PD Dr. Elke Maurer
Dr. Franziska Zwecker
Dr. Jannik Ashauer
Dr. Bela Braag
Axel Lust
Dr. Nicolas Gumpert
Privatpraxis
für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin
direkt am Kaiserplatz
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60311 Frankfurt am Main
Eine aneurysmatische Knochenzyste bezeichnet eine gutartige, aber tumorähnliche Veränderung, die typischerweise im Bereich der langen Röhrenknochen auftritt.
In den meisten Fällen liegt keine bösartige Entartung vor.
Unbehandelt kann eine aneurysmatische Knochenzyste zu Knochenschwund, Schmerzen und sogar Brüchen führen.
Früh erkannt und gezielt behandelt, lassen sich Komplikationen vermeiden.
Vertrauen Sie auf die Expertise von Lumedis, Ihrem Spezialisten für orthopädische Diagnostik und Therapie in Frankfurt am Main und vereinbaren Sie hier einen Termin.
Dr. Bela Braag hat diesen Artikel für Sie zuletzt aktualisiert.
Dr. Braag ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und ist bei Lumedis unsere Spezialist für die kniffeligen orthopädischen Erkrankungen.
Der in Darmstadt geborene Orthopäde hat an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main studiert und eine fundierte orthopädische Ausbildung durchlaufen.
Gerne berät Sie unsere Spezialist in seine Spezial-Sprechstunde.
Eine erbliche Komponente bei aneurysmatischen Knochenzysten ist bekannt und wissenschaftlich belegt.
Heute weiß man, dass ein spezifischer Defekt auf einem bestimmten Gen solche Veränderungen auslösen kann.
Bis heute sind neben einer genetischen Ursache keine weiteren Gründe bekannt, die das Entstehen aneurysmatischer Knochenzysten erklären.
Es wird vermutet, dass ein vorangegangener operativer Eingriff im Bereich des betroffenen Knochens eine Rolle spielen könnte.
Eine eindeutige Bestätigung dafür liegt bislang jedoch nicht vor.
Eine aneurysmatische Knochenzyste tritt in 80% der Fälle in einem Alter zwischen 5 und 20 Jahren auf.
Hierbei sind sowohl Jungs als auch Mädchen gleichermaßen oft betroffen.
Aneurysmatische Knochenzysten treten vor allem an den Wachstumsfugen der langen Röhrenknochen auf (Oberschenkel- und Oberarmknochen).
In manchen Fällen kommt es jedoch auch an den Unterarm- und Unterschenkelknochen zu einem aneurysmatischen Knochenzyste.
Neben möglichen Schmerzen, die durch aneurysmatische Knochenzysten verursacht werden, kann es auch zu einer Schwellung des betroffenen Knochens kommen, was häufig das erste Symptom darstellt.
Etwa 2% aller aneurysmatischen Knochenzysten treten im Bereich des Kiefers auf, weshalb viele Patienten aufgrund einer auffälligen Gesichtsschwellung ärztliche Hilfe suchen.
Gelegentlich berichten Betroffene auch über eine Lockerung der Zähne, wodurch in vielen Fällen zunächst der Zahnarzt zur Abklärung aufgesucht wird.
Dieser kann dann die notwendige Diagnostik anstoßen und gegebenenfalls weitere Schritte veranlassen.
Befinden sich die Zysten im Oberkiefer, kann es zu einem sogenannten Exophthalmus kommen, bei dem der Augapfel deutlich nach außen tritt.
Dies führt nicht selten zu störenden Doppelbildern, weshalb bei solchen Beschwerden umgehend eine gezielte Bildgebung erfolgen sollte.
Ein häufiges Symptom aneurysmatischer Knochenzysten sind Schmerzen im Bereich der betroffenen Struktur.
Diese Schmerzen werden oft als dumpf, ziehend oder sich ausbreitend beschrieben.
In der Regel nehmen sie bei Bewegung und körperlicher Belastung deutlich zu.
Mitunter treten die Beschwerden jedoch auch in völliger Ruhephase auf.
Neben einer ausführlichen Krankenbefragung (Anamnese), die klären soll, seit wann die Beschwerden bestehen und ob möglicherweise ein Unfallereignis vorausging, kommt auch der körperlichen Untersuchung sowie der Bildgebung eine entscheidende Bedeutung zu.
Der behandelnde Arzt tastet die betroffenen Knochenregionen ab und prüft, ob der Bereich geschwollen oder druckempfindlich ist.
Zudem lässt er den Patienten gezielte aktive und passive Bewegungen ausführen, um zu erkennen, ob sich die Beschwerden dadurch verstärken.
Abschließend erfolgt eine gezielte Bildgebung, mit der sich eine aneurysmatische Knochenzyste eindeutig nachweisen lässt.
Ein MRT ist insbesondere dann erforderlich, wenn sowohl Ultraschall als auch Röntgen unauffällig waren, die vom Patienten beschriebenen Beschwerden jedoch weiterhin bestehen.
