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Lumedis Frankfurt

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Loge de Guyon Syndrom

Das Loge de Guyon Syndrom zeichnet sich vor allem durch Schmerzen, Kribbelgefühl und Taubheit aus. Da es sich hier um eine Kompression eines Nerven handelt, sollte unbedingt eine ausführliche Diagnostik durchgeführt werden. 

Wir von Lumedis sind darauf spezialisiert, mit unseren diagnostischen Maßnahmen schnellstmöglich eine individuelle Therapie zu finden. Vereinbaren Sie hier Ihren Termin

Dieser Artikel wurde zuletzt durch Dr. Franziska Zwecker überarbeitet.
Sie ist eine ausgewiesene Handspezialistin.

Dr. Franziska Zwecker ist eine Fachärztin für Orthopädie und hat sich auf die nichtoperative (also konservative) Behandlung von Erkrankungen der Hand spezialisiert.
In diesem Bereich behandelt Dr. Zwecker seit vielen Jahren mit seiner großen Erfahrung.

Gerne berät Sie Frau Dr. Zwecker, was man in Ihrem Fall am "Besten" tun kann.

Was ist ein Loge de Guyon Syndrom?

Das Loge de Guyon Syndrom ist ein Nervenkompressionssyndrom, bei dem es zu einer Einengung des Nervus ulnaris im Bereich der Hand kommt. Die Einengung, findet in der so genannten Guyon Loge, einer anatomischen Einengung zwischen zwei Handwurzelknochen, statt. Das Loge de Guyon Syndrom ist ein relativ seltenes Nervenkompressionssyndrom, das allerdings schwerwiegende Symptome verursachen kann.

Ursachen

Die häufigste Ursache, weshalb es zu einem Loge de Guyon Syndrom kommt, ist vor allem Dingen die Überlastung, sowie die Fehlbelastung. Vor allem bei immer wiederkehrenden, überlastenden Bewegungen, kann es zu einer Verdickung im Bereich der Guyon Loge kommen, was dann zu einem erhöhten Druck auf den Nervus Ulnaris führen kann.

Langes Radfahren, Hämmern, oder andere einseitige Bewegungen, die über längere Zeit durchgeführt werden, können zu diesem Syndrom führen. Neben der Überlastung verursacht vor allem die chronische Fehlbelastung eine Verengung des anatomischen Bereiches der Hand, was dann zu einer deutlichen Einengung des Nervus ulnaris führen kann.

Meistens erkennt man eine Fehlbelastung erst in sehr fortgeschrittenem Stadium und wenn bereits dadurch schon Beschwerden ausgelöst werden. Falsches Greifen oder auch falsches Heben über Jahre hinweg können die Hände und auch die Handwurzelknochen in eine so deutliche Fehlstellung bringen, dass es zu Abnutzungen im Bereich der Handwurzeln und es auch zu einer deutlichen Einengung des Nervus ulnaris kommt.

An welchen Symptomen erkennen Sie ein Loge de Guyon Syndrom?

Der Nervus ulnaris ist ein sensibler Nerv, der vor allem den kleinen und den Ringfinger sensibel versorgt. Eine Störung in der Reizweiterleitung in diesem Nerv oder auch eine übermäßige Kompression sorgen dafür, dass es zu neurologischen Auffälligkeiten kommt.

Bei sehr starken Einengungen des Nerven kann es auch zu bewegungsabhängigen Schmerzen oder sogar manchmal auch zu Ruheschmerzen kommen. Die Schmerzen, die durch eine Kompression des Nervus ulnaris auftreten, werden als ziehend und sehr unangenehm beschrieben.

Da bei einem Loge de Guyon Syndrom die Kompression in der Hand stattfindet, werden auch die dadurch entstehenden Schmerzen in der Hand angegeben. Es kann aber auch vorkommen, dass die Schmerzen bis in den Unterarm und Ellenbogen weitergeleitet werden und dort zu spüren sind.

Kribbeln/Taubheit

Da der Nervus ulnaris ein sensibler Nerv ist kommt es durch die Kompression in seinem Verlauf meistens zu neurologischen Ausfällen und Beschwerden, die der Patient dann meistens als Erstsymptom wahrnimmt.

In aller Regel sind dies Kribbeln im Bereich des kleinen Fingers und seiner Außenkante sowie auch des Ringfingers. Neben dem Kribbeln kann es auch zu einem Taubheitsgefühl in diesen beiden Fingern sowie auch der Außenkante der Hand kommen. Die Patienten geben an, dass sich dies so anfühlt, als ob die Hand einschläft.

In der Regel kann man mit einem Positionswechsel aber das Taubheitsgefühl und das Kribbeln relativ zeitnah verschwinden lassen. Charakteristisch für eine Problematik des Nervus ulnaris und einer Kompression ist meistens, dass bei bestimmten Bewegungen und Positionen die Beschwerden schlagartig starten, bei einem Positionswechsel aber dann die Beschwerden auch sehr schnell wieder verschwinden. Dies liegt vor allem daran, dass der Nerv durch Muskeln, umliegendes Gewebe und auch Knochen in bestimmten Positionen der Hand und des Arms mal mehr mal weniger komprimiert wird.

