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Lumedis Frankfurt

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Dr. Nicolas Gumpert
Fachärzte für Orthopädie


Privatpraxis
für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin

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Knochenmetastasen

Knochenmetastasen sind eine sehr ernst zunehmende Erkrankung. Meist äußern sie sich primär durch starke Schmerzen im betroffenen Bereich oder pathologische Frakturen.
Unsere frankfurter Spezialisten von Lumedis haben sich auf die Behandlung von Knochenmetastasen spezialisiert und können Ihnen neben einer ausführlichen Diagnostik eine individuell an Sie angepasste multimodale Therapie anbieten. Gerne beraten wir Sie persönlich zu unseren Sprechzeiten. Zu Ihrem Wunschtermin gelangen Sie hier.

Dieser Artikel wurde durch Dr. Nicolas Gumpert veröffentlicht.
Dr. Nicolas Gumpert ist Facharzt für Orthopädie und regelmäßig als Gast im Hessischen Rundfunk eingeladen.
Daneben steht er vielen Printmedien wie Welt, Sportbild und DPA regelmäßig als Interviewpartner zur Verfügung.
Weiterhin betreibt veröffentlicht er Informationen für laienverständliche Medizin seit vielen Jahren.
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Was ist eine Knochenmetastase?

Eine Knochenmetastase ist ein sogenanntes Tochtergeschwulst eines bösartigen Tumors, der überall im Körper sitzen kann und entweder bei ausbleibender oder nicht greifender Behandlung in den Knochen streut. 

Ursachen einer Knochenmetastase

Bösartige Neubildungen: Knochenmetastasen werden ausschließlich durch primäre Tumoren gebildet, die sich irgendwo im Körper befinden können und dann entweder über die Blutbahn oder aber das Lymphgefäßsystem in den Knochen gespült wird, wo die bösartigen Zellen dann schließlich anhaften und dann plötzlich wieder zu wachsen beginnen.

Welche Tumore machen häufig Knochenmetastasen?

Die häufigsten Tumore, die Tochtergeschwülste in den Knochen absiedeln sind:

  • Lungenkrebs
  • Brustkrebs
  • Schilddrüsenkrebs
  • Multiple Myelom
  • Prostatakarzinom
  • schwarze Hautkrebs

Ein Grund, weshalb diese Tumoren besonders häufig in die Knochen metastasieren ist, dass die Gewebe, in denen sich diese Tumoren bilden sehr eng an das Blut-, und Lymphgefäßsystem angebunden sind, das auch in enger räumlichen Verbindung zu Knochen steht. 

An welchen Symptomen erkennen Sie eine Knochenmetastase

Ein Großteil der Knochenmetastasen wird im sogenannten Staging oder auch in der Nachsorge gesehen.
Wenn ein Primärtumor gesehen wurde, wird der gesamte Körper nach bereits gebildeten Metastasen gescannt. Hier werden auch die Knochen angeschaut und durch ein Szintigramm geschaut, ob sich bereits Knochenmetastasen gebildet haben.
Auch in der Nachsorge, nach einer durchgeführten onkologischen Behandlung wird regelmäßig der Körper und auch die Knochen nach aufgetauchten Metastasen untersucht. Manchmal kann es auch vorkommen, dass eine Knochenmetastase als erstes gesehen wurde, noch bevor ein Primärtumor aufgetaucht ist. Hier wären Knochenschmerzen eines der Leitsymptome, weshalb Patienten den Arzt aufsuchen.
Die Patienten geben dumpfe Schmerzen im Bereich von bestimmten Knochen, vor allem nach Belastung, an. Allerdings können auch Beschwerden von Knochen in Ruhe auftreten.

Wie fühlen sich Knochenschmerzen an?

