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Lumedis Frankfurt

PD Dr. Elke Maurer
Dr. Carmen Heinz
Dr. Franziska Zwecker
Dr. Bela Braag
Axel Lust

Dr. Nicolas Gumpert
Fachärzte für Orthopädie


Privatpraxis
für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin

direkt am Kaiserplatz
Kaiserstraße 14/Eingang Kirchnerstraße 2
60311 Frankfurt am Main

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Verhärtetes Hämatom auflösen

Was ist zu tun?

Ein Hämatom tritt häufig auf und ist meist unbedenkllich. Kommt es jedoch zu einer Verkapselung des Blutergusses und somit zu einer Verhärtung ist es jedoch wichitg diese adäquat zu behandeln um mögliche Komplikationen wie etwa ein Kompartmentsyndrom oder andere Spätfolgen zu verhindern.
Unsere frankfurter Spezialisten von Lumedis haben sich auf die Therapie von Hämatomen spezialisiert und können Ihnen so ein großes Repertoire an Diagnostik und Behandlungsmöglickeiten anbieten. Gerne beraten wir Sie persönlich während unseren Sprechstunden und erarbeiten gemeinsam mit Ihnen einen individuell an Sie angepassten Behandlungsplan.
Zu Ihrem Wunschtermin gelangen Sie hier.

Dr. Bela Braag hat diesen Artikel für Sie zuletzt aktualisiert.
Dr. Braag ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und ist bei Lumedis unsere Spezialist für die kniffeligen orthopädischen Erkrankungen.
Der in Darmstadt geborene Orthopäde hat an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main studiert und eine fundierte orthopädische Ausbildung durchlaufen.
Gerne berät Sie unsere Spezialist in seine Spezial-Sprechstunde.

Was ist ein verhärtetes Hämatom?

Unter einem verhärteten Hämatom (verkapselter, innenliegender Bluterguss) versteht man ein mit einer äußeren Hülle, einer sogenannten Kapsel, umgebene Einblutung, die aus verschiedenen, unterschiedlichen Gründen zustande kommen und auch Beschwerden verursachen kann.

Warum kann es zu einem verhärteten Hämatom kommen?

Zu einem verhärteten Hämatom kann es kommen, wenn die im Gewebe entstandene Blutansammlung nur unvollständig abgebaut wird.
Häufig liegt eine starke Reizung oder eine längere Blutungsdauer vor, sodass sich Blutbestandteile im umliegenden Gewebe anlagern und verfestigen.
Der Körper bildet mit der Zeit narbiges Bindegewebe um das Hämatom, was eine Verhärtung zur Folge hat. Besonders in Bereichen mit schlechter Durchblutung lässt sich dieser Prozess erkennen.
Sie sollten bei einem auffälligen Knoten oder einer sichtbaren Schwellung frühzeitig Ihren Orthopäden kontaktieren, damit eine genaue Untersuchung stattfindet.
In manchen Fällen ist eine operative Entfernung nötig, um Schmerzen und Bewegungseinschränkungen zu lindern. Häufig unterstützt auch eine konsequente Trainingstherapie unter Anleitung unserer Lumedis-Sportwissenschaftler den Heilungsprozess, da gezielte Bewegungen die Durchblutung fördern. Dadurch werden Restblutansammlungen abtransportiert und das Risiko für weitere Verhärtungen verringert.

Ursachen für ein verhärtetes Hämatom können sein:

  • Unzureichende oder verzögerte Behandlung des ursprünglichen Hämatoms
  • Längere Blutungsdauer und ausgeprägte Einblutung ins Gewebe
  • Ungünstige Durchblutungsverhältnisse, die den Abbau von Blutresten erschweren
  • Verfestigung geronnener Blutbestandteile zu narbigem Gewebe
  • Übermäßige Belastung der betroffenen Körperregion unmittelbar nach dem Unfall
  • Entzündliche Prozesse, die zu einer Verdichtung des umliegenden Gewebes führen
  • Bildung von Binde- und Narbengewebe um das Hämatom (Fibrosierung)
  • Unbehandelte oder verspätet erkannte Blutgerinnungsstörungen
  • Mangelnde Ruhigstellung und fehlende Schonung in der akuten Phase
  • Zu frühe oder falsche Trainingstherapie, die das Gewebe erneut reizt
  • Fehlende Lymphdrainage oder mangelnder Abtransport der Blutreste
  • Sekundäre Infektion, die die Heilung behindert und Verhärtungen begünstigt
  • Mangelhafte Nachsorge und Kontrolle durch den Orthopäden nach der Hämatombildung
  • Nachblutung nach einer OP
  • Verkapselung nach Spritze