Beim Loge de Guyon Syndrom kann die ohnehin schon vorhandene Engstelle in der Hand durch bestimmte Stellungen und Positionen der Hand verstärkt und auch vermindert werden.

Diagnose

Die Diagnosestellung eines Loge de Guyon Syndrom beginn zunächst mit der Krankenbefragung, bei der geschaut wird, seit wann die Beschwerden und in welcher Form vorhanden sind, ob ein Trauma vorangegangen ist und ob die Beschwerden bei bestimmten Bewegungen verstärkt oder auch vermindert werden können.

Es folgt die körperliche Untersuchung, in der der Arzt die betroffene Hand betastet und aktiv und passiv bewegt. Auch hier werden Schmerzreize provoziert und geschaut, bei welchen Bewegungen die Beschwerden verstärkt werden.

Weiterhin gibt es dann auch noch einige bildgebende Verfahren sowie auch eine sogenannte Nervenleitgeschwindigkeitsmessung, bei der geschaut wird, ob der Nervus ulnaris elektrische Reize ungehindert weiterleitet oder ob es durch Engstellen eine verminderte Reizweiterleitung gibt. Hierfür werden Elektroden um das Handgelenk geklebt und ein Stromreiz an einer Stelle gesetzt, während an der anderen Stelle der hindurchgekommene Strom gemessen wird.

Ultraschall

Durch eine Ultraschalluntersuchung kann man besonders gut dicht unter der Haut liegende Strukturen, wie Muskeln, Sehnen aber auch Ödeme und Hämatome sehen und darstellen. Im Falle von Schmerzen oder auch Kribbeln des kleinen Fingers kann man am Handgelenk eine Ultraschalluntersuchung durchführen und vor allem im Bereich der Guyon Loge schauen, ob es dort zu einer stärkeren Verengung gekommen ist, die dann den Nervus ulnaris zunehmend einengt. Auch Flüssigkeiten, die in diesem Bereich auffindbar sind und die den Nerven komprimieren würden, könnten durch einen Ultraschall dargestellt werden.

Röntgenbild

Das Röntgenbild wird vor allem dann in der Diagnostik eingesetzt, wenn man herausfinden will, ob ein Knochen verletzt oder gebrochen ist. Vor allem nach Unfällen und Traumata mit anschließenden Beschwerden, wird man eine Röntgenaufnahme durchführen.

Gibt der Patient Taubheitsgefühl und Kribbeln im kleinen Finger an und auch, dass er zuvor gestürzt ist, sollte in jedem Fall ein Röntgenbild der Hand durchgeführt werden. Gebrochene oder auch gesplitterte Handwurzelknochen können so verschoben sein, dass sie Druck auf den Nervus ulnaris ausüben und so zu den neurologischen Beschwerden führen.

Eine Röntgenaufnahme der Hand sollte immer in zwei Ebenen, also von vorne und von der Seite durchgeführt werden, damit man den größt möglichen Einblick in das Handgelenk bekommt.

Wann braucht man ein MRT der Hand?

MRT Untersuchungen stellen heute die bestmögliche diagnostische Maßnahme dar, weil man durch diese Untersuchung sämtliche Gewebe des Körpers darstellen kann. Gleichzeitig ist die Untersuchung nicht nur kostenintensiv, sondern auch aufwendig, weshalb man nur bei spezieller Fragestellung eine MRT Untersuchung durchführen würde.

Werden vom Patienten Beschwerden angegeben, die zu einem Loge de Guyon Syndrom passen würden, würde man erst dann ein MRT durchführen, wenn vorangegangene diagnostische Maßnahmenkeinen Hinweis auf die auslösende Ursache gebracht haben. Auch wenn nach einer ausreichenden Behandlungszeit die Beschwerden sich nicht gebessert haben, sollte darüber nachgedacht werden, eine MRT Untersuchung durchzuführen.

Weiterhin wird ein MRT in diesem Zusammenhang gerne angewandt, wenn man einen komplexen Nervenschaden vermutet. So ist bei neurologischen Auffälligkeiten im Verlauf des Nervus ulnaris und einem Ausschluss einer Verengung der Gyon Loge ein MRT der Hand unbedingt durchzuführen, um herauszufinden, auf welcher Höhe und weshalb der Nervus ulnaris geschädigt wurde.

Behandlung/Therapie

Die Therapie wird in den allermeisten Fällen rein konservativ durchgeführt, d.h. zunächst wird auf operative Maßnahmen verzichtet. Zu den konservativen Maßnahmen zählt die Ruhigstellung und konsequente Schonung sowie auch unter Umständen Kühlung.

Es gibt vorgefertigte Orthesen, die man bei einem Loge de Guyon  Syndrom um die Hand anlegen kann, um diese in der Bewegung einzuschränken. Diese Orthese sollte konsequent für einige Wochen getragen werden.

Die Kühlung kann durch ein Eispack z.B. 3 mal am Tag erfolgen. Auch entzündungshemmende Gele und Salben können auf den schmerzenden Bereich aufgetragen werden.

