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Lumedis Frankfurt

PD Dr. Elke Maurer
Dr. Carmen Heinz
Dr. Franziska Zwecker

Dr. Nicolas Gumpert
Fachärzte für Orthopädie


Privatpraxis
für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin

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Bluterguss unter dem Fingernagel

Lumedis - Ihre Handspezialisten

Sie haben sich den Finger in der Tür eingeklemmt und haben jetzt einen blauen Fleck unter dem Nagel? Oder ist er einfach so aufgetreten?
Was dahinterstecken kann und wie Sie das Hämatom schnell wieder los werden. Sollten Sie schon länger Beschwerden im Finger haben, zögern Sie nicht, sich den Orthopäden von Lumedis vorzustellen.
Sie kennen sich bestens mit der Diagnostik und konservativen Behandlung von Schmerzen und Verletzungen im Finger aus und beraten Sie gerne. Hier kommen Sie zu Ihrem Wunschtermin!

Dieser Artikel wurde zuletzt durch Dr. Franziska Zwecker überarbeitet.
Sie ist eine ausgewiesene Handspezialistin.

Dr. Franziska Zwecker ist eine Fachärztin für Orthopädie und hat sich auf die nichtoperative (also konservative) Behandlung von Erkrankungen der Hand spezialisiert.
In diesem Bereich behandelt Dr. Zwecker seit vielen Jahren mit seiner großen Erfahrung.

Gerne berät Sie Frau Dr. Zwecker, was man in Ihrem Fall am "Besten" tun kann.

Was ist ein Bluterguss unter dem Fingernagel?

Ein Bluterguss oder Hämatom unter dem Fingernagel ist ein blauer Fleck, der nicht wie gewohnt auf der Haut außen erscheint, sondern an der Fingerkuppe und unter dem Nagel. Man spricht daher auch von Nagelbettblutung. Diese kann sowohl harmlose als auch ernsthafte Ursachen haben, je nach Aussehen und Umständen. In den meisten Fällen handelt es sich um weniger besorgniserregende Ursachen und der Bluterguss heilt von alleine und folgenlos ab. Vorher kann er zu Einschränkungen führen und schmerzhaft sein und muss manchmal von Ärzten behandelt werden. In der medizinischen Fachsprache heißt er auch „subunguales Hämatom“.

Durch eine Fingerquetschung sind die Nägel des 3., 4. und 5 Nagels mit Blut unterlaufen.

Ursachen

Allen Ursachen liegt zugrunde, dass unter dem Nagel Äderchen platzen:

  • Trauma wie zum Beispiel Stürze mit nicht ausgestreckten Fingern
  • Stumpfe Unfälle mit Werkzeug, zum Beispiel Hammer oder Bohrmaschine
  • Trauma durch herabfallenden Gegenstand (häufiger beim Zehennagel)
  • Quetschtrauma, durch Einklemmen (häufig beim Bedienen schwerer Maschinen oder in einer Tür)

Welche Ursachen gibt es, wenn man einen Bluterguss unter dem Nagel ohne Grund hat?

Ein Bluterguss unter dem Fingernagel ohne erinnerlichen Auslöser wie die oben genannten traumatischen Ursachen, ist meist Hinweis für eine Gerinnungsstörungen des Blutes. Um eine spontane Einblutung ins Gewebe zu verursachen, muss das Blut dafür „zu dünn“ sein. So etwas kann angeboren, erworben (zum Beispiel durch (Wechsel)Wirkungen von Medikamenten), dauerhaft oder vorübergehend sein.

Ein Hinweis auf eine Gerinnungsstörungen könnten noch Blutergüsse an anderen Nägeln sein, stecknadelkopfgroße Einblutungen an anderen Hautstellen (in der medizinischen Fachsprache Petechien genannt), sowie häufiges Nasenbluten, Zahnfleischbluten und bei Frauen verlängerte Menstruationsblutungen. Auch das längere Nachbluten nach einfachen Schnittverletzungen im Haushalt können Hinweis für eine Gerinungsstörung sein.