Knochenschmerzen sind eines der Leitsymptome, weshalb die Patienten den Arzt aufsuchen. Die Schmerzen im Knochen, die durch Metastasen ausgelöst werden, werden bezeichnet als:

  • dumpf
  • drückend
  • sehr unangenehm

Sie können lokal im Bereich des Knochens vorhanden sein, sie können aber auch in umliegende Areale ausstrahlen. Meistens sind diese Schmerzen vor allem bei Bewegung und Belastung zu provozieren und stärker.
Je nach Stadium und Ausmaß der Metastase kann es aber dann auch in Ruhe zu einer sehr unangenehmen Schmerzentwicklung kommen.

Wie sehen die Symptome im Endstadium aus?

Bei nicht erkanntem Knochenbefall oder ausbleibender Heilung durch eine entsprechende Behandlung muss man von einem Spätstadium sprechen. In diesem Fall kann es neben den Knochenschmerzen, die meistens noch erfolgreich mit entsprechend starken Schmerzmitteln behandelt werden können, auch zu spontanen Frakturen der betroffenen Knochen kommen. Dieser auch als pathologische Fraktur bezeichnete Zustand kommt dadurch zustande, weil durch die Knochenmetastase eine deutliche Instabilität im Knochen auftritt und es aus diesem Grund auch schon bei kleinsten Belastungen zu einer Spontanfraktur kommen kann.

Wo treten Knochenmetastase am häufigsten auf?

Knochenmetastasen können letztendlich an allen Knochen des Körpers auftreten. Hier sind die Knochen aber am häufigsten betroffen, die sich in räumlicher Nähe zu den Lymphbahnen oder dem Blutgefäßsystem befinden, die auch an den Tumor anschließen.
Meistens metastasieren die Zellen primärtumor nahe in die nächstgelegenen Knochen.
Die häufigsten Knochen wären somit:

  • Oberschenkelknochen
  • Beckenknochen
  • Wirbelkörperknochen
  • Kieferknochen

Diagnose

Neben einer ausführlichen Krankenbefragung und einer körperlichen Untersuchung stehen die Blutuntersuchung und auch die Bildgebung im Mittelpunkt der Diagnostik von Knochenmetastasen.
Das Ziel ist es die Knochen zu scannen und nach Tochtergeschwülsten abzusuchen, vor allem, wenn bereits ein Primärtumor gesehen wurde. Röntgenbilder von Knochen können Knochenmetastasen sehr gut darstellen aber man muss bereits im Vorfeld den Knochen herausfinden, der verdächtig ist. Man kann nicht vom gesamten Skelettsystem ein Röntgen durchführen. Auch CT oder MRT Untersuchung sowie auch Ultraschalluntersuchungen können Metastasen im Knochen nachweisen, aber auch hier muss vorher klar sein, welchen Knochen man speziell untersucht.
Für Staging oder Screeningmethoden eignet sich die Szintigraphie besser. Hier spritzt man ein radioaktiven Medikament und führt dann eine spezielle Ganzkörperaufnahme durch. Metastasen würden sich in diesem Bild dann leuchtend und markiert darstellen. Aus diesem Grund gehört die Szintigrafie zum Standard nach Primärdiagnose eines Tumors, um entsprechende Knochenmetastasen aufzuspüren.

AP-Wert (Blutwert) bei Knochenmetastasen

Neben der Bildgebung bei der Diagnostik zählt auch die Labordiagnostik zu den zusätzlichen Untersuchungsmethoden, die unverzichtbar sind. Hier werden vor allem folgende Werte untersucht:

  • Differentialblutbild
  • Entzündungswerte
  • alkalische Pohosphatasewert, der bei einer Knocheninfiltration deutlich erhöht ist

Szintigraphie

Die sogenannte Szintigrafie gehört zu jeder onkologischen Diagnostik zum Standard. Hierbei wird dem Patienten ein radioaktives Kontrastmittel gespritzt und anschließend eine Ganzkörperaufnahme des Körpers durchgeführt. Das hierbei entstehende Bild zeigt dann das komplette Skelettsystem und auffällige Knochenstellen werden dunkel oder auch farbig markiert und deuten auf eine Knochenmetastase hin. Das klassische Bild kommt durch eine entsprechende Mehranreicherung des Kontrastmittels in der Metastase zustande.
Eine Szintigrafie zählt zu den Standarduntersuchungsmethoden bei der Primärdiagnostik nach einem zuvor gesehenen Tumor, aber auch als Follow-up Kontrolle in der Tumornachsorge kann eine Szintigraphie mitunter durchgeführt werden.