Wichtig ist aber die Schonung. So sollten stark beugende oder streckende Bewegungen im Handgelenk vermieden werden. Bei sehr starken Schmerzen kann auch ein Behandlungsversuch mit Ibuprofen Gel oder auch Docgel erfolgen. Alternativ zu einer Orthese eignet sich auch die Anlage eines Verbandes.

Reichen die konservativen Maßnahmen auch nach mehrwöchiger Anwendung nicht und kommt es auch nach dieser Zeit zu keiner Besserung, sollte über ein operatives Vorgehen nachgedacht werden. Bei dieser minimalinvasiven Operationsmethode in Schlüssellochtechnik wird der Bereich der Guyon Loge der Hand, durch die der Nervus ulnarus hindurchtritt, erweitert.

Infiltration

Die Infiltrationsbehandlung bei einem Loge de Guyon Syndrom wird meistens dann angewandt, wenn andere schmerzlindernde Maßnahmen nicht geholfen haben. Hierzu würde der Behandlung entweder Kortison oder auch ein Schmerzmittelkortisongemisch in den Bereich der Hand spritzen, in dem sich die Guyon Loge befindet. Ziel ist es, Schmerzen deutlich zu lindern und auch eine Abschwellung zu erreichen.

Bandage

Bandagen sorgen dafür, dass die Hand in der Bewegung eingeschränkt wird, der leichte aber spürbare Druck führt aber auch zu einer Symptomlinderung. Um eine Bandage anzulegen kann man eine sogenannte Zugbinde nehmen. Diese sollte man dann in 2-3 Umschlägen um die Hand und das Handgelenk wickeln und darauf achten, dass der Zug nicht so stark ist, dass es zu Abschnürungen kommt.

Die Bandage sollte aber auch nicht so locker sitzen, dass sie rutscht. Auch die Bandage sollte jeden Tag konsequent getragen werden. Die Tragedauer beträgt zunächst ein bis zwei Wochen. Danach sollte der Behandlungserfolg überprüft werden.

Übungen

Es gibt auch einige Übungen, die man bei einem Loge de Guyon Syndrom durchführen kann. Ziel jeder Übung ist es, die Loge soweit es geht noch ein Stück zu weiten, um so dem Nervus ulnaris ein Stück mehr Platz einzuräumen. Aus diesem Grund sollten die Handübungen regelmäßig aber ohne große Kraft- oder Gewichtsanstrengung durchgeführt werden.

Eine Übung wäre, das Händekreiseln, bei dem man sich gerade hinstellt, die Arme an der Seite hängen lässt und langsam beginnt mit den Händen kreisende Bewegungen durchzuführen. Diese Übungen sollte man einige Minuten durchführen und dann die Hände wieder entspannen.

Eine weitere Übung wäre, die Hände auf eine Tischplatte locker aufzulegen und dann beim Aufstehen einen leichten Druck auf beide Hände zu geben Die Handflächen sollten jetzt komplett auf der Tischplatte aufliegen. Die Position sollte einige Sekunden gehalten und die Hände dann wieder gelockert werden. 

Die Handspezialisten von Lumedis haben eine umfangreiche Erfahrung mit dem Loge de Guyon-Syndrom.
In vielen Fällen sind gezielte Übungen, die auf das Loge de Guyon-Syndrom angepasst wurden, die erfolgreichste Behandlungsmethode.
Alle Übungen müssen auf den individuellen Fall angepasst, also

  • die Ursache des Loge de Guyon-Syndrom (Verdickung der Sehnen, Sehnenscheidenentzündung, Arthrose der Handwurzel etc.)
  • Ausmaß der Schmerzen
  • neurologische Schäden (Taubheit, Kribbeln im Kleinfinger)
  • und vielen weiteren Faktoren

Insbesondere die Übungen der Halswirbelsäule dürfen nicht vernachlässigt werden.
Gerne beraten Sie unsere konservativen Handspezialisten.

Dauer/Prognose

Bis ein Loge de Guyon Syndrom keine Beschwerden mehr auslöst kann unterschiedlich lange Zeit ins Land gehen. Entscheidend ist die konsequente Schonung der Hand. Je nach Art und Stärke der Einengung kann es zu einer Beschwerdezeit von 2-3 Wochen aber auch einem halben Jahr und länger kommen.

Gibt es auch andere Kompressionssyndrome?

Neben dem Nervus ulnaris gibt es auch andere Nerven, die durch Muskeln oder Bindegewebe eingeklemmt und komprimiert werden können. Zu nennen wäre hier vor allem das sehr häufig auftretende Karpaltunnelsyndrom, aber auch das vordere und hintere Tarsaltunnelsyndrom oder das Sulcus ulnaris Syndrom.
Es kommt bei einen Karpaltunnelsyndrom ebenfalls zu Kribbeln und Taubheit, jedoch sind andere Bereiche der Hand betroffen, da der komprimierte Nerv andere Bereiche sensibel versorgt. 

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter unseren Artikel

Darstellung eines Karpaltunnelsyndroms

  1. Beugesehne der Hand
  2. Karpalband
  3. gequetschter N. medianus im Karpaltunnel (Kapraltunnelsyndrom)

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Nicolas Gumpert

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