Blutmenge

Hämatome kommen immer dann zustande, wenn es durch irgendeinen Grund zu einer Verletzung der Blutgefäße hinter der Hautbarriere kommt.
Bei kleineren Einblutungen kommt es in der Regel durch das Blutgerinnungssystem zu einem Stopp der Blutung.
Größere Einblutungen und besonders ein innenliegender Bluterguss jedoch führen sehr häufig dazu, dass es zu einer Verkapselung der Einblutung kommt. Dies geschieht durch die Bildung einer blasenartigen Wand, die sich um das Hämatom herumlegt. Diese Hülle gewährleistet, dass sich das Blut nicht weiter ausbreitet.
Je nach verletztem Areal und Blutmenge kann das Hämatom einen Durchmesser von 10 bis 20 cm bekommen.

Mechanisch beanspruchter Bereich

Vor allem Bereiche, die sehr mechanisch beansprucht sind und in deren Region dann ein Blutgefäß verletzt wird und es zu einer Einblutung kommt, verursachen des öfteren ein verhärtetes oder verkapseltesHämatom.
Zu nennen wären Bereiche wie:

  • Knie
  • Kniekehle
  • Oberschenkel
  • Schulter

Blutverdünnung

Durch die Einnahme eines Blutverdünners (z.B. ASS, Heparin, Marcumar, Rivaroxaban (Xarelto ®)) kann es zu nicht unerheblichen Blutungen kommen, die dann über viele Tage nach der Verletzung langsam gerinnen und dann verhärten.

Selbsttest: Wie gefährlich ist mein verhärtetes Hämatom?

Haben Sie verhärtetes oder großes Hämatom und möchten Wisse wie gefährlich es ist?
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Weitere Informationen erhalten Sie unter dem Selbsttest: Wie gefährlich ist mein verhärtetes Hämatom?​​​​​​​

Ein verhärtetes Hämatom nach einer OP

Während einer Operation (OP) wird in der Regel eine Vielzahl von kleineren und größeren Blutgefäßen verletzt und so Blutungen erzeugt. Meistens werden diese dann noch während der Operation erfolgreich gestillt.
Allerdings kann es auch nach einer OP noch zu Nachblutungen kommen, die dann nicht mehr so einfach zum Stillstand gebracht werden können, wodurch immer mehr Blut aus den betroffenen Blutgefäßen in den Körper gelangt. Diese gebildeten Hämatome verursachen durch ihre verdrängende Eigenschaften nicht nur Schmerzen, sondern lassen sich in der Regel auch gut von außen tasten.
Je nach Lokalisation kann man durch die Betastung relativ gut das Ausmaß des verhärteten/verkapselten Hämatoms nach einer OP bestimmen.
Bei einem Hämatom nach einer OP spricht man auch von einem innenliegenden Bluterguss.

Ein erfahrenen Chirurg sollte danach sofort einschätzen ob die Nachblutung gefährlich ist.
Hierbei ist zu berücksichtigen, ob das Hämatom auf Nerven oder Blutgefäße drückt oder ein sehr gefährliches Kompartmentsyndrom droht.

Falls Sie nach einer OP ein großes Hämatom erlitten haben, empfehlen wir Ihnen unseren Artikel "Hämatoms geht nach OP nicht weg".

Schwere Prellung

Eine schwere Prellung mit Muskelquetschung kann ein verkapseltes Hämatom nach einem Sturz auslösen.
Diese treten besonders häufig am Oberschenkel auf. Der Oberschenkel besitzt viel Muskulatur, wodurch im Oberschenkel große Blutergüsse entstehen können.

Weitere Informationen finden Sie auch in unserem Artikel "Prellung des Oberschenkels".

Wo tritt ein verhärtetes Hämatom häufig auf?

