PD Dr. Elke Maurer
Dr. Franziska Zwecker
Dr. Jannik Ashauer
Dr. Bela Braag
Axel Lust
Dr. Nicolas Gumpert
Privatpraxis
für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin
direkt am Kaiserplatz
Kaiserstraße 14/Eingang Kirchnerstraße 2
60311 Frankfurt am Main
Ein Teilriss des vorderen Kreuzbandes, auch partielle Ruptur genannt, bedeutet, dass nicht alle Fasern des Bandes vollständig gerissen sind, sondern lediglich ein Teil betroffen ist.
Im Gegensatz zu einem kompletten Riss bleibt bei einer solchen Verletzung oft ein wesentlicher Strukturanteil des Kreuzbandes erhalten, der als Leitstruktur fungieren kann.
Unter bestimmten Voraussetzungen ist dadurch eine spontane Selbstheilung möglich, sofern mindestens 75 % der Bandfasern noch intakt sind.
Diese Art der Verletzung kann zu erheblicher Instabilität sowie zu Schmerzen im Kniegelenk führen.
Bleibt ein solcher unbehandelt, drohen chronische Gelenkprobleme, zunehmender Knorpelverschleiß und langfristige Bewegungseinschränkungen.
Daher ist eine frühzeitige Diagnose entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden.
Wir von Lumedis beraten Sie gerne persönlich und erstellen einen auf Ihre Bedürfnisse abgestimmten Behandlungsplan. Vereinbaren Sie jetzt Ihren Wunschtermin.
Axel Lust hat diesen Artikel für Sie zuletzt aktualisiert.
Axel Lust ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und eine ausgewiesener Kniespezialist.
Er hat eine fundierte Ausbildung in der operativen und konservativen Kniechirurgie und sich auf dieser Basis als ausschließlich konservative Kniespezialist etabliert hat.
Durch unsere ausgezeichneten Möglichkeiten der funktionellen Diagnostik, also eine Diagnostik durch Bewegungen, bei denen die Schmerzen der Knie entstehen, kann er vielen Betroffenen durch zielgerichtete, auf das jeweilige Problem abgestimmte Übungen helfen.
Anatomie des Kniegelenks und der Kreuzbänder
Ein Teilriss des vorderen Kreuzbandes entsteht meist infolge von Sportunfällen, insbesondere bei Aktivitäten mit abrupten Richtungswechseln, schnellen Stopps oder explosiven Sprüngen.
Besonders gefährdet sind Sportarten wie Fußball, Skifahren, Handball und Basketball.
Der typische Unfallmechanismus umfasst eine Verdrehung des Knies bei fixiertem Fuß, eine gewaltsame Überstreckung oder einen direkten Aufprall von außen auf das Gelenk.
Auch wenn das Kreuzband nicht vollständig gerissen ist, können plötzliche und hohe Belastungen zu einer teilweisen Schädigung der Fasern führen.
Vorangegangene Knieverletzungen oder eine bestehende Muskelschwäche können das Risiko für eine solche Verletzung zusätzlich erhöhen.
Beim Skifahren ist das vordere Kreuzband (Ligamentum cruciatum anterius) besonders gefährdet, da es bei bestimmten Bewegungsmustern stark belastet wird.
Häufige Unfallmechanismen sind das „Fangen eines Kantenfehlers“ oder Stürze im Tiefschnee, bei denen der Ski blockiert, während sich der Oberkörper verdreht.
Auch das sogenannte Sit-Back-Manöver, bei dem ein Sturz nach hinten verhindert werden soll, kann durch die Hebelwirkung des Skis eine übermäßige Kniebelastung verursachen.
Trotz moderner und sicherer Skibindungen lassen sich partielle Rupturen nicht immer verhindern – insbesondere bei unkontrollierten Drehbewegungen oder Stürzen mit hoher Geschwindigkeit.
Eine saubere Skitechnik sowie individuell angepasste Bindungseinstellungen sind daher essenziell zur Vorbeugung solcher Verletzungen.
