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Schienbeinschmerzen beim Joggen

Dieser Artikel wurde durch Mario Habersack veröffentlicht.
Mario Habersack ist diplomierter Sportwissenschaftler und Leiter der Abteilung "Bewegungsanalysen" bei Lumedis.
Er hat mehr als 10.000 Laufanalysen seit 2009 durchgeführt.
Bundesweit finden Sie kaum einen Spezialisten, der in diesem Bereich eine höhere Expertise aufweist.

Mehr zu seiner Person finden Sie unter Mario Habersack.

Was sind Schienbeinschmerzen beim Joggen?

Schienbeinschmerzen beim Joggen sind ein häufiges Problem und werden oft als "Shin Splints" bezeichnet. Der medizinische Begriff für Schienbeinschmerzen ist das mediale Tibiakantensyndrom. Es handelt sich um eine Überlastungsverletzung, die durch wiederholte Belastung und Stress auf die Muskeln, Knochen und das umgebende Gewebe im Schienbeinbereich verursacht wird. Es gibt verschiedene Faktoren, die zu Schienbeinschmerzen beim Joggen beitragen können.

Ursachen

Eine Ursache für Schienbeinschmerzen kann Überlastung sein. Eine plötzliche Steigerung des Laufumfangs, der Intensität oder der Trainingsintensität kann zu einer Überlastung des Schienbeins führen und Schmerzen verursachen. Auch ursächlich für Shin Splints ist falsches Schuhwerk. Das Tragen von Laufschuhen, die nicht die richtige Unterstützung, Dämpfung oder Passform bieten, kann zu Schienbeinschmerzen beitragen. Fehlende Aufwärm- und Dehnübungen sind zudem auch häufig Mitverursacher des medialen Tibiakantensyndroms. Unzureichendes Aufwärmen vor dem Laufen und das Vernachlässigen von Dehnübungen können zu einer eingeschränkten Flexibilität und Durchblutung führen, was das Risiko von Schienbeinschmerzen erhöht. Auch eine unzureichende Stärke oder Koordination der Beinmuskulatur, insbesondere der Waden- und Schienbeinmuskulatur, kann zu einer erhöhten Belastung des Schienbeins führen. Abnormale Lauftechniken, wie Überpronation (nach innen rollende Füße) oder eine ineffiziente Fußaufsatztechnik, können das Risiko von Schienbeinschmerzen erhöhen.

Welche weiteren Symptome begleiten Schienbeinschmerzen beim Joggen?

Zusätzlich zu den Schmerzen entlang des Schienbeins können Schienbeinschmerzen beim Joggen von weiteren Symptomen begleitet sein. Eine Schwellung im Bereich des Schienbeins kann auftreten. Diese kann lokalisiert sein oder sich über einen größeren Bereich erstrecken. Außerdem kann die Haut über dem schmerzenden Bereich gerötet oder verfärbt sein. Dies kann auf Entzündungen oder Durchblutungsprobleme hinweisen. Der schmerzende Bereich des Schienbeins kann zudem empfindlich auf Berührung oder Druck reagieren. Auch die Muskeln oder Gelenke im Bereich des Schienbeins können steif sein oder sich unbeweglich anfühlen. Dies kann die Bewegungsfreiheit beim Gehen oder Laufen einschränken. Der schmerzende Bereich kann sich warm anfühlen, was auf Entzündungsreaktionen hinweisen kann. Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle diese Symptome bei jeder Person mit Schienbeinschmerzen auftreten müssen. Die Symptome können je nach individueller Verletzung, Schweregrad und anderen Faktoren variieren.

Welcher Arzt behandelt Schienbeinschmerzen beim Joggen?

Bei Schienbeinschmerzen beim Joggen kann man verschiedene Ärzte oder Fachleute aufsuchen, um eine genaue Diagnose und Behandlung zu erhalten. Ein Allgemeinmediziner kann als erster Ansprechpartner dienen und eine erste Bewertung der Schienbeinschmerzen vornehmen. Bei Bedarf können Personen an einen Facharzt, wie Orthopäden oder Sportmediziner, überwiesen werden. Orthopäden sind spezialisierte Ärzte für Erkrankungen und Verletzungen des Bewegungsapparates. Sie können eine umfassende Diagnose stellen und spezifische Behandlungsmöglichkeiten für Schienbeinschmerzen bieten. Sportmediziner sind Ärzte, die sich auf die Behandlung von sportbedingten Verletzungen und Erkrankungen spezialisiert haben. Sie haben Erfahrung mit Laufverletzungen und können eine genaue Diagnose stellen und spezifische Empfehlungen für die Behandlung von Schienbeinschmerzen beim Joggen geben. Außerdem können auch Physiotherapeuten bei der Diagnose und Behandlung von Schienbeinschmerzen helfen.

