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Lumedis Frankfurt

PD Dr. Elke Maurer
Dr. Carmen Heinz
Dr. Franziska Zwecker

Dr. Nicolas Gumpert
Fachärzte für Orthopädie


Privatpraxis
für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin

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Wie behandelt man ein Tietze-Syndrom am besten?

Das Tietze-Syndrom ist sehr schmerzhaft und kann den Alltag der Betroffenen enorm einschränken. Glücklicherweise heilt es in aller Regel nach einiger Zeit von alleine aus, benötigt aber währenddessen viel körperliche Schonung und wenig Belastung des Patienten oder der Patientin.
Unser Spezialisten-Team von Lumedis hat viel Erfahrung mit dieser Erkrankung und weiß, wie sich eine Chronifizierung verhindern lässt. Außerdem beraten wir Sie gerne persönlich hinsichtlich heilungsunterstützender Behandlungsformen und erstellen zusammen mit Ihnen Ihren individuellen Therapieplan. Kommen Sie hier zu Ihrem Wunschtermin.

Dieser Artikel wurde durch Dr. Franziska Zwecker - unsere Spezialisten für das Tietze-Syndrom verfasst.

Lumedis ist auf die Diagnostik und Behandlung des Tietze-Syndroms spezialisiert und behandelt seit Jahren viele dieser Erkrankungsfälle.
Da das Tietze-Syndrom schwierig zu therapieren ist, fehlen auch sehr guten orthopädischen und physiotherapeutischen Kollegen das "know how" mit dieser Erkrankung.
Gerne berät Sie unsere Spezialistin in einem Termin umfangreich.

Was ist ein Tietze-Syndrom?

Das Tietze-Syndrom ist eine vom deutschen Chirurgen Alexander Tietze beschriebene Krankheit, die er erstmals 1921 entdeckte. Betroffen sind verschiedene Gelenke des Brustkorbs und Rückens, die durch entzündliche Prozesse verändert sind. Die Krankheit ist eher selten und ihre genaue Ursache nicht bekannt. Hauptsymptom des Tietze-Syndroms ist eine schmerzhafte Knorpelschwellung im Bereich der zweiten und dritten Rippe sowie um das Brustbein herum. Die Schwellung geht aber nicht mit typischen Entzündungszeichen wie Rötung und Schwellung einher. Manchmal sind auch die Gelenke im Bereich zwischen Wirbelsäule und Rippen betroffen. Der Schmerz tritt vor allem in Ruhe auf und wird von betroffenen Patienten als stechend und scharf beschrieben. Außerdem wird er bei Druck verstärkt.

Abbildung eines Tietzesyndroms (besonders ist das Brustbein-Rippengelenk der 2. und 3. Rippe betroffen oder der Schwertfortsatz des Brustbeins)

  1. Schlüsselbein (Clavicula)
  2. Brustbein-Rippengelenk (hier läuft beispielweise das Tietze-Syndrom ab)
  3. Brustbein-Rippengelenk (hier läuft beispielweise das Tietze-Syndrom ab)
  4. Schwertfortsatz (hier läuft beispielweise das Tietze-Syndrom ab)

Welche Möglichkeiten der Behandlung gibt es?

Die krankhaften Veränderungen durch das Tietze-Syndrom sind selbstlimitierend, das heißt, es dauert nicht lange und heilt von selbst aus. Eine Behandlung ist also nicht zwingend nötig, sollte aber in Erwägung gezogen werden, wenn die Betroffenen unter den Einschränkungen sehr leiden. Bei starker Ausprägung können Patienten verschiedene Behandlungsmöglichkeiten wählen, wie konservative Therapien mit Schmerzmedikamenten, örtliche Wärme- und Kältetherapien oder Osteopathie, sowie das Erlernen von bestimmten Übungen und Entspannungstechniken. Darüber hinaus stehen invasive Maßnahmen wie Spritzen mit Kortison und Hyaluronsäure zur Verfügung.