Da in der MRT-Untersuchung sämtliche Gewebestrukturen sichtbar gemacht werden können, lassen sich neben dem Knochen auch Sehnen, Muskeln, Nervenbahnen und Blutgefäße im betroffenen Bereich beurteilen.
Die eigentliche MRT-Untersuchung des entsprechenden Knochenareals nimmt in der Regel etwa zehn Minuten in Anspruch.
Eine Biopsie des Knochens ist immer dann erforderlich, wenn unklar ist, ob es sich um eine gutartige oder bösartige Veränderung handelt.
Zwar gilt die aneurysmatische Knochenzyste meist als typische Blickdiagnose, die keine weitere histologische Abklärung benötigt.
Besteht jedoch auch nur geringe Unsicherheit, sollte eine gezielte Punktion der Zyste zur feingeweblichen Untersuchung erfolgen.
Die Entnahme wird unter sterilen Bedingungen und mit besonderer Vorsicht durchgeführt, um das Risiko einer Infektion zu minimieren.
Ein Eindringen von Keimen kann zu einer schwerwiegenden und langwierigen Knocheninfektion führen.
Die anschließende histologische Auswertung dauert in der Regel etwa 8-10 Tage.
Werden dabei keine bösartig veränderten Zellen nachgewiesen, ist die Diagnose einer aneurysmatischen Knochenzyste sehr wahrscheinlich.
Auch eine aneurysmatische Knochenzyste können bösartig werden.
Hier werden zwar nur sehr wenige Fälle beschrieben, 100% auszuschließen ist jedoch nicht möglich.
Eine aneurysmatische Knochenzyste muss nicht zwingend behandelt werden, sollte aber unbedingt beobachtet werden.
Dabei soll geschaut werden, ob sich die Zyste vergrößert und ob betroffene Knochen auch instabil werden.
Bei starken Beschwerden oder drohender Instabilität kann eine operative Abtragung als Therapie erfolgen.
Weiterhin kann der zystische Bereich auch mit Knochenmaterial operativ aufgefüllt werden.
Mittlerweile rücken auch Medikamente aus der Gruppe der monoklonalen Antikörper in den Fokus einer Behandlung.
Diese hemmt den Umbau des Knochens.
Auch allgemeine schmerz- und entzündungslindernde Medikamente werden bei einer aneurysmatischen Knochenzyste eingesetzt.
Hier soll zunächst der Schmerz reduziert, aber auch Entzündungen, die durch die Knochenzyste ausgelöst werden, gestoppt werden. Allerdings ist der Einsatz entzündungshemmender Schmerzmittel keine Dauerlösung.
Müsste es zu einem längeren Einsatz kommen, sollte ggf. doch die Durchführung einer Operation überlegt werden.
Eine Operation einer aneurysmatischen Knochenzyste wird nur dann notwendig, wenn die Beschwerden, die durch eine solche Zyste ausgelöst werden, so stark sind, dass keine konservative Therapie ausreichend hilft.
Auch wenn die Knochenzyste so groß werden, dass eine Instabilität des Knochens droht, sollte über eine operative Behandlung nachgedacht werden.
Eine operative Behandlung ist ebenfalls erforderlich, wenn es durch die Lage im Kiefer zu einer Zahnlockerung mit drohendem Zahnverlust kommt.
Sind aneurysmatische Knochenzysten im Oberkiefer lokalisiert und zur Ausbildung von Doppelbildern, muss dringend eine operative Behandlung in Erwägung gezogen werden.
Lösen aneurysmatische Knochenzysten starke Schmerzen aus, die auch durch die Gabe von entzündungshemmenden Medikamenten nicht besser werden, so muss ebenfalls über eine zeitnahe Planung einer Operation nachgedacht werden.
Nach der Diagnose und Einschätzung einer aneurysmatischen Knochenzyste muss der Knochen im weiteren Verlauf unbedingt beobachtet werden.
Dabei soll festgestellt werden, ob sich die Zyste vergrößert und der Knochen dadurch an Stabilität verliert, was weitere Maßnahmen erforderlich machen würde.
Es gibt viele aneurysmatische Knochenzysten, die zwar vorhanden sind, sich jedoch nicht verändern.
In solchen Fällen ist keine weitere Behandlung notwendig, sofern der Patient auch keine Beschwerden angibt.
Kommt es im Verlauf jedoch zu einer Vergrößerung der Zyste, sollte letztlich eine operative Behandlung erwogen werden.
Führen aneurysmatische Knochenzysten zu Schwellungen im betroffenen Gebiet, sollte gegebenenfalls eine frühzeitigere Therapie erfolgen.
Auch beim Auftreten von Zahnausfall oder bei Doppelbildern, die durch die Lage im Oberkiefer entstehen, kann ein Heraustreten des Augapfels beobachtet werden.
Die Prognose ist nach einer Entfernung oder Auffüllung der Zyste in der Regel sehr günstig.
Meist kommt es an der gleichen oder benachbarten Stelle nicht erneut zur Bildung einer aneurysmatischen Knochenzyste.
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