Morbus Köhler 2 gehört in die Hände eines erfahrenen und guten Orthopäden, der sich nicht nur mit der Erkrankung sondern auch der Therapie bestens auskennt. Gerne stellen wir die Informationen zum allgemeinen Wissensgewinn zur Verfügung! Gerne beraten Sie unsere Fußspezialisten auch in einem Termin.
Dr. Nicolas Gumpert
Dieser Artikel wurde durch Dr. Nicolas Gumpert veröffentlicht. Dr. Nicolas Gumpert ist als Fußspezialist regelmäßig als Interviewgast im Hessischen Rundfunk eingeladen. Er hat sich seit Jahren auf die Erkrankungen des Fußes spezialisiert und ist in der Focus-Ärzteliste gelistet. Lumedis ist speziell auf die Diagnostik und Therapie von Fußerkrankungen ausgelegt. Gerne berate ich Sie in einem Termin!
Beim Morbus Köhler 2, auch Morbus Freiberg genannt, handelt es sich um eine aseptische Knochennekrose der Mittelfußköpfchen. Meist ist das zweite Mittelfußköpfchen betroffen, es können aber auch die Mittelfußköpfchen III-V betroffen sein. Eine weitere Osteochondrose im Fuß ist der Morbus Köhler 1, bei dem das Kahnbein im Fuß betroffen ist. Dies kommt vor allem bei Kindern im Alter von drei bis acht Jahren vor.
Am häufigsten erkranken Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zwölf bis 18 Jahren an dieser Krankheit, Mädchen sind häufiger betroffen als Jungen.
Ein Verschluss der Gefäße, die die Mittelfußköpfchen versorgen,
führt zu einer Minderversorgung und
dadurch zum Absterben der Knochensubstanz.
Die Ursache für diese Minderdurchblutung bleibt meist unbekannt.
Typische Symptome sind
Schmerzen im Vorderfuß bei Belastung,
außerdem kommt es häufig zu Bewegungseinschränkungen.
Für alternative Ursachen für Schmerzen im voderen Fuß lesen Sie bitte auch unsere Themen:
Morbus Köhler II an typischer Stelle, dem Köpfchen des 2. Strahls (türkiser Kreis)
Ursachen
Die Ursachen für einen Morbus Köhler 2 sind unbekannt.
Die Knochennekrose, also das Absterben des Knochens, kommt durch
eine Minderdurchblutung und
die dadurch verursachte Mangelversorgung des Knochens zustande.
Wodurch diese Minderdurchblutung beim Morbus Köhler 2 auslöst wird, ist aber nicht bekannt. Es wird vermutet, dass
Überbelastungen und Fehlstellungen sowie Eine Überbelastung des Mittelfußes kann zum Beispiel durch Übergewicht entstehen. Fehlstellungen des Fußgewölbes und der Sprung-, Knie- und Hüftgelenke können zu einer Fehlbelastung des Fußes führen.
Traumata des Mittelfußes die Ursache für diese Krankheit sein könnten.
Außerdem sind Infektionen und Gefäßverschlüsse weitere mögliche Erklärungsansätze für die unzureichende Durchblutung.
Durch die Minderdurchblutung kommt es zu einer Veränderung der Knochenstruktur, die in verschiedenen Stadien verläuft.
Nach einer Entkalkung des Knochens und einer Gelenkspaltverbreiterung im Initialstadium
kommt es im Kondensationsstadium zu einer Verkleinerung und Verdichtung des Knochens.
Im Fragmentationsstadium löst sich der Knochenkern auf und der Knochen zerfällt
bevor er im Reparationsstadium wiederaufgebaut wird.
An diesen Symptomen erkennen Sie einen Morbus Köhler 2
Die typischen Symptome bei einem Morbus Köhler 2 sind Schmerzen und eine Schwellung im Mittel- und Vorfußbereich.
Der Fuß kann an diesen Stellen berührungsempfindlich und gerötet sein.
Die Schmerzen treten insbesondere unter Belastung auf, vor allem Abrollbewegungen sind schmerzhaft.
Dies führt automatisch dazu, dass die Patienten hinken, um den Fuß zu schonen.
Im chronischen Verlauf kann es durch die abweichende Form der Mittelfußköpfchen zu Gelenkverschleiß und Bewegungseinschränkungen kommen.
Die Krankheit kann einseitig auftreten, aber auch beide Füße gleichzeitig betreffen. Nicht zu verwechseln ist dieser Typ mit Morbus Köhler 1, der im etwas früheren Kindersalter auftritt und für Schmerzen im Kahnbein an der Fußinnenseite verantwortlich ist.