Im Fußball gehört der Teilriss des vorderen Kreuzbandes (Ligamentum cruciatum anterius) zu den häufigsten und besonders gefürchteten Knieverletzungen.
Auslöser sind meist schnelle, explosive Richtungswechsel – etwa beim Dribbling – oder abrupte Abbremsmanöver, die das Knie stark beanspruchen.
Auch das Verdrehen des Knies bei fixiertem Fuß, wie es beim Schuss oder einem Tackling vorkommt, kann zu einer Teilruptur führen.
Direkter Körperkontakt mit Gegenspielern, der eine Valgus- oder Hyperextensionsbelastung verursacht, stellt ein zusätzliches Verletzungsrisiko dar.
Die hohe Spielintensität und die komplexen Bewegungsabläufe im Fußball belasten das Kniegelenk und seine Strukturen erheblich.
Ein Teilriss äußert sich durch verschiedene Symptome, die jedoch weniger ausgeprägt sein können als bei einem vollständigen Riss.
Häufig verspüren Betroffene einen plötzlich einsetzenden Schmerz im Knie, oft begleitet von einem Knacken oder Reißen im Moment der Verletzung.
Es kommt typischerweise zu einer schnellen Schwellung des Kniegelenks durch eine Einblutung (Hämarthros) und einer darauf folgenden Bewegungseinschränkung.
Das Leitsymptom ist jedoch das Gefühl der Instabilität oder des Wegknickens des Knies, besonders bei Drehbewegungen oder Belastung.
Manche Patienten beschreiben auch eine Unsicherheit beim Gehen oder Treppensteigen.
Die Schmerzen bei einem solchen Kreuzbandriss können unmittelbar nach dem Unfallereignis sehr intensiv auftreten.
Sie setzen meist plötzlich ein und sind tief im Kniegelenk lokalisiert, was eine präzise Zuordnung erschwert.
Auf die anfängliche Schmerzspitze folgt häufig ein dumpfes, ziehendes Druckgefühl, das sich bei Belastung oder Bewegung deutlich verstärken kann.
Besonders Drehbewegungen sowie das Beugen oder Strecken des Knies führen oft zu ausgeprägten Beschwerden.
Auch in Ruhephasen oder während der Nacht können Schmerzen bestehen, insbesondere wenn das Gelenk angeschwollen ist und unter Spannungszustand steht.
Die Schmerzintensität variiert je nach Ausmaß der Verletzung und individueller Wahrnehmung.
Ein geschwollenes Knie ist ein sehr häufiges und meist rasch auftretendes Symptom nach einem Teilriss des vorderen Kreuzbandes.
Die Schwellung, ein sogenannter Gelenkerguss, entsteht häufig durch eine Einblutung ins Gelenk (Hämarthros), da das Kreuzband gut durchblutet ist.
Diese Blutansammlung verursacht nicht nur eine sichtbare Volumenzunahme, sondern auch einen ausgeprägten Druckschmerz, der die Beweglichkeit des Knies deutlich einschränken kann.
Die Intensität der Schwellung ist unterschiedlich, stellt jedoch oft einen klaren Hinweis auf eine akute Bandverletzung dar.
In einigen Fällen entwickelt sich die Schwellung nicht sofort, sondern erst Stunden nach dem Unfallereignis.
Ein zentrales Leitsymptom bei einem Teilriss des vorderen Kreuzbandes ist das spürbare Gefühl von Instabilität im Kniegelenk.
Viele Patienten beschreiben dies als plötzlichen Kontrollverlust oder Wegknicken, insbesondere bei schnellen Richtungswechseln, Drehbewegungen oder beim Gehen auf unebenem Untergrund.
Diese empfundene Unsicherheit entsteht, weil das teilweise gerissene Kreuzband seine Stabilisierungsfunktion nicht mehr vollständig ausüben kann.