Eine andere wichtige Differentialdiagnose ist das subunguale Melanom, also schwarzer Hautkrebs. Dieser kann am Anfang wie ein Hämatom unter dem Fingernagel aussehen und auch dazu führen, dass sich der Nagel ablöst. Wenn Sie also über Monate einen vermeintlichen blauen Fleck unter dem Nagel haben, der eventuell auch noch größer wird, sollten Sie einen Hautarzt zu Rate ziehen. Je früher ein Melanom behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

Quetschung des Fingerendglieds und Bluterguß unter dem Nagel (Nagel blau)

An welchen Symptomen erkennen Sie einen Bluterguss unter dem Fingernagel?

Der betroffene Fingernagel ist vor allem in seiner Farbe, eventuell auch in seiner Form verändert. Unter dem Nagel schimmert ein dunkler Fleck, der bläulich, rötlich, bräunlich oder schwarz erscheinen kann. Im Heilungsprozess verändert sich diese Farbe in Folge des Abbaus des Blutes zu grün und gelb und wird anschließend immer blasser. In der medizinischen Fachsprache heißt dieser Farbwandel „Chronomychie“. Je dunkler die Hautpigmentierung, desto genauer muss man hinschauen, um einen Farbunterschied zwischen Bluterguss und Nageluntergrund zu erkennen.

Bei einem stark ausgeprägten Bluterguss kann auch die Form leicht verändert sein. Zwar hat der Bluterguss unter dem Nagel nicht viel Platz, um zu entweichen, der gesamte Nagel kann deswegen aber wie angeschwollen und größer wirken. Vergleicht man sein Höhenprofil mit dem entsprechenden Gegenfinger der anderen Hand, kann hier vielleicht ein tatsächlicher Höhenunterschied des Fingernagels festgestellt werden. Bei ausgeprägten Hämatomen kann sich der Nagel sogar ganz ablösen - das wird „Onycholyse“ genannt.

Wie fühlen sich die Schmerzen an?

Die Schmerzen bei einem Bluterguss unter dem Fingernagel werden meist wie ein starker Druck beschrieben. Dazu kommt noch ein pulsierendes, schmerzhaftes Pochen im Bereich der Fingerkuppe. Dieses wird bei Bewegung und Anstrengung verstärkt und kommt durch den körpereigenen Herzschlag zustande, der den betroffenen Finger natürlich weiterhin mit Blut versorgt.

Die Schmerzen bestehen relativ lange, da der Bluterguss unter dem Fingernagel auch länger braucht um abzuheilen im Vergleich zu einem blauen Fleck des übrigen Körpers. Je nach Schwere des Traumas kann ein Bluterguss unter dem Fingernagel bis zu sechs Wochen deutlich schmerzhaft sein. 

Begleitende Symptome

Neben dem offensichtlichen blauen Fleck, der unter der Nagelhaut hervorschimmert, verursacht ein solcher Bluterguss auch noch andere Beschwerden. Die häufigsten Symptome sind Schmerz und ein unangenehmes Druckgefühl (da wegen der festen Nagelbeschaffenheit der Erguss inklusive Gewebsschwellung nirgendwohin ausweichen kann).

Das Gefühlsempfinden auf dem Nagel kann eingeschränkt sein, weil es durch das Druckgefühl wie überlagert ist. Dadurch ist, nicht zuletzt auch schmerzbedingt, die Funktion des entsprechenden Fingers eingeschränkt, es kommt vielleicht sogar zu Schonhaltungen, wie einem künstlichen Abspreizen des Fingers.

Wann muss ich mit einem Bluterguss unter dem Fingernagel zum Arzt?

Prinzipiell ist der Bluterguss unter dem Fingernagel eine Verletzung, die leicht im Haushalt oder beim Heimwerken entsteht und zählt zu den Bagatellverletzungen. Es ist nicht notwendig mit jedem Bluterguss unter dem Fingernageln zum Arzt zu gehen, da die allermeisten harmlos sind und von alleine (spontan) abheilen.