Weitere Informationen erhalten Sie in diesen Artikeln:
Schmerzen im Vorfuß sind ein typisches Symptom beim Morbus Köhler 2, sie entstehen durch die Nekrose der Mittelfußköpfchen.
Die Schmerzen treten insbesondere bei Belastung des Fußes, also beim Laufen auf. Insbesondere die Abrollbewegung des Fußes ist schmerzhaft, da hierbei der Vorfuß maximal belastet wird.
Um die Schmerzen durch das Auftreten zu vermeiden hinken die Patienten oft.
Die Schmerzen im Vorfuß können begleitet sein von einer Schwellung am Vorfuß und Fußrücken.
Die Haut an dieser Stelle kann berührungsempfindlich sein und
durch Druck auf den Vorfuß können die Schmerzen verstärkt werden.
Die Verdachtsdiagnose Morbus Köhler 2 kann der Orthopäde bereits durch die Anamnese und das klinische Erscheinungsbild stellen.
Typisch ist ein Alter der Patienten zwischen zwölf bis 18 Jahren und
Schmerzen im Vorfuß bei Belastung.
Beim Abtasten der Füße kann der Arzt eine Druckschmerzhaftigkeit über den betroffenen Mittelfußköpfchen feststellen.
Um die Diagnose wirklich sicher stellen zu können ist aber eine bildgebende Diagnostik des Fußes notwendig. Standardmäßig wird hierfür ein Röntgenbild des Fußes in zwei Ebenen angefertigt, auf dem die typischen Knochenveränderungen zu erkennen sind. In Ausnahmefällen wir ein MRT vom Fuß benötigt.
Das Röntgenbild ist die Standarddiagnostik bei Verdacht auf Morbus Köhler 2.
Es wird eine Aufnahme des Mittel- und Vorfußes in zwei Ebenen angefertigt.
Auf dem Röntgenbild lassen sich die in verschiedenen Stadien ablaufenden Knochenveränderungen gut erkennen.
Im Initialstadium erkennt man die Entkalkung des Knochens.
Im Kondensationsstadium kommt es dann zu einer Verkleinerung und Verdichtung des Knochens, die im Röntgenbild durch eine Vergrößerung des Gelenkspalts und eine dichtere Knochenstruktur auffällt.
Auch der Zerfall des Knochens im Fragmentationsstadium ist im Röntgenbild gut zu beurteilen, da man die unterschiedlich großen, fragmentierten Knochenstücke sieht.
Ein MRT (Magnetresonanztomographie) wird nötig, wenn man beim Verdacht auf einen Morbus Köhler 2 zusätzlich zu den Knochen auch die Weichteile beurteilen möchte. Ein geschwollener, schmerzhafter Fuß kann neben einem Morbus Köhler 2 viele andere Ursachen haben:
Mit einem MRT lässt sich beurteilen, ob es eine Entzündung im Vor- oder Mittelfußbereich und ein Erguss gibt.
Auch Entzündungen oder Verletzungen von Sehnen und Muskeln, die die Ursache für Schmerzen im Fuß sein könnten, lassen sich mit dem MRT beurteilen.
Gerade, wenn die Diagnose Morbus Köhler 2 nicht sicher ist, kann über ein MRT vom Fuß weitere Informationen eingeholt werden.
Zur Behandlung eines Morbus Köhler 2 gibt es konservative und operative Ansätze.
Ziele der Therapie sind
eine Linderung der Schmerzen und
ein Verhindern von Folgeschäden wie
ein fehlerhaftes Heilen der Knochen
mit folgenden Fehlstellungen und Arthrose.
Zunächst wird versucht die Beschwerden durch eine konservative Therapie zu lindern, dies ist allerdings oft sehr langwierig.
Im Vordergrund steht eine Entlastung der Mittelfußköpfchen, die durch Schonung und Sportverzicht erreicht wird.
Bestimmte Einlagen und eine Anpassung des Schuhwerks können durch die Polsterung die betroffenen Mittelfußköpfchen ebenfalls entlasten. Hier arbeitet Lumedis besonders mit einer Ganganalyse über eine Druckmessplatte um die Drücke am Fuß effizient zu reduzieren.
Im Rahmen einer gezielten Trainingstherapie kann die Fußmuskulatur gezielt aufgebaut werden und die Schmerzen reduziert werden. Auch hier hat Lumedis gezielte Programme für den Schutz des Vorfußes entwickelt.