Das Knie wirkt locker, instabil oder nicht mehr richtig belastbar, was vor allem bei alltäglichen Bewegungen auffällt.
in solches Instabilitätsgefühl kann die Lebensqualität deutlich einschränken und dient z.B. dem Dr. Nicolas Gumpert als wichtiger Hinweis zur gezielten Diagnosestellung.
Ja, in einigen Fällen kann ein Teilriss des vorderen Kreuzbandes auftreten, ohne dass sofort starke Schmerzen wahrgenommen werden.
Dies stellt jedoch eher eine Ausnahme dar, da meist das Gefühl von Instabilität oder ein unspezifisches Unsicherheitsgefühl im Knie dominieren.
Die Intensität der Schmerzen hängt maßgeblich vom Ausmaß des Risses, der individuellen Schmerztoleranz sowie von möglichen Begleitverletzungen an Meniskus oder Knorpel ab.
Selbst bei nur geringen Schmerzen sollten andere Symptome wie Schwellungen oder Instabilität stets ernst genommen und medizinisch abgeklärt werden.
Eine frühzeitige Diagnose ist wichtig, um mögliche Spätfolgen zu verhindern und die bestmögliche Behandlung einzuleiten.
Die Diagnose eines Teilrisses erfordert eine sorgfältige und umfassende Untersuchung, um keine relevanten Details zu übersehen.
Bei Lumedis beginnen wir stets mit einer ausführlichen Anamnese, in der der genaue Unfallhergang und alle auftretenden Symptome systematisch erfragt werden.
Anschließend erfolgt eine präzise klinische Beurteilung des Kniegelenks, bei der spezielle Stabilitätstests wie der Lachman-Test oder der Pivot-Shift-Test zur Anwendung kommen.
Diese Tests helfen dabei, die verbliebene Funktion und Reststabilität des Kreuzbandes zuverlässig einzuschätzen.
Eine zentrale Rolle in der weiteren Diagnostik übernimmt die Magnetresonanztomographie (MRT), die eine detaillierte Darstellung der inneren Knie-Strukturen ermöglicht.
Mithilfe des MRTs lässt sich klar erkennen, ob es sich um einen vollständigen oder partiellen Riss handelt und wie viele Fasern noch erhalten sind.
Diese Informationen sind essenziell für eine gezielte und individuell abgestimmte Therapieplanung.
Der Ultraschall (Sonographie) kann in der Diagnostik von Knieverletzungen eine ergänzende Rolle spielen, eignet sich jedoch nicht als primäres Verfahren zur Beurteilung eines Kreuzbandteilrisses.
Zwar lassen sich mithilfe der Sonographie Flüssigkeitsansammlungen wie Gelenkergüsse oder Verletzungen oberflächennaher Strukturen gut darstellen, doch stößt sie bei tiefer gelegenen Bändern an ihre Darstellungsgrenzen.
Das vordere Kreuzband liegt tief im Kniegelenk und ist aufgrund der komplexen Anatomie schwer, vollständig und zuverlässig per Ultraschall zu beurteilen.
Für eine exakte Diagnose und die präzise Einschätzung des Schädigungsausmaßes verlassen wir uns bei Lumedis vor allem auf die Magnetresonanztomographie (MRT).
Das MRT bietet eine deutlich höhere Bildauflösung und ermöglicht eine detailgetreue Darstellung von Bandstrukturen und umliegendem Gewebe.
Diese Bildqualität ist für eine gezielte und effektive Therapieplanung unerlässlich.
Ein Röntgenbild ist bei der Diagnose eines Teilrisses des vorderen Kreuzbandes nur eingeschränkt aussagekräftig, da das Band als Weichteilstruktur nicht direkt dargestellt werden kann.
Stattdessen dient die Röntgenaufnahme vor allem dazu, knöcherne Verletzungen wie Frakturen oder sogenannte Avulsionsfrakturen – bei denen ein Bandansatz mit einem Knochenstück ausreißt – auszuschließen.
Auch die Achsstellung und Gelenkposition lassen sich im Röntgenbild beurteilen, was zur Gesamtbewertung der Knieverletzung beitragen kann.