Die Spezialisten von Lumedis sehen ein verhärtetes Hämatom besonders häufig in Muskelregionen, die bei sportlichen Aktivitäten oder körperlicher Arbeit stark beansprucht werden.
Typische Beispiele sind:

  • Oberschenkel (Quadrizeps, Adduktoren)
    Durch direkte Stürze, Tritte oder Überlastungen kommt es hier zu Einblutungen, besonders um das Knie und Oberschenkel, die bei unzureichendem Abbau später verhärten können.
  • Gesäßmuskulatur
    Besonders bei Stürzen auf das Steißbein oder bei Kontaktsportarten (z. B. Handball) lassen sich im Gesäßbereich/Po Hämatome nachweisen, die sich im Laufe der Heilung verfestigen.
  • Oberarm und Schulterregion
    Schläge, Stürze oder wiederholte Mikrotraumata bei intensiven Wurf- oder Schlagbewegungen führen hier oft zu größeren Blutergüssen, die sich bei unzureichender Schonung verhärten.
  • Wadenmuskulatur
    Gerade im Breitensport oder bei Bergab-Läufen ist die Wade einer hohen Beanspruchung ausgesetzt; auch hier kann sich nach einem Unfall oder wiederkehrender Überlastung ein Hämatom bilden, das im weiteren Verlauf verhärtet.
  • Verkapselter Bluterguss in der Brust
    Besonders Quetschungen und Stürze auf die weibliche Brust, kann durch die gute Durchblutung der Brust zu erheblichen Hämatomen führen.

Eine frühzeitige Behandlung und eine darauf abgestimmte Trainingstherapie, die unsere Lumedis-Sportwissenschaftler anleiten, fördern den Heilungsverlauf und beugen langwierigen Verhärtungen vor.

An welchen Symptomen erkennen Sie ein verkapseltes Hämatom?

Das eigentlich Hämatom macht in der Regel erst einmal keine Beschwerden. Es sind viel mehr die damit verbundenen Raumforderung und auch die Kompression von Nerven die in enger Umgebung des Hämatoms liegen. So kann ein festes und abgekapseltesHämatom in entsprechender Umgebung bereits so stark auf einen vorbeiführenden Nerv drücken, dass es zu folgenden neurologischen Beschwerden kommen kann:

  • Taubheitsgefühl
  • Kribbeln
  • Schmerzen

Der Patient kann ein verkapseltes Hämatom meistens als derbe, feste Struktur tasten, die nicht schmerzhaft ist und nicht weggedrückt werden kann.
Die Schwellung (blauer Fleck mit Knubbel unter der Haut), die durch ein verkapseltes Hämatom ausgelöst wird sorgt wiederum für einen Spannungsschmerz vor allem in räumlich sehr begrenzten Regionen.
Neben den verursachten Schmerzen können auch die beengten Platzgegebenheiten zu deutlichen Bewegungsbeeinträchtigungen führen.
Verkapselte Hämatome können sich unter Umständen auch entzünden. Hier sind vor allem Hämatome von betroffen, die über einen längeren Zeitraum im Körper liegen und sich nicht von selbst abbauen können und auch eine entsprechende, beeinträchtigende Größe haben.
Vielen Patienten berichten, dass der verhärtete blauer Fleck beim Abheilen juckt.

Muskelschmerzen nach einem Bluterguss

Muskelschmerzen begleiten dann eine verkapselte Hämatombildung wenn das Hämatom eine entsprechende Größe erreicht hat und auch einen entsprechenden Druckerzeugt oder es an entsprechenden Stellen im Körper sitzt, in dessen Umgebung sensible Nervenbahnen vorbeiführen, die bei KompressionSchmerzen auslösen.
Wenn lange genug ein Hämatom z.B. in einem Muskel sitzend vorhanden ist und sich verkapselt, kann es vor allem bei der Muskelbewegung zu Schmerzen kommen. 

Kompartmentsyndrom

Beim sogenannten Kompartmentsyndrom kommt es zu so einer großen Einblutung unterhalb der Haut, dass das Blut nicht mehr genug Platz zum Ausbreiten hat, weil es in jede Richtung der Ausbreitung an Hindernisse und feste Gewebe und Strukturen stößt.
Wenn die Blutung aber weiterhin nicht gestoppt wird, baut sich in diesem Bereich ein so hoher Druck auf, dass zum Einen dadurch die Blutung selbst komprimiert und gestoppt wird, der verhärte Bereich mit eingelagertem Blut kann aber auch je nach Lage auf wichtige benachbarte Blutgefäße und auch Nerven drücken und diese so komprimieren, dass sie unwiederbringlich geschädigt werden. Vor allem in ohnehin schon sehr engen anatomischen Bereichen des Körpers, wie z.B. das Handgelenk oder Unterschenkelbereich kann ein Kompartmentsyndrom zu neurologischen Ausfällen und auch Schädigungen von Nerven und Blutgefäßen führen.