Wenn durch die konservativen Maßnahmen keine Besserung der Symptome erzielt werden kann, gibt es die Möglichkeit einen Morbus Köhler 2 operativ zu behandeln. Hier sind Ergebnisse und OP-Methoden leider nicht besonders gut wissenschaftlich untersucht.
Eine Methode ist das Anbohren der Mittelfußköpfchen um den Heilungsprozess zu beschleunigen.
Außerdem besteht die Möglichkeit einer Umstellungsoperation, die die betroffenen Knochen entlastet.
Dauer/Prognose - Ist er heilbar?
Ein Morbus Köhler 2 ist eine langwierige Erkrankung und braucht manchmal Jahre bis zur vollständigen Heilung.
Trotz der langen Heilungsdauer ist die Prognose gut, im Normalfall heilt der Fuß ohne größere Spätfolgen ab. Eine konsequente Schonung kann den Heilungsprozess beschleunigen und Folgen verhindern.
Das A und O für die Prognose ist eine optimale Betreuung des Betroffenen!
Das können die Spätfolgen sein
Wenn ein Morbus Köhler 2 zu spät erkannt wird und nicht ausreichend therapiert wird, kann es zu schwerwiegenden Folgen kommen.
Wenn die Mittelfußköpfchen nicht richtig verheilen, kann das zu Verformungen führen.
Dies wiederum führt zu einem allmählichen Verschleiß der Gelenke in der Nähe der Mittelfußköpfchen,
der in einer Arthrose enden kann.
Durch die Fehlstellungen kann es außerdem zu einer Abflachung des Fußgewölbes kommen.
Solche Fehlstellungen der Füße können durch die veränderte Körperstatik auch zu Fehlbelastungen und einer Arthrose der Knie- und Hüftgelenke führen.
Die Laufbandanalyse ist ein sinnvolles Mittel zur Prävention eines Morbus Köhler 2.
Die Krankheit entsteht durch eine Minderdurchblutung der Mittelfußköpfchen.
Die Ursache für die Minderdurchblutung ist nicht bekannt, es wird jedoch vermutet, dass eine Überbelastung des Fußes einen entscheidenden Faktor spielen kann.
Eine Überbelastung der Mittelfußköpfchen kann durch Fehlstellungen des Fußgewölbes, der Fußgelenke und auch Fehlstellungen der Knie- und Hüftgelenke entstehen.
Außerdem können muskuläre Dysbalancen eine Ursache für die Überlastung sein.
Mit der Laufbandanalyse können diese Fehlstellungen und Dysbalancen dargestellt werden.
Der Patient läuft dafür auf einem Laufband,
dabei werden über die Druckmessplatte, die Drücke am Fuß bestimmt und so Überlastungen gezielt behandelt werden,
seine Bewegungsabläufe per Video aufgenommen und analysiert.
Fehler in Bewegungsabläufen können erkannt werden und danach kann ihnen gezielt entgegengewirkt werden. Beispielsweise können viele Dysbalancen durch eine Trainingsmaßnahmen und Überlastungen durch Einlagen gezielt ausgeglichen werden und so die Heilung eines Morbus Köhler 2 bestmöglichst vorangetrieben werden.
Um die Heilung eines Morbus Köhler 2 zu unterstützen sind verschiedene Trainingsübungen sinnvoll.
Ein Training der Fußbinnenmuskulatur stärkt den Fuß und kann die Beschwerden lindern.
Eine Übung zur Stärkung der Fußbinnenmuskulatur, die man einfach zuhause durchführen kann, ist
das Greifen und Anheben von kleinen Gegenständen (zum Beispiel eine Murmel).
Ein Abspreizen der Großzehe und das Laufen auf Zehenspitzen stärkt die Fußmuskulatur ebenfalls.
Auch Übungen zur Stärkung der Beinmuskulatur sind sinnvoll, da sie zu einer verbesserten Statik der Beinachsen und einer Entlastung der Füße beitragen.
Alle Übungen müssen auf den individuellen Fall abgestimmt werden. Hierfür erarbeitet Lumedis mit dem Betroffenen individuelle Trainingspläne mit effektiven Übungen auf den Einzelfall abgestimmt.
Und was ist der Morbus Köhler 1?
Als Morbus Köhler 1 bezeichnet man die aseptische Nekrose des Kahnbeins des Fußes. Der Morbus Köhler 1 kommt insgesamt seltener vor als der Morbus Köhler 2, hat aber im Prinzip die gleiche Erkrankungsursache.
Viele weitere Informationen zu dieser Erkrankung finden Sie unter unserem Artikel Morbus Köhler 1.