Diagnose

Die Diagnose von Schienbeinschmerzen wird in der Regel anhand einer Kombination von Anamnese (Krankheitsgeschichte) und klinischer Untersuchung gestellt. Der Arzt wird Fragen stellen, um Informationen über die Art, Intensität und Dauer der Schmerzen zu erhalten. Es kann auch nach den Umständen gefragt werden, unter denen die Schmerzen auftreten, wie zum Beispiel nach dem Joggen oder während des Trainings. Zudem sollte eine körperliche Untersuchung durchgeführt werden, bei der der betroffene Bereich des Schienbeins sorgfältig untersucht wird. Dies kann das Abtasten des Schienbeins, die Überprüfung von Druckempfindlichkeit und Schwellungen sowie die Beurteilung der Muskulatur und der Lauftechnik umfassen. Andere Ursachen wie Stressfrakturen, Muskelfaserrisse oder Nervenirritationen sollten ausgeschlossen werden.

 Ultraschall

Der Einsatz von Ultraschalluntersuchungen (Sonographie) kann bei der Diagnose von Schienbeinschmerzen, wie Shin Splints, eine Rolle spielen. Die Ultraschalluntersuchung ermöglicht es dem Arzt, das betroffene Gewebe genauer zu betrachten und mögliche strukturelle Veränderungen zu erkennen. Der Arzt kann die Muskeln, Sehnen und das umgebende Weichgewebe im Bereich des Schienbeins visualisieren. Hierbei können entzündliche Veränderungen, Schwellungen oder Flüssigkeitsansammlungen festgestellt werden. Die Ultraschalluntersuchung kann als ergänzende Diagnosemethode verwendet werden, um weitere Informationen über den Zustand des Schienbeins zu erhalten.

Röntgenbild

Bei der Diagnose von Schienbeinschmerzen ist ein Röntgenbild normalerweise nicht die erste Wahl, da diese Art von Schmerzen in der Regel keine strukturellen Veränderungen im Knochen verursacht. Shin Splints sind eine Überlastungsverletzung, bei der es zu Entzündungen und Irritationen der Muskeln, Sehnen oder des Bindegewebes am Schienbein kommt. Dennoch kann ein Röntgenbild in einigen Fällen durchgeführt werden, um andere mögliche Ursachen für Schienbeinschmerzen auszuschließen, wie zum Beispiel Stressfrakturen (haarfeine Risse im Knochen), Knochenbrüche oder Anomalien in der Knochenstruktur.

Wann braucht man ein MRT vom Schienbein?

Eine Magnetresonanztomographie (MRT) kann bei der Diagnose und Beurteilung von Schienbeinschmerzen, einschließlich Shin Splints, hilfreich sein. Die MRT ist eine bildgebende Technik, die detaillierte Bilder des Körpergewebes erzeugt. Die MRT kann die Muskeln, Sehnen, Bänder und das umgebende Gewebe im Bereich des Schienbeins genau darstellen. Dadurch können Entzündungen, Schwellungen, Verletzungen oder strukturelle Anomalien erkannt werden. Die MRT bietet eine detaillierte und nicht-invasive Darstellung der Gewebestrukturen im Schienbeinbereich. Sie kann helfen, eine genaue Diagnose von Shin Splints zu stellen und andere mögliche Ursachen für Schienbeinschmerzen auszuschließen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Entscheidung zur Durchführung einer MRT von einem Arzt oder Fachexperten getroffen wird, basierend auf der individuellen Situation und den spezifischen Symptomen der Person. Nicht immer ist eine MRT für die Diagnose von Shin Splints erforderlich, insbesondere in Fällen, in denen die Symptome typisch und die klinische Untersuchung aussagekräftig sind.

Wie kann eine Laufanalyse helfen?

Eine Laufanalyse kann bei Schienbeinschmerzen helfen, indem sie mögliche Ursachen identifiziert und mögliche Änderungen in der Lauftechnik oder im Training vorschlägt. Eine Laufanalyse kann helfen, Bewegungsmuster und biomechanische Abweichungen während des Laufens zu erkennen. Durch die Analyse der Lauftechnik können mögliche Auslöser für Schienbeinschmerzen, wie unzureichende Dämpfung, übermäßige Pronation oder ungleichmäßige Belastung, erkannt werden. Basierend auf den Ergebnissen der Laufanalyse können Anpassungen an der Lauftechnik vorgenommen werden, um die Belastung auf das Schienbein zu reduzieren. Dies kann beinhalten, die Fußaufsatztechnik zu verbessern, die Schrittlänge oder -frequenz anzupassen oder die Körperhaltung während des Laufens zu optimieren.

Was kann man gegen Schienbeinschmerzen beim Joggen tun?