Ein Kompartmentsyndrom ist ein akuter Notfall und muss umgehend im Krankenhaus behandelt werden.

Diagnose

Die Diagnose von verhärteten Hämatomen wird meistens klinisch und zwar durch das Betasten der entsprechenden Region gestellt. In der Krankenbefragung, sollen folgende Sachverhalte geklärt werden:

  • ob und welcher Art die Beschwerden sind
  • seit wann sie vorhanden sind
  • ob ein Trauma oder Unfall vorangegangen ist

Im Anschluss folgt die körperlichen Untersuchung, die auch noch durch eine Bildgebung unterstützt werden kann. Der Untersucher wird den betroffenen Bereich betasten und die Konsistenz beurteilen sowie auch die entsprechende Ausbreitung versuchen einzugrenzen und zu beurteilen. Auch wird der Patient gebeten entsprechende Bewegungen durchzuführen, die zeigen sollen, ob Nerven durch das Hämatom beeinträchtigt werden.
Oftmals kommt nach der körperlichen Untersuchung dann auch eine Bildgebung zum Einsatz, die dann das Vorhandensein eines Hämatoms beweisen soll.

Ultraschall

Der Ultraschall eignet sich sehr gut, um verkapselte und verhärtete Hämatome festzustellen und zu beweisen.
Blut macht sich im Ultraschall als dunkle Bereiche sichtbar.
Der Untersucher wird über den betroffenen Bereich und die Verhärtung mit dem Ultraschallkopf fahren und die darunterliegende Struktur beurteilen. Auch kann man durch den Ultraschall die Ausbreitung des Hämatoms darstellen und beurteilen.

Röntgenbild

Röntgenbilder zeigen vor allem dichte Strukturen, wie Knochen und verkapselte Sehnen.
Hämatome kann ein Röntgenbild meistens nur dann darstellen, wenn das Hämatom eine röntgendichte Hülle umgibt.

Wann braucht man ein MRT von einem verhärteten Hämatom?

Eine MRT Untersuchung würde man bei einem verhärteten Hämatom dann durchführen, wenn der Ultraschall nicht ausgereicht hat, um Ausbreitung des Hämatoms und auch Folgen sowie auch Verletzungen, die durch das Hämatom entstanden sind, nachzuweisen.
So kann man in einem MRT nicht nur das Hämatom und sein Ausmaß erkennen, sondern auch ob vorbeiführende Muskeln, Blutgefässe und auch Nerven in Mitleidenschaft gezogen wurden. Wenn Hämatome immer größer werden und scheinbar nicht zum Stillstand kommen, sollte immer ein MRT dieses Bereiches durchgeführt werden.
Auch wenn ein schwerer Unfall vorangegangen ist und man dringend das genaue Ausmaß des Hämatoms beurteilen will, sollte ein MRT durchgeführt werden.
Wenn es nach einer entsprechenden Zeit und oder auch während einer langen Behandlungszeit zu keiner Besserung der Beschwerden gekommen ist, sollte ebenfalls ein MRT zur Anwendnung kommen.

Wie kann man ein verhärtetes Hämatom am besten auflösen?

Aus Sicht von Lumedis hilft eine Kombination aus

  • Ruhe
  • schonendem Bewegungstraining
    und
  • gezielter Förderung der Durchblutung
    ggf. Stoßwellen- und Lasertherapie,
    um ein verhärtetes Hämatom aufzulösen.

Zunächst ist es wichtig, das betroffene Gebiet regelmäßig zu kühlen, damit die Schwellung zurückgeht.
Anschließend fördern moderate Wärmeanwendungen, zum Beispiel in Form von warmen Kompressen oder vorsichtigen Bädern, den Abtransport der verbleibenden Blutreste.
Ein elastischer Verband unterstützt die lokale Druckausübung und verbessert die venöse und lymphatische Zirkulation.
Sie sollten sanfte Übungen unter Anleitung unserer Lumedis-Sportwissenschaftler absolvieren, um das verhärtete Gewebe aufzulockern und die umliegende Muskulatur zu stärken.
Hochlagern der betroffenen Extremität reduziert zusätzlich Schwellungen und unterstützt den Heilungsverlauf.
Bei stärkeren Schmerzen lässt sich eine medikamentöse Therapie mit entzündungshemmenden Wirkstoffen oder eine Lymphdrainage erwägen.
In hartnäckigen Fällen kann Ihr Orthopäde bei einem verhärteten Hämatom eine Stoßwellentherapie oder Lasertherapie (nur bei operflächlichen, sogenannten subkutanes Hämatom), falls es langfristig Beschwerden verursacht oder die Beweglichkeit deutlich einschränkt.

