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Lumedis Frankfurt

PD Dr. Elke Maurer
Dr. Franziska Zwecker
Dr. Jannik Ashauer
Dr. Bela Braag
Axel Lust

Dr. Nicolas Gumpert


Privatpraxis
für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin

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Patellarsehnenreflex

Der Patellarsehnenreflex ist ein Eigenreflex des Körpers. Das heißt, unser Gehirn kann ihn weder beeinflussen noch unterdrücken. Durch diese Eigenschaft ist der Patellarsehnenreflex ein wichtiges diagnostisches Mittel bei der neurologischen Untersuchung. Sowohl Verletzungen der Nerven oder der Muskeln können zu einer Veränderung des Reflexes führen und bedürfen in aller Regel einer dringenden ärztlichen Behandlung.
Unsere Frankfurter Spezialisten von Lumedis untersuchen Sie gerne hinsichtlich Ihres Reflexstaus und weiterer Ursachen Ihrer Symptome. Vereinbaren Sie jetzt Ihren Wunschtermin.

Dieser Artikel wurde durch PD Dr. Elke Maurer und Dr. Jannik Ashauerzuletzt aktualisiert.
Dr. Elke Maurer und Dr. Jannik Ashauer sind konservative Kniespezialisten von Lumedis Orthopäden in Frankfurt.
Ihre besondere Expertise ist die Erkankung der Patellasehne.
Gerne untersuchen und behandeln die Kniespezialistin von Lumedis Ihr Knie.
Hier finden Sie die Terminvereinbarung!

Was ist der Partellarsehnenreflex?

Der Patellarsehnenreflex, auch als Kniesehnenreflex oder PSR bekannt, ist ein sogenannter Eigenreflex. Er tritt auf, wenn die Patellarsehne – die Sehne unterhalb der Kniescheibe – leicht beklopft wird. Dies führt zu einer unwillkürlichen Streckung des Kniegelenks durch Kontraktion des Oberschenkelmuskels (Musculus quadriceps femoris).

Schematische Abbildung der anatomischen Strukturen eines Kniegelenks von vorne.
Anhand des Volumes des M. quadrizeps femoris kann man sich die Kraft vorstellen, der die Quadrizepssehne standhalten muss.

  1. Musculus rectus femoris
  2. Musculus vastus medialis
  3. Quadrizepssehne
  4. Patellasehne
  5. Musculus vastus lateralis

Wie kommt es zum Patellarsehnenreflex?

Der Patellarsehnenreflex entsteht durch einen Schlag (mit einem kleinen Reflexhammer) auf die Patellasehne, welcher diese dehnt. Diese Dehnung wird von Dehnungsrezeptoren (Muskelspindeln) registriert, welche ein Signal über sensorische (sensible) Nervenfasern an das Rückenmark senden. In diesem kommt es zur Reflexantwort. Das bedeutet, dass der sensible Nerv das Signal direkt auf eine motorische Nervenfaser umschaltet, die den Musculus quadriceps femoris zur Kontraktion, also Streckung, anregt.
Vereinfacht ausgedrückt sind an dem Patellarsehnenreflex nur zwei Nerven beteiligt, einer der die Information zum Rückenmark hinführt und einer der die Antwort zurück zum Muskel führt. Das Besondere an diesem Reflex ist, dass das Gehirn außen vor bleibt und die Bewegung im Kniegelenk deshalb auch nicht willentlich unterdrückt werden kann.

Patellasehnenreflex mit Reflexbogen

  1. sensorische Nervenwurzel (Spinalganglion)
  2. sensorischer Nerv (blau)
  3. Motorneuron (grün)
  4. Dehnungsrezeptor im Quadrizepsmuskel
  5. Reflexhammer
  6. Patellasehne
  7. motorische Nervenzellle
  8. graue Substanz vom Rückenmark
  9. weiße Substanz vom Rückenmark
  10. Zwischenneuron (Interneuron)
  11. hintere Ast des Spinalganglions

Wie kann man den Patellarsehnenreflex selbst testen?

Sie können den Patellarsehnenreflex selbst testen, indem Sie sich so auf einen Stuhl setzen, sodass Ihre Beine frei nach unten hängen. Entspannen Sie die Oberschenkelmuskulatur. Schlagen Sie mit einem Reflexhammer oder einem ähnlichen Gegenstand leicht auf die Patellarsehne unterhalb der Kniescheibe. Eine normale Reaktion ist eine kurze Streckung des Unterschenkels.