Ein MRT (Magnetresonanztomographie) des Knies ist bei Verdacht auf einen Teilriss des vorderen Kreuzbandes oder andere Weichteilverletzungen im Kniegelenk unerlässlich.
Wir empfehlen eine MRT-Untersuchung besonders dann, wenn nach einem Unfallereignis Symptome wie starke Schmerzen, ausgeprägte Schwellungen, Instabilitätsgefühle oder Einschränkungen in der Beweglichkeit auftreten.
Die Magnetresonanztomographie gilt als bildgebendes Verfahren der Wahl, da sie eine hochauflösende Darstellung von Sehnen, Bändern, Menisken, Knorpel und auch Knochenmarködemen ermöglicht.
Sie liefert entscheidende Informationen über das Verletzungsausmaß und bildet damit die Grundlage für die Auswahl der richtigen Behandlung – sei es konservativ oder operativ.
MRT eines gerissenen vorderen Kreuzbandes (rot).
Das Kreuzband ist an typischer Stelle am Ansatz am Oberschenkelknochen abgerissen.
Die Therapie eines Teilrisses des vorderen Kreuzbandes richtet sich nach mehreren Einflussfaktoren, darunter das Ausmaß der Verletzung, die Reststabilität des Knies, Ihr persönliches Aktivitätsniveau sowie Ihre individuellen Ziele.
Bei Lumedis verfolgen wir einen maßgeschneiderten Behandlungsansatz, der stets auf Ihre spezifischen Bedürfnisse abgestimmt ist.
Dabei kommen sowohl konservative als auch – in bestimmten Ausnahmefällen – operative Therapieoptionen in Betracht.
In vielen Fällen kann ein Teilriss des Kreuzbandes erfolgreich konservativ behandelt werden – insbesondere dann, wenn das Knie weitgehend stabil ist und nur eine geringe Instabilität besteht.
In der akuten Phase liegt der Fokus zunächst auf der Reduktion von Schmerzen und Schwellungen durch Ruhigstellung, Kühlung, Hochlagerung sowie den Einsatz entzündungshemmender Medikamente.
Anschließend beginnt unter Anleitung erfahrener Sportwissenschaftler eine gezielte, intensive Trainingstherapie, die individuell auf Ihre Situation abgestimmt wird.
Im Mittelpunkt steht dabei der systematische Aufbau der umliegenden Muskulatur, um die eingeschränkte Stabilität des verletzten Kreuzbandes bestmöglich zu kompensieren.
Besonders wichtig sind Kräftigungsübungen für den Quadrizeps und die Hamstrings, kombiniert mit Trainingseinheiten zur Förderung der Propriozeption – also der körpereigenen Wahrnehmung und Koordination.
Diese Maßnahmen werden bei Lumedis durch moderne Verfahren wie die EMG-Trainingstherapie unter der Leitung von unseren Spezialisten ergänzt, um die muskuläre Ansteuerung gezielt zu verbessern.
Das übergeordnete Ziel ist die vollständige Wiederherstellung der Sportfähigkeit und Belastbarkeit des Knies – ohne operative Maßnahmen.
Eine regelmäßige, fachärztliche Kontrolle während des gesamten Verlaufs von zentraler Bedeutung.
Eine Operation ist bei einem Teilriss des Kreuzbandes deutlich seltener notwendig als bei einem vollständigen Bänderriss.
Ein chirurgischer Eingriff wird dann in Erwägung gezogen, wenn trotz intensiver konservativer Maßnahmen eine anhaltende Instabilität vorliegt, die Ihre sportliche Leistungsfähigkeit oder berufliche Tätigkeit erheblich einschränkt.
Auch das gleichzeitige Vorhandensein von Begleitverletzungen – wie etwa ein Meniskusriss – kann eine operative Versorgung erforderlich machen.
Ziel des Eingriffs ist die funktionelle Rekonstruktion des Kreuzbandes, um die biomechanische Stabilität des Kniegelenks langfristig wiederherzustellen.