Salbe

Zunächst versucht man erst einmal den Körper die Auflösung des Hämatoms selbst zu überlassen. Das gelingt in vielen Fällen jedoch manchmal vor allem bei Verkapselungen nicht oder sehr langsam.
Man kann versuchen mithilfe von Heparin-Salben das Hämatom in der Abheilung zu beschleunigen.
Hierzu sollte man 1-3 mal am Tag Heparin-Salbe auf den Bereich des Hämatoms auftragen und einziehen lassen, um den Abbau des Hämatoms zu beschleunigen.
Manchmal kann Heparinsalbe durch seine thrombusauflösende Wirkung eine Beschleunigung der Abheilungsphase bewirken.

Punktion des Hämatoms

Wenn auch nach einer längeren Behandlungszeit keine Besserung der Beschwerden eingetreten ist, das Hämatom nicht kleiner oder sogar größer geworden ist, sollte überlegt werden, ob man das Hämatom abpunktiert, bzw. chirurgische ausräumt. Dies geschieht nach intensiven desinfizierenden Massnahmen und unter Lokalanästhesie.
Ein Hämatom kann nur in der frühen Phase abpunktiert werden, da das Blut zunehmend gerinnt und eine Punktion immer schwieriger wird.
Danach muss man andere Wege wählen das Hämatom aufzulösen.

Eine chirurgische Ausräumung kommt vor allem Dingen dann zum Einsatz, wenn neurologische Ausfälle aufgrund des Hämatoms entstanden sind oder auch wenn die Ausbildung eines Kompartmentsyndroms droht. Hier stellt die Hämatomausräumung sogar ein Notfall dar.

Aufgrund der hohen Infektionsgefahr sollte eine Bluterguss auf keinen Fall eigenständig aufgestochen werden!

Hausmittel

Hausmittel sollen den Abbau des Hämatoms beschleunigen.

PECH-Schema

Es gibt auch einige Hausmittel, die bei einem verhärteten Hämatom zum Einsatz kommen können.
So sollte z.B. das Bein, wenn es betroffen ist, hochgelagert und unter Umständen auch mit einem Eispack, in ein Handtuch gewickelt und für 10 Minuten gekühlt werden.
Auch Kompression des blauen Flecks kann helfen. 
Diese Maßnahmen sind auch unter dem PECH-Schema bekannt.

Arnika-Salbe

Auch eignet sich Arnikasalbe das verhärtete Hämatom zu bekämpfen. Man sollte sie 2-3 mal am Tag auf den betroffenen Bereich auftragen.

Verkapselten Bluterguss wegmassieren

Man kann auch versuchen den verkapselten Bluterguss durch eine leicht und mäßig kreisende Bewegung zu behandeln, allerdings sollte in diesem Fall das Hämatom keine weiteren Beschwerden, wie starke Schmerzen oder auch Taubheitsgefühle oder Kribblen verursachen.
Im schlimmsten Fall kann man durch den Versuch einen verkapselten Bluterguss wegzumassieren eine Verkalkung des Blutergusses (verkalkter Bluterguss) auslösen und der blaue Fleck geht nicht weg.

Zwiebel

Eine Zwiebel soll abschwellende und Hämatom-bekämpfende Wirkung haben.
Hierfür schält man die Zwiebel und wickelt sie in ein Handtuch ein und legt diese für 3 x10 Minuten am Tag auf den verhärteten verhärteten Bluterguß.

Apfelessig

Apfelessig kann man auf ein Baumwolltuch geben und massiert den Apfelessig vorsichtig über die Haut in den Bluterguss.
Das regt die Durchblutung der Hautoberfläche an und das der regenerative Abbauprozess des Blutergusses wird stimuliert und kann den Abbau des Blutergusses beschleunigen.

Wann muss ein Hämatom ausgeräumt werden?

