PD Dr. Elke Maurer
Amelie Grainger
Dr. Franziska Zwecker
Dr. Jannik Ashauer
Dr. Bela Braag
Axel Lust
Dr. Nicolas Gumpert
Privatpraxis
für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin
direkt am Kaiserplatz
Kaiserstraße 14/Eingang Kirchnerstraße 2
60311 Frankfurt am Main


Dr. Bela Braag hat diesen Artikel für Sie zuletzt aktualisiert.
Dr. Braag ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und ist bei Lumedis unsere Spezialist für die kniffeligen orthopädischen Erkrankungen.
Der in Darmstadt geborene Orthopäde hat an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main studiert und eine fundierte orthopädische Ausbildung durchlaufen.
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Oxycodon ist ein starkes Schmerzmittel aus der Gruppe der Opioide. Es wird bei mittelstarken bis starken Schmerzen eingesetzt, wenn gebräuchliche Schmerzmittel wie Ibuprofen, Diclofenac oder Metamizol nicht mehr ausreichen, beispielsweise nach Operationen oder bei chronischen Schmerzen. Wie alle Opioide wirkt Oxycodon im zentralen Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) und verändert dort die Schmerzwahrnehmung, indem es an sogenannten Opioidrezeptoren wirkt und die Weiterleitung der Schmerzreize unterdrückt. Oxycodon wirkt an den μ-Opioidrezeptoren, die neben dem Schmerzempfinden auch Emotionen, die Atemfrequenz und die Magen-Darm-Tätigkeit mitregulieren.

Bei einer langfristigen Einnahme gewöhnt sich der Körper an die Wirkung von Oxycodon. Ein plötzliches Absetzen kann zu Entzugserscheinungen führen. Um diese zu vermeiden und die Risiken des abrupten Absetzens zu minimieren, wird die Dosis schrittweise reduziert, sodass sich der Körper langsam wieder an den ursprünglichen Zustand gewöhnen kann. Dieser Prozess wird als Ausschleichen des Medikaments bezeichnet.
Bereits nach einer Einnahme über mehrere Tage bis wenige Wochen ist ein Ausschleichen von Oxycodon erforderlich. Dies ist auch bei regelmäßiger Einnahme oder bei Hinweisen auf körperliche Abhängigkeit nach dem Auslassen einer Einnahme sinnvoll. Bei einer einmaligen oder kurzfristigen Einnahme von wenigen Tagen bis maximal etwa einer Woche ist ein Ausschleichen dagegen nicht immer notwendig. Ob das Opiat ausgeschlichen werden muss, hängt neben der Einnahmezeit auch von der Dosierung und der individuellen Toleranz ab, beispielsweise ob eine höhere Dosierung eingenommen wurde oder bereits eine körperliche Abhängigkeit besteht.
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Wie lange Oxycodon ausgeschlichen werden muss, ist individuell unterschiedlich. In der Regel dauert es wenige Tage bis Wochen, abhängig davon, wie lange und in welcher Dosierung Oxycodon eingenommen wurde und ob bereits Entzugssymptome auftreten, wenn die erste Einnahme ausgelassen wird. Bei kurzer Einnahme oder niedriger Dosis genügt meist ein Ausschleichen von wenigen Tagen, während bei einer Langzeittherapie ein Ausschleichen über mehrere Wochen oder sogar Monate sinnvoll sein kann. Zudem reagieren manche Körper sensibler mit stärkeren Entzugssymptomen auf das Absetzen als andere.
Der Ausschleichplan ist bei jedem Patienten unterschiedlich. Er wird individuell an den Menschen, die Dosis und die Einnahmedauer angepasst. Es erfolgt eine langsame Dosisreduktion in regelmäßigen Abständen, beispielsweise alle paar Tage. Auch eine Kombination mit anderen Medikamenten zur Linderung der Entzugssymptome ist möglich. In der Regel wird das Ausschleichen durch regelmäßige Kontrollen und anschließende Anpassungen begleitet.
Eine Möglichkeit, Oxycodon auszuschleichen, ist eine tägliche Dosisreduktion um 10–20 % der vorherigen Tagesdosis, die etwa alle drei bis sieben Tage erfolgt. Gegen Ende können die Reduktionsschritte verkleinert werden, beispielsweise kann nur noch um 5 % reduziert werden. Treten Entzugssymptome auf, kann die nächste Reduktion verzögert werden. Wurde zu Beginn eine sehr hohe Dosis eingenommen, kann diese zunächst in größeren Schritten reduziert und dann später in kleineren Schritten verringert werden. In manchen Fällen kann eine „Opioidrotation” sinnvoll sein. Dabei wird vor dem vollständigen Absetzen von Oxycodon auf ein noch schwächeres Opioid, wie beispielsweise Tramadol, gewechselt. Zusätzlich können Medikamente wie Clonidin oder Schlafmittel gegen die Entzugssymptome eingesetzt werden.