Eine Knieorthese, häufig auch als Kniebandage oder -schiene bezeichnet, kann in der akuten Phase nach einem Teilriss des vorderen Kreuzbandes zur Anwendung kommen.
Ihre Hauptfunktion besteht darin, das Kniegelenk zu stabilisieren und unerwünschte Dreh- oder Schiebebewegungen zu begrenzen.
Auf diese Weise soll das verletzte Kreuzband geschützt und gleichzeitig Schmerzen reduziert werden.
Gerade in der frühen Heilungsphase kann eine Orthese dazu beitragen, das Knie zu entlasten und somit den Genesungsprozess zu unterstützen.
Ob und welche Art von Orthese sinnvoll ist, wird stets individuell beurteilt und hängt vom Ausmaß der Verletzung sowie der Knieinstabilität ab.
In den meisten Fällen stellt sie eine Ergänzung zur aktiven Trainingstherapie dar.
Die Entscheidung für eine Operation bei einem Teilriss des vorderen Kreuzbandes wird bei Lumedis stets individuell und nach sorgfältiger Abwägung getroffen.
Eine Operation ist nicht in jedem Fall zwingend notwendig, wird jedoch in bestimmten Situationen von Dr. Nicolas Gumpert empfohlen.
Dies gilt insbesondere, wenn trotz intensiver und konsequenter konservativer Therapie eine anhaltende Instabilität des Knies besteht.
Das bedeutet, das Knie fühlt sich weiterhin unsicher an, knickt weg oder beeinträchtigt den Alltag sowie sportliche Aktivitäten deutlich.
Auch bei Patienten mit sehr hohem Aktivitätsniveau oder ambitionierten Sportlern kann ein operativer Eingriff sinnvoll sein.
Vor allem dann, wenn die Instabilität ein Risiko für weitere strukturelle Schäden darstellt.
Liegt eine Begleitverletzung vor, wie ein größerer, nahbarer Meniskusriss oder ein relevanter Knorpelschaden, kann eine Operation erforderlich sein.
Ebenso bei Teilrissen, deren Ausmaß so ausgeprägt ist, dass eine Heilung durch Trainingstherapie unwahrscheinlich erscheint.
Letztlich beruht die Entscheidung für oder gegen eine Operation stets auf der präzisen Diagnose, den persönlichen Bedürfnissen und den individuellen Zielen.
Viele Patienten mit einem Teilriss des vorderen Kreuzbandes benötigen keine Operation und können durch eine konservative Behandlung sehr erfolgreich therapiert werden. Dies gilt insbesondere in folgenden Situationen:
Wenn bei einem Teilriss oder vollständigen Riss des vorderen Kreuzbandes eine Operation notwendig wird, dient der Eingriff der Stabilisierung des Kniegelenks.
In der Regel erfolgt die Operation heute minimalinvasiv mithilfe einer Gelenkspiegelung (Arthroskopie), was eine besonders schonende Technik darstellt.
Die am häufigsten angewandte Methode ist die Kreuzbandrekonstruktion, bei der das beschädigte Band durch ein körpereigenes Sehnentransplantat ersetzt wird.
Dabei stehen verschiedene Transplantate zur Auswahl, die je nach individueller Situation zum Einsatz kommen:
Bei einem Teilriss kann in bestimmten, sehr genau ausgewählten Fällen auch eine Kreuzbandnaht (Repair) oder eine Augmentation versucht werden.
Dabei wird der verbliebene, funktionelle Anteil des Bandes entweder genäht oder durch eine zusätzliche Sehne gezielt verstärkt.
Diese Techniken sind jedoch nur unter klar definierten Voraussetzungen sinnvoll und erfordern eine präzise Indikationsstellung durch den erfahrenen Spezialisten.
Ist eine Operation erforderlich, erfolgt der Eingriff bei Lumedis stets minimalinvasiv im Rahmen einer Gelenkspiegelung (Arthroskopie).
