom auch Läuferkrankheit, da Läufer vermehrt unter diesem Krankheitsbild leiden.
Dabei liegt dem Piriformis Syndrom typischerweise eine Fehlstellung beim Laufen zugrunde.
Wird die Muskulatur einseitig überlastet, entsteht ein Ungleichgewicht in der Gesäßmuskulatur.

Über die Jahre konnten wir bei Lumedis feststellen, das besonders die Rotationsfehlstellungen der Hüfte mit einem Piriformissyndrom kombiniert sind.
Beinlängenunterschiede oder eine falsche Lauftechnik begünstigen die Ausbildung eines Piriformis Syndroms.
Es entsteht häufig eine Entzündung im Piriformis-Muskel, der dabei an Volumen zunimmt und den Ischiasnerv einklemmt.

An diesen Symptomen erkennen Sie eine Piriformis Syndrom

Das Hauptsymptom des Piriformis ist ein stechender Schmerz im Gesäß.
Dieser kann in den unteren Rücken und in die Beine ausstrahlen.

Mögliche Begleitsymptome sind Missempfindungen und Sensibilitätsstörungen in den Beinen.
Die Betroffenen können Sinnesreize auf der Haut weniger gut wahrnehmen oder Beschwerden wie Kribbeln und Ameisenlaufen empfinden. Dies zeigt sich beispielsweise in Form eines eingeschlafenen Beines.
Ein weiteres mögliches Symptom sind ein gestörter Fersen- und Zehenstand.
Die Schmerzen können gelegentlich durch Bücken verstärkt werden.
Des Öfteren können die Schmerzen durch Treppensteigen oder eine Drehbewegung nach außen im Hüftgelenk provoziert werden.

Hüftschmerzen

Schmerzen im Bereich der Hüften können ein Symptom eines Piriformis Syndroms sein.
Insbesondere die Außenrotation der Hüfte, das heißt die Bewegung, bei der das Bein nach außen gedreht wird, kann beim Piriformis Syndrom einschießende Schmerzen hervorrufen.
Dementsprechend ist es wichtig, bei Hüftschmerzen neben häufigen Erkrankungen wie einer Hüftgelenks-Arthrose an das Piriformis Syndrom zu denken.

Alle Ursachen, die Schmerzen in und um die Hüfte verursachen können, finden Sie unter unserem Artikel Hüftschmerzen.

Schmerzen am/im Gesäß/Po

Starke Schmerzen am/im Gesäß sind das Hauptsymptom des Piriformis Syndroms.
Die Schmerzen können vom Gesäß in den hinteren Oberschenkel und sogar bis zum Knie ausstrahlen. Oft kommt es auch zu Schmerzen im Sitzbeinbereich.
Drehbewegungen wie die Außen- oder Innenrotation der Hüfte können die Schmerzen enorm verstärken.

Alternative Ursachen für Schmerzen in dieser Region finden Sie unter unseren Artikel:

Leistenschmerzen

Leistenschmerzen gehören nicht zu den Hauptsymptomen des Engpass-Syndroms.
Jedoch können die Schmerzen der Gesäßregion gelegentlich in untere Lendenwirbelsäule und Leisten ausstrahlen.
Die Schmerzen in der Leiste können bei Drehbewegungen schlimmer werden.

Alle möglichen Ursachen für einen Leistenschmerz finden Sie unter unserem Thema Leistenschmerzen.

Knieschmerzen

Das Piriformis Syndrom ruft starke Schmerzen in der Gesäßregion hervor, die über die Oberschenkelrückseite bis zum Knie / Kniekehle (Fossa poplitea) reichen können.
Knieschmerzen können demnach ein Symptom des Piriformis Syndroms sein, wohingegen isolierte Knieschmerzen, ohne Schmerzen in Gesäß, Hüfte oder Oberschenkel, eher gegen ein Piriformis Syndrom sprechen.
Auch Knieschmerzen vorne, innen oder außen sprechen gegen ein Piriformissyndrom.

Weitere Informationen hierzu erhalten Sie unter unserem Thema Knieschmerzen & Schmerzen in der Kniekehle.

Gerade die Ursache eines Piriformissyndroms für Knieschmerzen, besonders in der Kniekehle ist auch für einen Orthopäden mit großer Erfahrung nicht immer einfach.
Die Frankfurter Spezialisten von Lumedis verwenden die Untersuchungsmethode des EMG´s um den Zusammenhang ein oder auszuschließen.