Bei einer Reduzierung der Oxycodon-Dosis können für Opiate typische Entzugserscheinungen auftreten. Bei regelmäßiger Einnahme von Oxycodon gewöhnen sich die Opioidrezeptoren daran, dauerhaft besetzt zu sein, und das zentrale Nervensystem reduziert seine eigene Aktivität sowie die Produktion körpereigener Opioide. Ist das Oxycodon dann plötzlich nicht mehr verfügbar, fehlt sein dämpfender Effekt. Das Nervensystem reagiert auf das Fehlen von körpereigenen Opioiden mit Übererregbarkeit. Die Entzugssymptome können psychischer und körperlicher Natur sein. Hierzu gehören Unruhe, Schlafstörungen, Gereiztheit, Schwitzen, Herzrasen, Übelkeit, Durchfall, Muskel- und Gliederschmerzen sowie Zittern. Die Symptome sind meist sehr unangenehm, jedoch nicht lebensbedrohlich. Sie treten in der Regel spätestens zwei Tage nach der letzten Einnahme auf und klingen nach etwa einer Woche wieder ab. Psychische Nebenwirkungen wie Schlafstörungen oder „Craving“ nach dem Schmerzmittel können jedoch über Monate anhalten. Durch das Ausschleichen bekommt das Nervensystem Zeit, sich wieder an den Zustand ohne Oxycodon zu gewöhnen.
Das plötzliche Absetzen von Oxycodon kann zu starken Entzugssymptomen führen, da dem Körper, der sich an die dämpfende Wirkung gewöhnt hat, diese plötzlich fehlt. Es kommt zu starken körperlichen Beschwerden (siehe oben: Zittern, Herzrasen, Schmerzen usw.) und zu einer großen psychischen Belastung. Das Risiko für einen Rückfall und die erneute Einnahme von Oxycodon ist sehr hoch, sodass durch das Absetzen nichts gewonnen ist. Bei Langzeitgebrauch, hohen Dosen oder Vorerkrankungen wie Angststörungen oder Depressionen sind die Entzugserscheinungen besonders stark und es kann zu Komplikationen kommen.
Oxycodon sollte nie ohne vorherige ärztliche Rücksprache abgesetzt werden.
Nebenwirkungen treten vor allem zu Beginn der Therapie oder bei Dosissteigerung auf, bessern sich jedoch in der Regel wieder (ausgenommen ist Verstopfung, hierfür sind vorbeugende Maßnahmen erforderlich). Die meisten Nebenwirkungen sind nur kurzfristig und halten in der Regel nur die erste Woche an, bis sich der Körper an das Oxycodon gewöhnt hat. Nach dem Ausschleichen sind die Nebenwirkungen in der Regel zeitnah wieder verschwunden. Die körperlichen Entzugssymptome klingen nach wenigen Tagen ab.
Bei dauerhafter Einnahme von Oxycodon kann eine körperliche und psychische Abhängigkeit entstehen. Zusätzlich steigt die Toleranz für Opiate stark an, d. h., um die gleiche schmerzlindernde Wirkung zu erreichen, muss eine höhere Dosis verwendet werden. Nebenwirkungen wie Verstopfung, Müdigkeit und Atemdepression können zunehmen. Es können durch die Abhängigkeit auch soziale Probleme auftreten. Außerdem steigt die Gefahr einer Überdosierung, insbesondere in Kombination mit Alkohol oder Benzodiazepinen, und die Abhängigkeit kann in eine Suchterkrankung übergehen.
Das Ausschleichen von Oxycodon sollte mit einer Übergangsphase auf Tilidin erfolgen.
Da sie verschiedene pharmakologische Profile haben, kann die Umstellung von einem Medikament auf das andere komplex sein und erfordert eine sorgfältige Beurteilung und Planung.
Berechnung der Äquianalgetischen Dosis
Da Oxycodon und Tilidin unterschiedliche Potenzen haben, muss der Arzt die äquivalente Dosis berechnen, um sicherzustellen, dass der Patient nicht unter- oder überbehandelt wird.
Schrittweise Reduktion von Oxycodon
Die Dosis von Oxycodon sollte schrittweise reduziert werden, um Entzugserscheinungen zu vermeiden. Dies sollte langsam erfolgen, je nach dem aktuellen Schmerzlevel und der Reaktion des Patienten.
In der Regel kann man das Oxycodon in 7 Tagen ausgeschlichen werden.
Einführung von Tilidin
Gleichzeitig mit der Reduktion von Oxycodon könnte der Arzt Tilidin in einer geeigneten Dosis einführen. Dies sollte ebenfalls schrittweise erfolgen, um die Verträglichkeit und Wirksamkeit zu beurteilen.
Ggf. ist eine kompetitive Hemmung des Oxycodons durch das Tilidin zu beachten. Durch zusätzliche Einnahme des Tilidins können die Schmerzen wieder mehr werden.
Überwachung und Anpassung
Der Übergang erfordert eine Überwachung durch den Arzt, um mögliche Nebenwirkungen oder andere Probleme zu erkennen. Anpassungen der Dosierung oder des Plans könnten erforderlich sein, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
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Nicolas Gumpert
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