Ziel der Operation ist es, die Kniestabilität dauerhaft wiederherzustellen und gleichzeitig so viel wie möglich vom noch intakten Kreuzband zu erhalten.
Grundsätzlich stehen zwei operative Herangehensweisen zur Verfügung, die abhängig vom individuellen Befund sorgfältig ausgewählt werden:
Ist ein großer Teil des Kreuzbandes noch erhalten und funktionell intakt, kann der angerissene Anteil gezielt verstärkt werden.
Dabei wird häufig ein zusätzliches Sehnentransplantat, zum Beispiel ein Teil der Semitendinosus-Sehne, verwendet, um die verbliebenen Fasern zu unterstützen und die Stabilität zu erhöhen.
Ziel dieser Methode ist es, die ursprüngliche Anatomie möglichst zu erhalten und gleichzeitig die Heilung des verbliebenen Bandanteils zu fördern.
In einigen Fällen wird die Augmentation mit einer sogenannten „Internal Brace“ kombiniert – einem stabilisierenden Schutzband, das die Naht oder das Transplantat während der Heilungsphase sichert.
Das vordere Kreuzband besteht aus zwei Bündeln – einem anteromedialen und einem posterolateralen.
Ist nur eines dieser Bündel verletzt, kann in speziellen Fällen eine selektive Rekonstruktion des betroffenen Anteils erfolgen, während das intakte Bündel erhalten bleibt.
Sollte der verbleibende Anteil jedoch keine ausreichende Stabilität mehr bieten, wird trotz Teilriss in der Regel eine vollständige Kreuzbandrekonstruktion notwendig.
Dabei ersetzt ein körpereigenes Transplantat – meist eine Patellasehne oder Hamstring-Sehne – das gesamte Band, um eine langfristige Stabilisierung sicherzustellen.
Obwohl Kreuzbandoperationen heute als Routineeingriffe gelten, können wie bei jedem chirurgischen Verfahren bestimmte Risiken und Komplikationen auftreten.
Es ist wichtig, sich dieser möglichen Folgen bewusst zu sein, um mit einer realistischen Erwartungshaltung in den Heilungsverlauf zu starten.
Bei Lumedis nehmen wir uns die Zeit, Sie umfassend über alle relevanten Aspekte aufzuklären.
Die Arthrofibrose ist eine mögliche, jedoch gefürchtete Komplikation nach einer Kreuzbandoperation, die zu einer schmerzhaften Gelenksteife im Knie führen kann.
Sie entsteht durch eine übermäßige oder unkontrollierte Narbenbildung im Kniegelenk nach dem chirurgischen Eingriff.
Diese Vernarbung beeinträchtigt die normale Gleitfähigkeit der Gelenkstrukturen und kann die Beugung sowie Streckung des Knies erheblich einschränken.
Die Ursachen sind vielfältig und reichen von individuellen Heilungsprozessen bis hin zu ausgeprägten Entzündungsreaktionen.
Eine frühzeitige Diagnose und eine konsequente, gezielte Trainingstherapie durch erfahrene Sportwissenschaftler sind entscheidend, um die Beweglichkeit wiederherzustellen und einer dauerhaften Steife effektiv entgegenzuwirken.
Die Heilungsdauer nach einem Teilriss des vorderen Kreuzbandes ist äußerst individuell und wird wesentlich durch die gewählte Therapieform, das Ausmaß der Verletzung, mögliche Begleitverletzungen sowie die Disziplin in der Rehabilitation bestimmt.
Bei Lumedis legen wir großen Wert auf eine realistische und fundierte Einschätzung der zu erwartenden Genesungszeit.
Hier liegt der Fokus auf der funktionellen Wiederherstellung des Knies.
Die akute Schwellung und die Schmerzen lassen meist innerhalb der ersten ein bis zwei Wochen deutlich nachlassen.
Die eigentliche Heilung und der gezielte Aufbau der stabilisierenden Muskulatur benötigen jedoch einen deutlich längeren Zeitraum.