Diagnose

Die Diagnose kann durch einen im Piriformis-Syndrom erfahrenen Orthopäden anhand eines Gesprächs über die Beschwerden, einer gründlichen körperlichen Untersuchung und speziellen Muskeltests gestellt werden.
Das bedeutet, dass die Diagnose rein klinisch gestellt werden kann.
Das eigentliche "Quetschen" des Ischiasnervs unter dem Piriformis kann weder im Ultraschall, MRT oder eine neurologischen Untersuchung nachgewiesen werden.
Daher wird die Diagnose des Piriformis-Syndroms häufig übersehen oder auf der anderen Seite fehlerhaft gestellt.

Um die Differentialdiagnose „Bandscheibenvorfall“ auszuschließen, kann eine MRT-Bildgebung der LWS verwendet werden.

Ultraschall

Eine Ultraschalluntersuchung ist eine nicht-invasive, schmerzlose Untersuchungsmethode, die angewendet werden kann, um mögliche Differentialdiagnosen wie eine Sehnenentzündung an der Hüfte auszuschließen.
Jedoch ist der Ultraschall bei dem Piriformis Syndrom meist nicht informationsfördernd.
Stattdessen können neben der klinischen Untersuchung eine Röntgen- und MRT-Bildgebung erwogen werden.
Aber auch bei diesen Untersuchungen geht es um den Ausschluß anderer Erkrankungen.

Wann braucht man ein MRT?

Eine MRT-Bildgebung sollte angewendet werden, wenn ein Bandscheibenvorfall der LWS klinisch nicht auszuschließen ist oder sogenannte Red Flags auftreten, das heißt Symptome wie

  • Lähmungen der Beinmuskulatur
    und
  • plötzliches, unwillkürliches Wasserlassen.

Diese Symptome deuten auf einen schweren Bandscheibenvorfall der LWS hin und bedürfen eine rasche Therapie. In diesem Fall wird ein MRT der LWS gefahren.

Um ein Piriformis-Syndrom im MRT darzustellen muss ein MRT vom Beckens gefahren werden
Auch hier braucht der Diagnostiker eine große Erfahrung um die Bilder korrekt deuten zu können, da das Piriformissyndrom in einem Standard-MRT nicht darstellbar ist.
Um ein Pirifomis-Syndrom im MRT darzustellen benötigt man in der Regel ein 3 Tesla MRT in dem speziellen Schichten gefahren werden, mit denen man den Ischiasnerv in der Passage am M. piriformis darstellt.

Wie unterscheidet sich ein Piriformis Syndrom von einem Bandscheibenvorfall der LWS?

Die Symptome des Piriformis Syndroms,

  • Schmerzen im Gesäß, die bis in die Beine ziehen,
  • Sensibilitätsstörungen und Missempfindungen
    sowie
  • ein gestörter Fersen- und Zehenstand

sind Symptome, die sowohl beim Piriformis Syndrom als auch bei einem Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule auftreten.
Jedoch unterscheiden sich die Ursachen der Symptome stark voneinander.

Während bei dem Piriformis Syndrom eine Einklemmung des Ischiasnervs im Bereich der tiefen Hüftmuskulatur vorliegt, kommt es bei einem Bandscheibenvorfall der LWS zu einer Kompression von Nervenwurzeln durch einen Vorfall (Prolaps) einer Bandscheibe.
Es bedarf einer gründlichen Diagnostik, um hier die richtige Diagnose zu stellen.
Neurologische Tests, wie der Lasegue- und Bragard-Test können angewendet werden, um einen Bandscheibenvorfall auszuschließen.
Eine MRT-Untersuchung der LWS kann genutzt werden, um die definitive Diagnose zu stellen.

Weiter Informationen erhalten Sie auch unter unserem Artikel Bandscheibenvorfall der LWS.

Behandlung/Therapie

DieBehandlung eines Piriformis Syndroms erfolgt in den meisten Fällen rein konservativ.

  • Osteopathie
  • Trainingstherapie durch gezielte Übungen,
  • medizinische Massagen
    und
  • gezielte Dehnübungen (mit und ohne Faszienball / Blackrole) mit Faszientherapie

bilden die Säulen der Therapie.

Bei starken Schmerzen werden entzündungshemmende Schmerzmittel eingesetzt, um die Beschwerden zu lindern.
Dazu gehören zum Beispiel Diclofenac (z.B. Voltaren®) und Ibuprofen.

Bei besonders ausgeprägter Symptomatik mit hohem Leidensdruck kommen Verfahren wie die lokale Infiltration von Lidocain (Betäubungsmittel) und/oder Cortison in den Musculus piriformis in Form einer Kortisonspritze und eine Botulinumtoxinbehandlung (Botox) in Betracht.