Röntgenbild

Röntgenbilder sind ebenfalls dafür gut geeignet, um Knochenmetastasen zu erkennen. Voraussetzung ist aber, dass man den Befall einigermaßen einschränken kann und einen oder wenige Knochen auswählen kann, die man dann durch ein Röntgenbild untersucht.
Vor allem wenn Knochenschmerzen angegeben werden eignet sich eine Röntgenaufnahme sehr gut dafür nach einer Knochenmetastase Ausschau zu halten. Im besten Fall würde man dann den verdächtigen Knochen in zwei Ebenen Röntgen, um einen besseren Einblick und Überblick zu erhalten.
Vor allem geröngt und untersucht werden folgende Knochen:

  • Beckenknochen
  • Knochen der Wirbelsäule
  • Knochen der Extremitäten und Finger

Auch nach suspekten Frakturen, also Brüchen, die ohne ein größeres Trauma entstanden sind, werden sie in der Regel allein durch ein Röntgenbild untersucht. Sollte in einem Röntgenbild eine Knochenmetastase erkannt worden sein, muss sich in jedem Fall eine Ganzkörperszintigraphie anschließen, die zeigen soll, ob sich an anderen Stellen des Skelettsystems noch andere Metastasen befinden.

Wann braucht man ein MRT?

Eine MRT Untersuchung wird immer dann notwendig, wenn :

  • ein Röntgenbild des Knochens keinen Hinweis auf eine Metastase zeigt, aber womöglich ein suspektes Areal zeigt
  • die Knochenschmerzen weiterhin vorhanden sind
  • die Knochenschemerzen noch stärker werden

In diesem Fall sollte man dann eine MRT Untersuchung des betroffenen Knochens durchführen, die dann zeigt, ob sie Knochenödem oder auch Verdickungen im Bereich der Knochenhaut zeigen oder aber ob sich vielleicht in der Tiefe eine Knochenmetastase zeigt.
In der strahlungsfreien Schnittbilduntersuchung sieht man alle Gewebe des Knochens und kann so auch in der Tiefe nach suspekten Arealen Ausschau halten.

MRT der LWS 
Einstellung T2 seitlich

  1. Wirbelbruch L1 (alt)
    ausgeheilter Wirbelbruch:
    Man erkennt noch gut die Deckplattenimpression und die Defektheilung des Wirbelkörpers (kraterartiger Defekt).
    Der Wirbelbruch ist alt, da kein Ödem (bone bruise) mehr im Wirbelkörper mehr zu erkennen ist.
  2. gesunder Wirbelkörper L2
    der gesunde Wirbelkörper hat noch eine quaderartige Form, die Deckplatte ist nicht eingebogen (Fischwirbel).
  3. gesunde Bandscheiben der Lendenwirbelsäule L3/4

Was kann man gegen Knochenmetastasen tun?

Mittlerweile gibt es einige auch erfolgreiche Ansatzpunkte in der Behandlung von Knochenmetastasen. Ähnlich wie bei der primären Tumorbehandlung erfolgen die Behandlungen von Knochenmetastasen nach einem speziellen Protokoll.
Auch wird nicht jede Knochenmetastase gleich behandelt, weil es auch eine große Rolle spielt, ob:

  • der Primärtumor bereits behandelt wurde
  • es sich im Knochen um ein Rezidiv handelt
  • man ggfs. keinen Primärtumor gefunden hat

Die Behandlungsmöglichkeiten variieren von:

  • Chemotherapeutika
  • Bestrahlung
  • Antikörperbehandlung

Bestrahlung

Die Bestrahlung nimmt eine zentrale Rolle in der Behandlung von Knochenmetastasen ein. Auch wenn es bereits zu einer erfolgreichen Behandlung des Primärtumors gekommen ist, z.B. durch eine Chemotherapie, kann es sinnvoll sein, bei einem Auftreten von Knochenmetastasen eine alleinige Bestrahlung in mehreren Sitzungen bei den Patienten durchzuführen.
Bei der Bestrahlung kann es zu Reizungen der Haut im Bestrahlungsgebiet kommen. Dank einer zuvor exakten Berechnung des Bestrahlungsfeldes wird immer versucht, so gewebsschonend wie möglich zu behandeln und weitestgehend den Bereich im Knochen zu treffen, der betroffen ist.

Denosumab

Denosumab ist ein sogenannter monoklonaler Antikörper, der an den sogenannten Tumornekrosefaktor bindet. Dieser ist für den Knochenabbau zuständig.
Mit Einsatz des monoklonalen Antikörpers kommt es zu einem reduzierten Knochenabbau und dies soll dazu beitragen, dass sich Knochenmetastasen nicht so schnell ausbreiten und im besten Fall sogar kleiner werden.
Die Behandlung mit monoklonalen Antikörpern sind heute fester Bestandteil in der Therapie von Knochenmetastasen.
Monoklonale Antikörper werden noch nicht so lange eingesetzt, sind aber mittlerweile in der Behandlung von Knochenmetastasen unverzichtbar.

Bisphosphonate

Bisphosphonatewerden heute vor allem in der Behandlung der Osteoporose eingesetzt. Diese Medikamente führen dazu, dass mehr Calcium in den Knochen eingebaut wird. Die Einnahmezeit ist einmal wöchentlich
Man hat des Weiteren festgestellt, dass die Gabe von Bisphophonaten einer Destabilisierung des Knochens, die durch eine Metastasenbildung ausgelöst wird, erfolgreich entgegenwirken kann. Aus diesem Grund wird jedem Patienten mit Knochenmetastasen empfohlen, eine regelmäßige Bisphospohonatbehandlung einzunehmen.
Weiterhin können auch unterstützend eine Calciumzufuhr durchgeführt werden. 

Prognose bei Knochenmetastasen

Die Prognose von Knochenmetastasen sind sehr unterschiedlich und vor allem davon abhängig welcher Primärtumor vorhanden ist oder ob man diesen überhaupt gefunden hat. Manchmal kann es auch sein, dass es sich bei der gefundenen Befund im Knochen gar nicht um eine Metastase, sondern den eigentlichen Primärtumor handelt.
Bei sehr langsam wachsenden Primärtumoren, wie etwa dem Prostatakarzinom, ist die Prognose selbst bei nachgewiesenen Metastasen recht gut.
Bei aggressiv wachsenden Tumoren, wie bei einem Bronchial-, oder Brustkarzinom sind die Prognosen bei festgestellten Metastasen im Knochen eher schlecht.  

Wie lange kann man mit einer Knochenmetastase leben?

Wie lang die Lebenserwartung bei vorhandenen Knochenmetastasen ist, hängt ebenfalls vom vorhandenen Primärtumor ab. So haben aggressiv wachsende Primärtumoren eher eine schlechte Prognose. Hier ist die Sterblichkeitsrate unter Umständen bereits nach wenigen Monaten sehr hoch. Bei langsam wachsenden Tumoren, wie bei einem Prostatakarzinom kann es aber trotz eines Knochenbefalls zu einer Sterblichkeitsrate erst nach mehreren Jahren kommen.
Allgemein muss man aber sagen, dass die Tatsache, dass Knochenmetastasen gefunden wurden eher dafür spricht, dass eine durchgeführte Therapie nicht geholfen hat oder auch, dass es zu einem Rezidiv des Tumors gekommen ist, was mit einer Prognosenverschlechterung und einer erhöhten Sterblichkeitsrate in den folgenden Monaten einhergeht. Jeder Fall ist aber individuell zu betrachten und zu sehen. 

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Ihr
Nicolas Gumpert

Unsere orthopädischen Spezialisten

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