Ein intensives Muskelaufbau- und Stabilitätstraining unter professioneller Anleitung von Sportwissenschaftlern beginnt typischerweise nach etwa sechs Wochen.
Die vollständige Belastbarkeit und die Rückkehr zu sportlichen Aktivitäten ohne Drehbewegungen (z. B. Radfahren, Schwimmen) können nach ungefähr drei bis sechs Monaten erreicht werden.
Für Sportarten mit schnellen Richtungswechseln oder Kontaktsportarten sollte man sich häufig sechs bis neun Monate Zeit nehmen, um das Knie schrittweise an die Belastung zu gewöhnen und das Risiko einer erneuten Verletzung zu minimieren.
Die minimale Behandlungsdauer für eine erfolgreiche Stabilisierung sollte mindestens drei Monate betragen.
Nach einer Operation beginnt die Rehabilitation unmittelbar und wird sorgfältig begleitet.
Die ersten zwei Wochen stehen im Zeichen von Schmerz- und Schwellungsreduktion sowie dem Schutz des operierten Gelenks, häufig mithilfe einer Knieorthese.
Die Heilungsphase des Transplantats im Knochen dauert etwa sechs bis zwölf Wochen; in dieser Zeit sollte das Knie behutsam mobilisiert und die Muskulatur aktiv gestärkt werden.
Ein leichtes Lauftraining (Joggen) ist frühestens nach drei bis vier Monaten möglich, da das Transplantat biologisch umgebaut wird und in dieser Phase noch besonders empfindlich ist.
Die vollständige Rückkehr zu komplexen Sportarten mit Sprüngen, schnellen Richtungswechseln oder Körperkontakt wie Fußball oder Skifahren ist meist erst nach sechs bis neun Monaten realistisch.
In manchen Fällen kann es sogar bis zu zwölf Monaten dauern, bis das Knie seine volle Sporttauglichkeit wiedererlangt hat.
Ein konsequentes und individuell angepasstes Rehabilitationsprogramm unter der Leitung von Sportwissenschaftlern, eventuell ergänzt durch die EMG-Trainingstherapie, ist für den langfristigen Erfolg von zentraler Bedeutung.
Bei Lumedis setzen wir auf einen besonders spezialisierten Ansatz zur Behandlung eines angerissenen Kreuzbandes.
Einzigartig ist unsere detaillierte funktionelle Diagnostik, die über das reine MRT-Bild hinausgeht, um die exakte Instabilität des Knies präzise zu erfassen.
Unter der Leitung von Dr. Nicolas Gumpert entwickeln wir einen hochindividuellen Therapieplan.
Das Herzstück unserer Behandlung bildet eine extrem spezialisierte Trainingstherapie, die von erfahrenen Sportwissenschaftlern wie Mario Habersack professionell betreut wird.
Dabei kommt die innovative EMG-Trainingstherapie unter der Leitung von Gregor Greß zum Einsatz, um die Muskulatur gezielt zu aktivieren und das Knie optimal zu stabilisieren.
Unser Ziel ist es, Ihnen ohne unnötige Operationen und Maßnahmen maximale Stabilität und volle Sportfähigkeit zurückzugeben.
Die Ganganalyse stellt bei Lumedis ein bedeutendes diagnostisches Instrument dar, mit dem wir die Auswirkungen eines Teilrisses des vorderen Kreuzbandes auf Ihr Gangbild und die Funktion des Kniegelenks detailliert erfassen.
Hierbei gehen Sie auf einem speziellen Laufband oder einer Messplatte, während Sensoren und Kameras Ihre Bewegungen präzise aufzeichnen und analysieren. Dabei gibt sie Aufschluss über:
Die aus der Ganganalyse gewonnenen Daten unterstützen uns dabei, einen noch spezifischeren und effektiveren Trainingsplan zu entwickeln.
Sie ermöglichen es, Ihre individuellen Defizite präzise zu identifizieren und die Trainingstherapie optimal anzupassen, um die Stabilität und Funktion Ihres Knies langfristig zu verbessern.