Osteopathie

Die wohl beste Therapie für eine (meist unwissende) Fehlhaltung und -belastung mit einhergehenden Schmerzen ist die Osteopathie.

Die Osteopathie fokussiert sich auf die ganzheitliche Methode, bei der der ganze Mensch behandelt wird, um so die Selbstheilungskräfte des Körpers durch Lösung der Verspannungen und Blockaden zu unterstützen. Im Zentrum steht hierbei die körperliche und seelische Verfassung des Patienten.
In der Behandlung durch unsere Spezialisten wird die Ursache durch eine ausführliche Anamnese bestimmt und somit eine speziell auf den Patienten abgestimme Therapie entwickelt. Sie arbeitet dabei einzig mit den Händen, da sanfte Methoden und manuelle Techniken bei der Osteopathie im Vordergrund liegen.
Bei einem Pririformis-Syndrom setzt die osteopathische Behandlung am Becken und der Beckenmuskulatur an.

Mehr zur Behandlung mit Osteopathie finden Sie hier Ärztliche Osteopathie.

Bei Lumedis behandelt osteopathisch die beiden ärztliche Osteopathinnen und Fachärztinnen für Orthopädie Dr. Franziska Zwecker und Dr. Carmen Heinz.

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Stoßwellentherapie

Bei der sogenannten extrakorporalen Stoßwellentherapie (ESWT) handelt es sich um eine Behandlungsmethode von myofaszialen Schmerzsyndromen.
Muskel- und Fasziengewebe werden dabei in Schwingung gebracht, ähnlich wie durch ein Ultraschallgerät.
Das Ziel der Therapie ist eine Linderung von

  • Schmerzen,
  • Entzündungen
    und
  • Bewegungseinschränkungen von Muskelgewebe und Faszien.

Bleibt eine Besserung der Symptomatik eines Piriformis Syndroms bei konservativer Behandlung, das heißt Trainingstherapie, Dehnübungen etc. aus, wird bei Lumedis eine Stoßwellentherapie durchgeführt.
Nachteile dieser Behandlung sind, dass kein Therapieerfolg garantiert werden kann und die Behandlung an sich als unangenehm empfunden werden kann.

Lumedis hat sehr gute Erfahrung mit der Stoßwellentherapie bei einem hartnackigen Piriformissyndrom gemacht.
Gerade weil wir viel andernorts erfolglos behandelte Patienten haben, wird die Stoßwellentherapie häufig bei einem Piriformis-Syndrom eingesetzt.
Der Erfolg der Stoßwelle hängt entscheidend mit der Erfahrung der Behandler ab.

Weitere Informationen erhalten Sie auch unter unserem Artikel Stoßwellentherapie.

Tape

Kinesiologisches Tape, kurz Kinesiotape, ist ein elastischer Tapeverband, der therapeutisch angewendet wird.
Das selbstklebende, dehnbare Material wird gezielt angelegt, Körperstrukturen wie Muskulatur zu beeinflussen.
Bei dem Piriformis Syndrom kann Kinesiotape verwendet werden, um eine Überbelastung der schmerzgeplagten Muskulatur zu verhindern.
Ein Tapeverband stellt die Muskulatur teilweise ruhig und schränkt die Bewegung so ein, dass eine Überbelastung vorgebeugt wird.
Ein Tapeverband alleine führt zu keiner Heilung des Syndroms, jedoch kann das Kinesiotape korrekt angelegt helfen, die Beschwerden zu lindern.

Akupunktur

Die Akupunktur ist ein beliebtes alternatives Behandlungsverfahren.
Diese Methode aus der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) kann neben weiteren Einsatzgebieten Schmerzen lindern, in dem durch eine gezielte Anbringung kleiner Akupunkturnadeln der Fluss der Lebensenergie (Qi) beeinflusst wird.
Es gibt 365 Akupunkturpunkte. Der Akupunkteur positioniert die Nadeln auf mehreren Akupunkturpunkten und dort verbleiben die Nadeln für zwanzig bis dreißig Minuten.
Auch hier gilt, dass dieses Verfahren eine Möglichkeit bietet, wenn die konservative Behandlung des Piriformis Syndroms erfolglos bleibt.

Der Erfolg einer Akupunktur bei einem Piriformis-Syndrom hängt stark von der Erfahrung des Akupunteurs mit dem Piriformis Syndrom zusammen.