NSAR (Nichtsteroidale Antirheumatika)

Die Medikamentengruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika ist ein gutes Mittel gegen Schmerzen beim Tietze-Syndrom. Es wirkt sowohl schmerzlindernd als auch entzündungshemmend. Bekanntester Vertreter dieser Gruppe ist Ibuprofen als frei verkäuflicheSchmerztablette und Diclofenac, das in Form von Salbe auch örtlich aufgetragen werden kann („Voltaren“). Bei starken Schmerzen können sie auch in höherer Dosis vom Arzt verschrieben werden. Sie sollten nicht bei einem empfindlichen Magen oder bekannten Nierenproblemen eingenommen werden.

Schmerzmittel

Neben den NSAR können auch noch andere Schmerzmittel verwendet werden wie Paracetamol oder Metamizol. Diese können als Tabletten, Tropfen oder Zäpfchen verabreicht werden. Sind diese ausgereizt, kommt die nächst stärkere Medikamentenklasse zum Einsatz, die Opioide, angefangen mit Tramal (das nicht unter das Betäubungsmittelgesetz fällt) und Oxygesic (einem starken Opioid, das dem BTM-Gesetz unterliegt). Letztere sind äußerst selten notwendig beim Tietze-Syndrom und sollten bei einer selbstlimitierenden Krankheit wie dieser vermieden werden, da sie suchterzeugend sind.

Lokale Wärme- oder Kältetherapie

Beim ersten Auftreten von Symptomen des Tietze-Syndroms sollte eine Kälteanwendung erfolgen. Sie eignet sich, weil sie gleichzeitig entzündungs- und schmerzlindernd ist. Dafür können kalte Kompressen oder Eispackungen auf den schmerzenden Bereich gelegt werden. Auch kann eine Eismassage mit Eiswürfeln zu einer Linderung der Symptome beitragen. Da man von einem Entzündungsgeschehen ausgeht, sollte Wärme in der akuten Phase nicht angewandt werden, da diese dann noch symptomverstärkend wirken würde.

Ruhe

Da der Schmerz beim Tietze-Syndrom durch Bewegung verschlimmert wird, kommt der Ruhe eine besondere Bedeutung im Rahmen der schmerzlindernden Maßnahmen zu. Indem sportliche Aktivitäten gemieden werden, ist die Bewegung zwischen den einzelnen Gelenken reduziert und es treten weniger Beschwerden auf. Patienten, die sich körperlich geschont haben, berichten häufig von einer schnelleren Heilung. Dabei scheint vor allem Bettruhe der Schlüssel zur Symptomlinderung zu sein, genauso wie eine Lagerung auf unterstützenden Kissen, die eine schmerzfreie Liegeposition ermöglichen.

Kortisontherapie

Da es sich beim Tietze-Syndrom um einen entzündlichen Zustand handelt, liegt der Gedanke nahe, mit dem stärksten anti-entzündlichen Medikament eine Heilung zu beschleunigen: dem Kortison. Da es als Tablette gegeben, aber zahlreiche Nebenwirkungen für den gesamten Körper hat, nutzt man es bei orthopädischen Krankheiten gerne als Injektionsmedikament. Hierfür führt der Arzt – nach einer Betäubung der Haut – die Spritze mit Kortison direkt an den schmerzenden Knorpel und entlässt hier die Substanz. Aus Erfahrungsberichten weiß man, dass dadurch nicht nur die Schmerzen verringert wurden, sondern sich auch die Heilungszeit verkürzte. Es handelt sich also um eine symptomatische und kausale (Ursache behebende) Behandlung.