Um Schienbeinschmerzen beim Joggen zu lindern und zu vermeiden, können einige Maßnahmen ergriffen werden. Ausreichende Ruhe und Erholung sollten dem Körper gegeben werden, um Zeit zur Genesung zu ermöglichen. Eine Kühlung mit Eis kann Schmerzen und Entzündungen reduzieren. Eine Eispackung kann für 15 bis 20 Minuten mehrmals täglich auf den schmerzenden Bereich aufgetragen werden. Die Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten wie Ibuprofen kann vorübergehend Schmerzen und Entzündungen reduzieren, wobei eine vorherige Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker ratsam ist. Das Schuhwerk sollte überprüft werden, um sicherzustellen, dass es gut passt und ausreichende Dämpfung bietet. Eine Anpassung der Lauftechnik kann die Belastung auf das Schienbein verringern. Ein weicher Fußaufsatz, eine aufrechte Körperhaltung und eine angemessene Schrittlänge sollten beachtet werden. Die Stärkung der Muskulatur um das Schienbein herum, insbesondere der Waden- und Schienbeinmuskulatur, kann die Stabilität verbessern. Regelmäßiges Dehnen der Wadenmuskulatur kann die Flexibilität erhöhen. Vor dem Laufen sollte ein langsames Aufwärmen durchgeführt werden, um die Muskeln aufzuwärmen und die Durchblutung zu fördern. Die Trainingssteigerung sollte schrittweise erfolgen, um abrupte Belastungsänderungen zu vermeiden. Eine langsame und kontrollierte Steigerung des Trainingsumfangs und der Intensität wird empfohlen.

ESWT

ESWT steht für extrakorporale Stoßwellentherapie (Extracorporeal Shockwave Therapy). Es handelt sich um ein nicht-invasives medizinisches Verfahren, bei dem Stoßwellen durch die Haut auf den Körper übertragen werden, um verschiedene muskuloskelettale Erkrankungen zu behandeln. Die ESWT wird häufig zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen im Zusammenhang mit muskuloskelettalen Erkrankungen eingesetzt, wie z.B. Sehnenentzündungen (Tendinitis), Plantarfasziitis, Fersensporn, Tennisellenbogen, Kalkschulter und, wie in diesem Falle, bei Schienbeinschmerzen.

Wie lange Lauf-Pause bei Schienbeinschmerzen?

Die Dauer der Laufpause bei Schienbeinschmerzen kann von Fall zu Fall unterschiedlich sein und hängt von der Schwere der Schmerzen, der zugrunde liegenden Ursache und dem individuellen Heilungsprozess ab. Es wird empfohlen, eine ärztliche oder fachliche Einschätzung einzuholen, um eine genaue Empfehlung für die Laufpause zu erhalten. In der Regel wird empfohlen, bei Schienbeinschmerzen vorübergehend auf das Laufen zu verzichten, um dem Schienbein Zeit zur Heilung zu geben. Dies kann bedeuten, dass du für einige Tage bis mehrere Wochen keine intensiven Laufaktivitäten ausübst, abhängig von der Schwere der Schmerzen.

Schuhberatung/Einlagen

Bei Schienbeinschmerzen wie Split Shins kann eine Schuhberatung und gegebenenfalls die Verwendung von Einlagen eine unterstützende Maßnahme sein. Es ist wichtig, Laufschuhe zu wählen, die gut passen und ausreichend Dämpfung bieten. Die Schuhe sollten den Fuß stabilisieren und eine gute Stoßdämpfung bieten, um die Belastung auf das Schienbein zu reduzieren. Bei übermäßiger Pronation (Innenrotation) kann eine Schuh- oder Einlagenberatung helfen, die Pronation zu kontrollieren und die Stabilität während des Laufens zu verbessern. Bei spezifischen Fußproblemen oder Fehlstellungen kann die Verwendung von individuell angefertigten Einlagen (orthopädischen Einlagen) in den Schuhen erwogen werden. Diese können dazu beitragen, die Fußstellung zu korrigieren, die Belastung auf das Schienbein zu verringern und die Laufeffizienz zu verbessern.

Übungen gegen Schienbeinschmerzen beim Joggen

Es gibt einige Übungen, die helfen können, Schienbeinschmerzen beim Joggen zu lindern und die betroffenen Muskeln und Gewebe zu stärken. Hilfreich kann es sein, die Zehenheber zu stärken, indem man die Zehen anhebt und dabei mit den Fersen auf dem Boden bleibt. Auch die Wadenheber kann man trainieren, indem man mit dem Fußballen auf einer Kante steht, während die Fersen über den Rand hängen und man anschließend die Fersen an und abgesenkt. Es ist zudem empfehlenswert, die Waden vor und nach dem Laufen zu dehnen. Auch eine Dehnung der Schienbeinmuskeln kann dem Schienbeinkantensyndrom entgegenwirken. Es ist wichtig, diese Übungen regelmäßig und korrekt durchzuführen. Beginnen Sie langsam und steigern Sie allmählich die Intensität und Umfang der Übungen.

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Ihr
Nicolas Gumpert

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