Worauf deuten Veränderungen am Patellarsehnenreflex hin?

Veränderungen des Patellarsehnenreflex können auf neurologische Störungen hinweisen. Es kann sowohl zu abgeschwächten oder erloschenen als auch zu einem verstärkten Reflex kommen. Dabei deutet ein abgeschwächter Reflex oder erloschener Reflex kann auf eine Schädigung der Nervenwurzeln im Rückenmark, genauer im Bereich L2–L4, oder des Nervus femoralis hin. Eine typische Erkrankung bei der sich die Reflexe abschwächen ist zum Beispiel der Bandscheibenvorfall.
Ein verstärkter Reflex kann wiederum ein Hinweis auf eine höhergelegene, zentrale Schädigung sein. Verstärkte Reflexe treten häufig im Zusammenhang mit Schlaganfällen bzw. einer Schädigung von zentralen Nervenbahnen, wie den Pyramidenbahnen auf.

Was ist ein abgeschwächter/erloschener Patellarsehnenreflex und worauf kann das hindeuten?

Wenn der Reflex nur schwach oder gar nicht auslösbar ist, kann dies auf eine Schädigung der Nerven hinweisen, die den Oberschenkelmuskel steuern.

  • Die häufigste Ursache ist ein Bandscheibenvorfall im Bereich der Lendenwirbelsäule L3/L4. Hierbei drückt eine vorgefallene Bandscheibe auf die Nervenwurzeln, die für den Patellarsehenreflex zuständig sind.
  • Eine weitere Ursache kann eine Polyneuropathie sein. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, bei der mehrere Nerven geschädigt werden. In der Regel sind zuerst kleinere Nerven an den Füßen betroffen, im Verlauf kann die Erkrankung allerdings weiter nach oben zum Körperstamm wandern und immer mehr Nerven befallen. Oft wird eine Polyneuropathie durch Diabetes mellitus oder Alkoholmissbrauch verursacht. Sie kann aber auch durch seltene Autoimmunerkrankung wie das Lambert-Eaton-Syndrom oder das Guillain-Barre-Syndrom ausgelöst werden, bei welchen die Übertragung von Nervenimpulsen auf die Muskeln gestört ist, was zu abgeschwächten oder fehlenden Reflexen führen kann.

Abbildung eines Bandscheibenvorfall mit Druck auf die Nervenwurzel

  1. Bandscheibenvorfall
  2. Druck des Bandscheibenvorfalls auf die Nervenwurzel (Nervenwurzelkompression)

Schaden der Nervenwurzel

Eine Schädigung der Nervenwurzel, insbesondere im Bereich L3/L4, kann den Patellarsehnenreflex beeinträchtigen. Dies kann durch Bandscheibenvorfälle, Tumoren oder Spinalkanalstenosen verursacht werden und führt zu einem abgeschwächten oder erloschenen Reflex.

Bandscheibenvorfall

Ein Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule, insbesondere zwischen den Wirbeln L3 und L4, kann die entsprechenden Nervenwurzeln komprimieren. Dies kann zu einem abgeschwächten oder fehlenden Patellarsehnenreflex führen.

Was ist ein verstärkter Patellarsehnenreflex und worauf kann das hindeuten?

Ein übermäßig starker Patellarsehnenreflex kann auf eine zentrale Nervenschädigung hinweisen, insbesondere auf eine Pyramidenbahnschädigung. Das bedeutet, die Verletzung liegt, anders als bei abgeschwächten Reflexen, wo der Nerv nach dem Austritt aus dem Rückenmark geschädigt wird, zentraler nämlich im Gehirn oder im Rückenmark. Mögliche Erkrankungen, die mit verstärkten Patellarsehnenreflexen einhergehen können sind:

Kann man den Patellarsehnenreflex wiederherstellen?

Die Möglichkeit der Wiederherstellung des Patellarsehnenreflexes hängt von der Ursache ab. Daher sollte man in jedem Fall die Grunderkrankung behandeln.
Darunter fällt zum Beispiel die konservative Entlastung bei Bandscheibenvorfall. Zusätzlich lohnt sich Physiotherapie und Trainigstherapie zur Stärkung der Muskulatur und Verbesserung der Nervenfunktion. Eine medikamentöse Therapie kommt bei entzündlichen oder autoimmunen Ursachen in Frage und sollte mit Ihrem Arzt besprochen werden.

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Ihr
Nicolas Gumpert

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