Hyaluronsäure

Die Injektion mit Hyaluronsäure erfreut sich in den letzten Jahren zunehmender Beliebtheit, nicht nur bei ästhetischen, sondern auch orthopädischen Eingriffen. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass sie ein Bestandteil von Knorpelgewebe und -flüssigkeit ist. Man nimmt an, dass die Injektion von Hyaluronsäure in den erkrankten Knorpel (wie hier beim Tietze-Syndrom) dessen Entzündungsreaktionen abmildert und den Heilungsprozess beschleunigt, indem es sowohl anti-entzündlich wirkt als auch den Knorpel wieder gleitfähiger und geschmeidiger macht. Hierüber gibt es bisher nur Erfahrungsberichte und noch keine repräsentativen Studien. Der langfristige Nutzen von Hyaluronsäure beim Tietze-Syndrom muss also in Zukunft noch weiter erforscht werden.

Entspannungstechniken und Stressmanagement

Das Erlernen und Anwenden von Entspannungstechniken mag zwar keine kausale Therapie des Tietze-Syndroms sein, trägt aber wesentlich zum Schmerzempfinden und zur Lebensqualität der Betroffenen bei. Zu den Entspannungstechniken zählen allen voran die progressive Muskelrelaxation (PMR), gefolgt von Meditation, sanftem Yoga und Atemübungen, die sich auf das Loslassen konzentrieren. Zum Stressmanagement gehört es dazu, sich selbst kritisch zu reflektieren und auslösende Stressfaktoren im Alltag zu identifizieren und einen anderen Umgang mit ihnen zu finden. Während das Tietze-Syndrom aktiv ist, kann das zum Beispiel die einfache Veränderung sein, sich im Alltag mit allem mehr Zeit zu nehmen und nicht den Dingen hinterherzuhetzen. Psychischer Stress wirkt sich nachgewiesenermaßen negativ auf Entzündungen im Körper aus und sollte daher mit diesen beiden Maßnahmen reduziert werden.

Osteopathie

Zu einem ganzheitlichen Behandlungsansatz vom Tietze-Syndrom gehört Osteopathie unbedingt dazu. Es handelt sich um eine manuelle (händische) Therapie, die sanft oder kräftig Verspannung und Blockaden löst, festes Muskelgewebe auflockert und Gelenkbewegungen flüssiger macht. Beim Tietze-Syndrom kann ein Osteopath sanfte Brustöffnungsmaßnahmen am Körper vollziehen, die beschwerdelindernd sind. Er kann aber auch auf Verhärtungen aufgrund von Anspannung und Schonhaltung eingehen und diese lockern. Bei wiederkehrendem Tietze-Syndrom mag auch eine Ganzkörpermobilisierung nützlich sein.

Gezielte Übungen

Um sich kurzfristig und selbstständig Erleichterung zu verschaffen, sollten beim Tietze-Syndrom bestimmte Übungen gemacht werden.

  • Allen voran ist hier die Brustöffnung zu nennen. Die kann über einer Stuhllehne mit weit geöffneten Armen in einer Rückbeuge gemacht werden oder auf dem Boden in verschiedenen Yogapositionen (Twist von Arm und Bein oder Kuh-Übungen mit angewinkelten Ellbogen). Es sollte darauf geachtet werden, eine Dehnung im vorderen Brust- und Armbereich zu provozieren. Diese Haltung sollte einige Minuten gehalten, sowie tiefe und entspannte Atemzüge genommen werden.
  • Zur Flexibilitätssteigerung der Rippen kann man sich auch die Zwischenrippenmuskulatur mit den eigenen Fingern kräftig massieren (allerdings nur dort, wo kein Schmerz herrscht), gemeinsam mit tiefen Atemzügen.
  • Zusätzlich zu diesen Dehnungsübungen, bei denen die Brustöffner die wertvollsten sind, können Kräftigungsübungen zur Rumpfstabilität gemacht werden. Dies können mit weit ausgebreiteten Armen Leg Lifters sein, um die Bauchwand zu stärken oder gezielte Beckenkippübungen. 

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Ihr
Nicolas Gumpert

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