Wärmetherapie

Bei stark ausgeprägten Beschwerden können lokale Wärmeanwendungen genutzt werden.
Dabei soll die Wärme helfen, den verhärteten Musculus piriformis zu lockern.
Eine Möglichkeit der Wärmetherapie ist die sogenannte Moxibustion. Bei dieser Wärmebehandlung werden Akupunkturpunkte über eine Akupunkturnadel oder dem Kraut Beifuß erwärmt. 
Eine Wärmetherapie ist nur eine symptomatische Therapie und somit eine unterstützende Maßnahme, die alleinig nicht erfolgsversprechend ist!

Wie kann ich am besten mit einem Piriformis Syndrom Radfahren?

Leider werden die Schmerzen bei einem Piriformis-Syndrom häufig bei Bewegungen, wie dem Treppensteigen oder Radfahren ausgelöst.
Um langfristig beschwerdefrei Radfahren zu können, sollte man das Piriformis Syndrom gezielt behandeln.

  • Kräftigungsübungen,
  • Dehnübungen
  • Massagen
    und
  • Fazientherapie

spielen eine wichtige Rolle bei der Behandlung des Syndroms.
Fährt man Fahrrad, ist es ratsam, sich vor und nach dem Radfahren gründlich zu dehnen.
​​​​​​​Die Dehnübungen sollte man am besten langfristig regelmäßig wiederholen, auch bei Besserung der Symptomatik, um ein Rezidiv vorzubeugen.

Welche Schlafposition eignet sich am besten?

Betroffene leiden gelegentlich unter Beschwerden während der Nacht, wenn die Schlafposition Schmerzen im Gesäß hervorruft.
Grundsätzlich führen stark gebeugte Hüfte, das heißt ein Winkel von Oberkörper und Oberschenkel um etwa 90° zu einer Anspannung des Musculus piriformis.
Bei einem Piriformis Syndrom kann es dabei zu einer verstärkten Einklemmung des Nervus ischiadicus mit starken Schmerzen im Gesäß kommen.

Eine Schlafposition mit langen, eher gestreckten Beinen kann die Symptome lindern.

Wie lange ist die Dauer der Heilung bei einem Piriformis-Syndrom?

In der Regel dauert es sehr lange, bis die Diagnose Piriformis Syndrom überhaupt gestellt wird.
Die Dauer des Piriformis Syndroms selbst ist in den meisten Fällen ebenfalls langwierig und wegen der schwierigen Behandlung kann das Syndrom wiederkommen.

Die Heilungsdauer eines Pirifformis-Syndroms hängt ab

  • der Dauer bis das Syndrom diagnostiziert wurde
  • Intensität der Beschwerden
    und
  • Dauer bis die Therapiemaßnahmen greifen.

Unter optimaler Therapie kann ein Piriformis-Syndrom über mehrere Wochen abheilen, eine Heilungsdauer über Monate ist allerdings auch unter optimaler Therapie/Behandlung nicht unüblich.
Um ein Rezidiv des Piriformis Syndroms langfristig vorzubeugen sollte man nach Heilung weiterhin regelmäßige Kräftigung und Dehnübungen der Hüftmuskulatur machen.

Rehabilitation und Prävention

Der Erfolg einer Therapie, Rehabilitation und Prävention liegt in der "richtigen" Kombination aus 

  • Dehnung
  • muskulärer Balance
  • Muskelaufbau
    und
  • Übungen

Gerne zeigen Ihnen die Spezialisten aus Frankfurt, was Sie genau tun müssen!

Laufbandanalyse

Wie kann eine Laufbandanalyse bei einem Piriformis-Syndrom helfen?
Als Hüftaußenrotator hat der M. piriformis eine wichtige Funktion beim Stehen und Gehen.
Um Funktionsstörung des M. piriformis aufzudecken führen wir bei Lumedis eine Laufbandanalyse durch.

Da Jogger und andere Sportler häufiger von dem Piriformis Syndrom betroffen sind, kann eine frühzeitige Laufbandanalyse helfen, die Ursache zu finden.
Eine Fehlstellung beim Laufen kann bei Joggern zur Entstehung eines Piriformis Syndroms führen.
Solche Fehlstellungen können durch eine Laufbandanalyse erkannt werden. Besonderes Augenmerk wird bei der Laufbandanalyse auf die Rotation der Hüfte, besonders die Außenroatation und die Stabilität der Hüfte (Trendelenburg) geachtet.

Durch eine gezielten Behandlung der Fehlstellung (auftraineren der stützenden Hüft-, Knie- und Fußmuskulatur), kann das Piriformis Syndroms in vielen Fällen effektiv vorgebeugt bzw. therapiert werden.

Die genauen Inhalte und den Nutzen einer Laufbandanalyse erfahren Sie in dem Artikel "Laufbandanalyse".