Ein Arzt sollte aufgesucht werden bei folgenden Symptomen:

  • unerträglichen Schmerzen
  • dem Verdacht auf einen Bruch
  • Taubheits- und Kribbelgefühlen
  • Verlust des Nagels

Dasselbe gilt auch für eine Farbveränderung ohne vorangegangenes Trauma. Dann muss nach einer Gerinnungsstörung oder Hautkrankheiten wie dem „schwarzen Hautkrebs“ (Melanonychia striata longitudinalis), Nagelpilzen oder Warzen geschaut werden. Dafür geht man am besten zum Dermatologen (Hautarzt), der sich mit Erkrankungen der Nägel bestens auskennt.

Diagnose

Die Diagnose eines Blutergusses unter dem Finger ist eine sogenannte Blickdiagnose, das heißt es muss „nur“ geschaut werden und die Diagnose ist für den Arzt meist „auf einen Blick“ klar. Typisch für den Bluterguss unter dem Fingernagel sind das oben beschriebene Aussehen, die Formveränderung und die geschilderten Beschwerden. Theoretisch ist für das Erkennen dieses Krankheitsbildes also kein ärztlicher Blick notwendig. Ohnehin würde ein Arzt vor allem diese beiden Maßnahmen ergreifen: Inspektion (Befund beschauen) und Tastuntersuchung – andere diagnostische Maßnahmen wie Ultraschall, Röntgen etc. haben bei einem simplen Bluterguss keinen Sinn (keine Indikation). Vermutet der Arzt einen anderen Hintergrund des Blutergusses, wie eine Gerinnungsstörung, oder eine gänzlich andere Krankheit, die nur ähnlich aussieht, werden Blutentnahme, Probenentnahme und andere diagnostische Maßnahmen notwendig. 

Wann braucht man ein Röntgenbild vom Finger?

Ein Röntgenbild ist dann angezeigt (indiziert), wenn der Verdacht auf einen zusätzlichen Bruch besteht. Dies kann bei Quetschtraumata vorkommen, die mit großer Kraft auf den betroffenen Finger eingewirkt haben, zum Beispiel wenn die Hand zwischen schweren Maschinen oder Gegenständen auf dem Bau eingeklemmt wurde. Hinweise auf einen Bruch können das Aussehen des Fingers sein (ist er massiv geplättet, taub und durch einen sehr schweren Gegenstand verletzt worden, liegt der Verdacht einer Trümmerfraktur und eines Quetschtraumas nahe).

Auch begleitende Symptome wie Taubheits- und Kribbelgefühle, oder wenn benachbarte Strukturen ebenfalls betroffen sind (der Rest des Fingers, die Hand etc.), lohnt sich eine Übersicht mittels Röntgenbildes. Auch ein Funktionsverlust des Fingers, also wenn kein Krümmen und Strecken mehr möglich oder weniger möglich als sonst sind, ist Grund für ein Röntgenbild um die Stellung der Knochen zu überprüfen. 

Röntgenbild eines gebrochenen Fingers (Nagelkranzfraktur)

  1. gebrochenes Fingerendglied (Nagelkrankfraktur) = Fingerkuppe gebrochen
  2. Fingermittelglied
  3. Fingergrundglied

Was kann man gegen einen Bluterguss unter dem Finger tun?

Bei einem kleinen Bluterguss sollte der Nagel vor allem in Ruhe gelassen werden, dann heilt er meist von alleine ab. Er kann gekühlt und hochgelagert werden, was die Schwellung unter dem Nagel minimieren kann. Manche Ärzte empfehlen die zusätzliche Verwendung von bestimmten Salben, die auf Stoffen wie Arnika, Zink und Beinwell basieren. Bei einer drohenden Ablösung, kann der Nagel auch fixiert werden. Sind die Schmerzen sehr stark, kann ein kleines Löchlein in den Nagel gebohrt werden, um das Altblut und die Gewebsflüßigkeit zu entlasten. Dies sollte aber unter sterilen Bedingungen und durch einen Arzt erfolgen.

Wann muss der Bluterguss "abgelassen" werden?

