Dr. Carmen Heinz
Dr. Franziska Zwecker
Dr. Gerret Hochholz
Dr. Nicolas Gumpert
Fachärzte für Orthopädie
Sven Daum
Facharzt für Anästhesie / Schmerztherapie
Privatpraxis
für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Schmerztherapie, Akupunktur und manuelle Medizin
direkt am Kaiserplatz
Kaiserstraße 14/Eingang Kirchnerstraße 2
60311 Frankfurt am Main
Zur Online-Terminvereinbarung
Termin für eine Coronaimpfung
Telefon 069 24753120
Ein Morbus Perthes ist eine ernst zunehmende Erkrankung der jugendlichen Hüfte. Wichtig ist schnell mit einer adäquaten Therapie zu beginnen um langfristige Spätfolgen, wie arthotische Hüftveränderungen, zu verhindern.
Unsere frankfurter Spezialisten von Lumedis haben sich auf die Therapie von einem Morbus Perthes spezialisiert und können Ihnen so eine optimale konservative Therapie für Ihr Kind anbierten. Gerne beraten wir sie während unserer Sprechzeiten persönlich. zu Ihrem Wunschtermin gelangen Sie hier
Dieser Artikel wurde durch Dr. Nicolas Gumpert veröffentlicht.
Dr. Nicolas Gumpert ist Facharzt für Orthopädie und regelmäßig als Gast im Hessischen Rundfunk eingeladen.
Daneben steht er vielen Printmedien wie Welt, Sportbild und DPA regelmäßig als Interviewpartner zur Verfügung.
Weiterhin betreibt er mit Dr-Gumpert.de ein Informationsportal für laienverständliche Medizin mit mehr als 100 Millionen Seitenabrufen pro Jahr.
Folgen Sie Dr. Gumpert auf Facebook oder Instagram.
Stirbt Gewebe im Körper durch Zellschädigung ab, bezeichnet man dies als Nekrose
Beim Morbus Perthes handelt es sich um eine juvenile (also bereits im Kindesalter auftretende) Hüpfkopfnekrose, also ein Absterben von Knochenzellen im Hüftkopf.
Morbus Perthes kann ein- oder beidseitig auftreten, Jungs sind häufiger als Mädchen betroffen.
MRT-Bild einer Hüftkopfnekrose
Die genaue Ursache für Morbus Perthes sind noch ungeklärt. Verschiedene Möglichkeiten werden gegenwärtig diskutiert.
Typischerweise tritt die Erkrankung erstmalig bei Kindern zwischen dem 4. Und 8. Lebensjahr auf. Je jünger die Patienten bei Krankheitsbeginn sind, desto besser die Prognose.
Morbus Perthes ist eine schmerzhafte Erkrankung. So beschreiben betroffene Kinder Schmerzen im Hüft- und Oberschenkelbereich, die bis ins Knie ausstrahlen können. Hierdurch bedingt beginnen die Patienten zu hinken (sogenanntes „Schonhinken“).
Auch ist die Beweglichkeit des betroffenen Gelenks eingeschränkt, das Bein der betroffenen Seite lässt sich schlechter vom Körper Abspreizen oder nach innen beziehungsweise außen rotieren.
Die Diagnose des Morbus Perthes wird einerseits durch körperliche Untersuchung, andererseits durch sogenannte apparative Diagnostik mittels Röntgen, MRT und Sonografie gestellt. Mithilfe dieser lassen sich gut Flüssigkeitsansammlungen im Gelenk feststellen.
Zum anderen erfolgt eine ausführliches Gespräch zwischen Arzt und Kind und den begleitenden Eltern.
Bei der körperlichen Untersuchung zeigen sich beim Vorliegen eines Morbus Perthes eine eingeschränkte Beweglichkeit des Hüftgelenks, Druckschmerz in der Leistenregion, ein spürbares „Schnappen“ des Gelenks und Schmerzen bei bestimmten Tests, die der Arzt durchführt.
Der Verlauf von Morbus Perthes kann anhand mehrerer Klassifikationen in verschiedenen Stadien eingeteilt werden.
Die Waldenström-Klassifikation bedient sich der Beurteilung von Röntgenbildern des betroffenen Gelenks und teilt die Erkrankung so in fünf Stadien ein.