Die Muskelfunktionsdiagnostik durch Elektromyographie (EMG) und Kraftanalyse bildet einen zentralen Bestandteil unserer spezialisierten Therapie bei Lumedis.
Diese präzisen Verfahren erlauben eine objektive und detaillierte Bewertung der Muskelaktivität rund um das verletzte Knie.
Insbesondere nach einem angerissenen Kreuzband liefern sie entscheidende Informationen über den Zustand und die Belastbarkeit der Muskulatur.
Die gewonnenen Daten sind maßgeblich für die Planung einer zielgerichteten und erfolgreichen Rehabilitation.
Die EMG-Diagnostik, durchgeführt unter der Leitung von Gregor Greß, erfasst präzise die elektrische Aktivität Ihrer Muskulatur.
Damit analysieren wir, wie effizient Ihre Nerven die Muskelgruppen steuern.
Nach einer Knieverletzung oder Operation tritt häufig eine sogenannte „Muskelinhibition“ auf, bei der trotz vorhandener Kraftreserven keine optimale Aktivierung erfolgt.
Die EMG-Analyse identifiziert gezielt diese Ansteuerungsdefizite.
Die daraus resultierenden Erkenntnisse fließen direkt in eine spezifische EMG-Trainingstherapie ein, in der Sie lernen, Ihre Muskeln bewusster und zielgerichteter zu aktivieren.
Dieses Training ist für die langfristige Stabilisierung des Knies von zentraler Bedeutung.
Die Kraftanalyse ergänzt die EMG-Diagnostik, indem sie die tatsächliche Kraftentwicklung einzelner Muskelgruppen präzise erfasst.
Dabei messen wir sowohl die maximale Kraft als auch die Kraftausdauer der Oberschenkel- und Wadenmuskulatur, insbesondere von Quadrizeps und Hamstrings.
Ziel ist es, muskuläre Dysbalancen zwischen den Beinen oder innerhalb einzelner Muskelgruppen sichtbar zu machen.
Gerade nach einer Kreuzbandverletzung treten solche Ungleichgewichte häufig auf.
Ein solches muskuläres Missverhältnis kann die Knieinstabilität verstärken und das Risiko für erneute Verletzungen deutlich erhöhen.
Die Kombination aus EMG und Kraftanalyse erlaubt es unseren Sportwissenschaftlern unter der Leitung von Mario Habersack und Dr. Nicolas Gumpert, einen individuellen und hochpräzisen Trainingsplan zu entwickeln.
So erkennen wir exakt, welche Muskeln inaktiv oder geschwächt sind, und passen Ihre Therapie entsprechend an.
Das ermöglicht eine deutlich effektivere Kräftigung der stabilisierenden Muskulatur.
Dadurch verbessert sich Ihre Kniekontrolle spürbar, und das Risiko für Rückfälle wird deutlich reduziert.
Sie kehren schneller, sicherer und mit voller Leistungsfähigkeit in Ihren Alltag oder Sport zurück.
Nach einem Teilriss des vorderen Kreuzbandes ist eine gezielte, progressive Trainingstherapie essenziell für die Wiederherstellung der Kniestabilität und voller Funktion.
Daher werden die Übungen individuell von uns angepasst und je nach Rehabilitationsstand systematisch gesteigert.
Wir freuen uns, wenn Sie uns mit Bildmaterial unterstützen würden, was wir anonym auf Lumedis veröffentlichen dürfen.
Bitte räumen Sie uns in der Mail ein Nutzungsrecht ein, das Sie jederzeit wieder zurückziehen können.
Von Röntgenbildern / MRT´s / CT´s - wenn möglich die Originalbilder in großer Auflösung (bitte keine Bildschirmfotografien) schicken.
Damit helfen Sie anderen Ihre Erkrankung besser zu verstehen und einzuschätzen.
Bild bitte an info@lumedis.de.
Danke und viele Grüße
Ihr
Nicolas Gumpert
Wir beraten Sie gerne in unserer Kniesprechstunde!