Der Bluterguss sollte dann abgelassen werden, wenn er extreme Beschwerden verursacht und der Nagel sich droht abzulösen. Hierfür wird der Nagel ausreichend desinfiziert und anschließend zentral mit einer spitzen sterilen Nadel durchbohrt. Dies sollte am besten durch einen Arzt erfolgen. Hierbei sollte nur bis knapp unter das Nagelniveau gestochen werden, um keine weiteren Verletzungen zu produzieren oder gar eine Knocheninfektion heraufzubeschwören. Das Wundwasser tritt anschließend durch das Loch von alleine aus. Die kleine offene Nagelpunktionsstelle sollte mit einem sauberen Pflaster vor Schmutz geschützt werden.

Was kann man tun, damit sich der Fingernagel nicht löst?

Bei einer ausgeprägten Schwellung ist die Punktion des Nagels (auch Trepanation genannt) angezeigt, um den Druck auf den Nagel von unten zu reduzieren. Außerdem kann der Nagel mit Tape oder festem Pflasterband an der Fingerkuppe fixiert werden, damit er sich nicht weiter oder nicht vollständig ablöst.

Wie schütze ich meine Fingernägel am besten?

Beim Handwerken schützt den Fingernagel nur ein umsichtiger Umgang mit Werkzeug und ein sorgfältiges Führen von Geräten. Nach einem Trauma können die Maßnahmen Ruhe, Kühlen, Hochlagern, sowie Trepanation (ein kleines Loch wird in den Nagel gebohrt, um den Druck zu reduzieren) und Blutergussentlastung mit anschließend sauberer Abdeckung den Nagel vor dem Ablösen oder vor Folgeinfektionen schützen. 

Was kann ich tun, damit der Nagel nicht unschön nachwächst?

Kosmetische Schäden entstehen dann, wenn der beschädigte Nagel sich teilweise ablöst und der nachwachsende Nagel auf einer unebenen Nagelhaut (Hyponychium) nachwächst. Er wächst dann in der Form von Wellen und führt zu Nageldeformitäten. Dem kann vorgebeugt werden indem der Nagel an der Fingerkuppe festgeklebt wird. Dadurch kann die Nagelhaut nicht verhornen, sondern bleibt ebenmäßig für den neuen nachwachsenden Nagel. Bei einem deutlichen Schmerz inklusive Schwellung kann auch eine Trepanation (ein kleines Loch wird in dden Nagel gebohrt) hilfreich sein. Dies sollte im Zweifel durch einen Arzt entschieden werden. 

Wie lange dauert es, bis ein Bluterguss unter dem Nagel heilt?

Generell gilt, dass kleine Hämatome schneller heilen als große und solche mit Begleitverletzungen wie Brüche ohnehin längere Heilung benötigen. Durchschnittlich kann von einer Heilungsdauer von mehreren Monaten ausgegangen werden. Bei jungen Menschen kann der blaue Fleck nach vier Monate herausgewachsen sein. Bei älteren Menschen kann es auch bis zu einem Jahr dauern. Dies hängt auch davon ab, ob die Wurzel des Nagels (halbmondförmige Aufhellung, auch Matrix genannt) betroffen ist oder nicht. In seltenen Fällen kommt es zu einem kompletten Verlust des Nagels. 

Dauer der Krankschreibung

Ob eine Krankschreibung nötig ist, hängt von dem betroffenen Finger ab und wie viel ein Patient diesen bei seiner täglichen Arbeit benötigt. So kann ein kleiner Finger leicht abgespreizt werden und bei Tätigkeit in Büros vermutlich relativ problemlos geschont werden. Hier ist unter Umständen gar keine Krankschreibung notwendig. Ist jedoch der Daumen betroffen, der für alle Greiffunktionen der Hand sehr wichtig ist, kann eine Krankschreibung schon eher nötig sein. Je nach Beschwerden und beruflicher Beanspruchung können hier ein bis mehrwöchige Krankschreibungen angezeigt sein. 

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Ihr
Nicolas Gumpert

Unsere Handspezialisten

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