Ein Hämatom, insbesondere wenn es sich verkapselt hat oder nicht weg geht, muss in wenigen Fällen chirurgisch (durch eine Operation) ausgräumt (Hämatomausräumung) werden.
Gründe und Indikationen hierfür können sein: 

  • es besteht Gefahr, dass das Hämatom sich bakteriell infizieren könnte, die Folge wäre eine mögliche Blutvergiftung (Sepsis)
  • die Blutung kommt nicht zum Stillstand (es kann gleichzeitig eine chirugische Blutstillung durchgeführt werden)
  • das verkapselte Hämatom drückt auf sensible Strukturen wie Nerven oder Blutgefäße
  • ein Kompartmentsyndrom droht

Eine Hämatomausräumung kann nur im Krankenhaus gemacht werden.

Wie lange ist man nach einer Hämatomausräumung im Krankenhaus?

Bei einer chirurgischen Hämatomausräumung variierte die Zeit, die man im Krankenhaus ist nach Ort, Ausmaß und Begleitverletzungen.
Nach einer unkomplizierten Hämatomausräumung kann man das Krankenhaus nach ein bis zwei Tagen verlassen.
Bei einer komplizierten Hämatomausräumung kann es ggf. zu einer schweren Nachblutung kommen. In diesem Fall beträgt die Dauer im Krankenhaus ca. 7 Tage.

Dauer / Prognose

Die Dauer, bis ein verhärtetes Hämatom abheilt, hängt davon ab:

  • wie groß das Hämatom ist
  • welche Behandlungen durchgeführt werden
  • wie konsequent die Schonung durchgeführt wird

Bei kleinen verhärteten Hämatomen kann es schon zu einer Abheilung nach ein bis zwei Tagen kommen, bei tennisballgroßen Hämatomen unter Umständen auch mit nicht konsequenter Schonung oder auch nicht Behandlung, kann das verhärtete Hämatom auch einige Wochen bestehen bleiben.
Die Prognose ist relativ gut, im schlechtesten Fall muss eine chirurgische Ausräumung stattfinden, die dann in jedem Fall die Hämatome beseitigt. Das Kompartment Syndrom muss immer operativ entfernt werden, bei nicht entfernen drohen nachhaltige Schäden mit schlechter Prognose der Nerven.

Krankschreibung

Wie lange man bei einem verhärteten Hämatom krankgeschrieben ist, hängt davon ab:

  • wie groß das Hämatom ist
  • in welcher Region es auftritt
  • welcher beruflichen Tätigkeit man nachgeht

Kleine Hämatome bei sitzenden Tätigkeiten bedürfen manchmal keine Krankschreibung oder nur ein bis zwei Tage.
Bei großen Hämatome und durchgeführter schwerer körperlichen Arbeit sollte eine Krankmeldung so lange erfolgen, bis das Hämatom komplett verschwunden ist.

Dauer der Krankschreibung

Orientierend kann man sagen, dass ein Betroffener mit einenem verhärtetem Hämatom:

  • der im Büro arbeiten für 7-14 Tagen krank geschrieben wird.
    Hier muss genau die Belastung der betroffenen Extremität bei der Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt werden.
    Aber auch der Weg zur Arbeit muss berücksichtigt werden. Muss der Betroffene auf dem Weg zur Arbeit autofahren?
  • mit mäßiger körperlicher Arbeit für 14 - 28 Tagen krank geschrieben wird. 
    und 
  • körperlich schwer arbeitende Menschen 4 Wochen bis mehrer Monate krank geschrieben wird. 
    Das verhärtete Hämatom muss vollständig ausgeheilt sein, bis wieder schwere körperliche Arbeit aufgenommen werden darf.

Selbsttest: Wie gefährlich ist mein verhärtetes Hämatom?

Haben Sie verhärtetes oder großes Hämatom und möchten Wisse wie gefährlich es ist?
Machen Sie den von Dr. Nicolas Gumpert entwickelten Selbsttest, um die Tragweite des Hämatoms einzugrenzen.
Weitere Informationen erhalten Sie unter dem Selbsttest: Wie gefährlich ist mein verhärtetes Hämatom?​​​​​​​

Wer kann uns ein Bild schicken, welches wir an dieser Stelle veröffentlichen dürfen?

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Danke und viele Grüße
Ihr
Nicolas Gumpert

Unsere orthopädischen Spezialisten

Wir beraten Sie gerne in unserer Sprechstunde!