Dehnübungen

Dehnübungen sind ein wichtiger Bestandteil der Behandlung eines Piriformis Syndroms.
Damit soll ein verhärteter oder verspannter Musculus piriformis entspannt und langfristig gelockert werden.

Eine ideale Dehnübung der tiefen Hüftbeuger erfolgt im Sitzen. Man sitzt dabei aufrecht und bringt ein Bein vor den Körper, genauer gesagt mit einer Beugung von 90° im Knie und 90° von Überschenkel zur Hüfte.
Die Oberschenkelaußenseite liegt dabei auf dem Boden. Das andere Bein wird zum Boden hin nach hinten gestreckt. Wenn man diese Haltung eingenommen hat, beugt man sich mit dem Oberkörper so weit wie möglich nach vorne und stützt die Hände am Boden ab.
Diese Dehnungsübung kann man für etwa zwanzig Atemzüge aufrechterhalten und zwei bis drei Mal pro Seite wiederholen.

Verstanden? Der Autor leider nicht ;-)

Sinnvolle Übungen finden Sie daher in diesem Youtube-Video.

Wenn Dehungsübungen die Beschwerden schlimmer machen, sollte nicht gedehnt werden.

Aus Sicht von Lumedis wird die Dehnung überschätzt und die Kräftigung unterschätzt!

Übungen und Muskelaufbau

Ein Ungleichgewicht der tiefen Hüftmuskulatur, zum Beispiel durch eine Fehlstellung beim Laufen oder ständiges Sitzen bedingt, kann ein Piriformis Syndrom auslösen.
Basis von Therapie und Vorbeugung des Syndroms sind Kräftigungsübungen der tiefen Hüftmuskulatur. Dafür gibt es zahlreiche individuelle Übungen und Geräte in Fitnessstudios.

Ein Beispiel für eine Übung ist eine Lage auf einer Körperseite mit leicht gebeugten Knien (etwa 45°). Die Übung besteht darin, das obere Bein anzuheben. Die Füße werden beieinander gelassen, sodass das obere Bein aufklappt.

Und auch hier hat der Autor keine Ahnung wie das funktionieren soll ;-))))

Faszientraining

Verklebungen und Verhärtungen der bindegewebigen Hüllen unserer Muskulatur nehmen eine zunehmende Rolle bei muskulären Schmerzsyndromen ein.
Ein gezieltes Faszientraining kann helfen, die bindegewebigen Hüllen im Bereich der tiefen Hüftmuskulatur zu lockern.
Langfristig wird das Bindegewebe weicher und muskuläre Verletzungen werden reduziert.
Dafür werden Faszienrollen oder -bälle verwendet und gezielte Übungen durchgeführt.

Die Übungen mit der Faszienrolle oder dem Faszienball sollen helfen, die muskuläre Verspannung des Musculus piriformis zu lockern.

Lesen Sie mehr über dieses Training in dem Artikel "Faszientraining".

Übungen mit dem Tennisball

Ein Tennisball eignet sich bei dem Piriformis sehr gut zur Selbstmassage. Es gibt verschiedene schmerzhafte Punkte, sogenannte Triggerpunkte, die mit dem Ball massiert werden können.
Langfristig soll damit eine Entspannung des Musculus piriformis erreicht werden.

Übungen mit dem Tennisball werden durchgeführt, indem man auf dem Rücken liegt, am besten auf einer harten Unterlage. Der Tennisball wird unter der schmerzhaften Gesäßhälfte platziert und das eigene Gewicht auf den Ball verlagert. Ein leichtes hin und her bewegen auf dem Ball zeigt häufig die schmerzhaften Triggerpunkte auf.

Mit kleinen Rollbewegungen können diese Punkte massiert werden. Neben einem Tennisball können auch sogenannte Massage- oder Faszienbälle verwendet werden. Die Übungen sind dieselben.

Die Übungen mit dem Tennisball sind wie die Faszientherapie nur eine unterstützende Therapie und alleinig nicht heilend.

Die Spezialisten aus Frankfurt stellen Ihnen aufgrund von Messmethoden die besten Übungen für Ihr Piriformis-Syndrom zusammen.
Da jedes Pirifomissyndrom einzigartige Ursachen hat, muss jeder Übungsplan ebenfalls einzigartig sein.

Wer kann uns ein Bild schicken, welches wir an dieser Stelle veröffentlichen dürfen?

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Damit helfen Sie anderen Ihre Erkrankung besser zu verstehen und einzuschätzen.

Bild bitte an info@lumedis.de.

Danke und viele Grüße
Ihr
Nicolas Gumpert

Unserer Hüftspezialisten

Wir beraten Sie gerne in unserer Hüftssprechstunde!