Die Lateral-Pillar Klassifikation nach Herring betrachtet zur Einteilung der Erkrankung in Stadien die sogenannte „laterale Säule“ (also den äußeren, noch nicht zerstörten Teil) des Hüftkopfes. Je nach Höhe diese Säule im Vergleich zu einem physiologischen Hüftkopf wird hier in Stadium A, B und C unterschieden.
Ein Ultraschall (Sonographie) bei einem Morbus Perthes eignet sich, um möglichst schnell Aufschluss über einen Krankheitsprozess innerhalb des Hüftgelenks (intraartikulär) zu erhalten.
Ein Ultraschall stellt vor allem weiche Gewebe besonders gut dar, sodass zwar auch die Oberfläche des Hüftkopfes beurteilt werden kann, aber vor allem Entzündungsprozesse oder Ergussbildung im Bereich des Hüftgelenks deutlich werden. Besonders im direkten Seitenvergleich kann ein Ultraschall hinweisend auf eine Hüftnekrose sein.
Leider kann man mit dem Ultraschall nur indirekte Zeichen einer Hüftkopfnekrose erkennen.
Da jedoch gerade im Anfangsstadium meist keine deutlich sichtbaren Veränderungen erkennbar sind, wird eine Hüftkopfnekrose häufig erst spät diagnostiziert.
Mittels Röntgenstrahlen lassen sich Knochenstrukturen sichtbar und beurteilbar machen. Zur Diagnose des Morbus Perthes, bei dem ja Knochen betroffen ist, kann eine Röntgenaufnahme erfolgen. Bestimmte Kriterien, die zur Diagnosestellung vorhanden sein müssen, zeigen sich jedoch erst 3-6 Monate nach Erkrankungsbeginn, sodass bei unauffälligem Befund beispielsweise ein MRT von Nöten sein kann.
Liegen für Morbus Perthes typische Beschwerden bei unauffälligen Röntgenaufnahmen vor (was vor allem im Frühstadium der Erkrankung der Fall sein kann), kann eine MRT-Aufnahme indiziert sein. Hier können schon früher als durch eine Röntgenaufnahme bestimmte Faktoren festgestellt werden, die für die Diagnose „Morbus Perthes“ sprechen.
Auch der sogenannte Hüftschnupfen tritt, wie Morbus Perthes, vor allem bei Kindern zwischen 8 und 10 Jahren auf. Auch hier klagen die Patienten über Schmerzen im Hüftgelenk, zeigen Schonhinken und können die Hüfte schlecht rotieren.
Im Vergleich zum Morbus Perthes heilt der Hüftschnupfen (auch „Coxitis fugax“ genannt) nach maximal 10 Tagen von allein aus. Häufig leiden die Kinder ein bis drei Wochen vor Auftreten des Hüftschnupfens an einer Infektion von Atemwegen oder des Magen-Darm-Trakts.
Therapeutisch ist Schonung für einige Tage indiziert, bei Schmerzen kann auch auf Schmerzmedikation wie Ibuprofen zurückgegriffen werden.
Ziel der Behandlung des Morbus Perthes ist in erster Linie, die Kongruenz, also das Ineinandergreifen von Hüftkopf und Hüftpfanne zu verbessern. Hierdurch soll der Druck, der auf dem Hüftkopf lastet, möglichst gleichmäßig verteilt werden, um seine physiologische Nachbildung zu gewährleisten.
Die Behandlung gliedert sich in einen konservativen und einen operativen Teil.
Zur konservativen Therapie genügt, gehört die regelmäßige Physiotherapie sowie das Verwenden von Gehstützen und die Vermeidung von Sprüngen. Gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren sind erlaubt.
Bei milderen Verläufen der Morbus Perthes genügt die konservative Therapie, wohingegen bei schwerwiegenderen Verläufen der Erkrankung auch auf operative Behandlungsmöglichkeiten zurückgegriffen werden muss.
Die Operationstechnik ist abhängig vom Patientenalter bei Beginn der Erkrankung. Liegt das Alter unter 6 Jahren, werden andere Techniken als bei älteren Patienten verwandt.
Wie lange ein Patient von Morbus Perthes betroffen ist, lässt sich schlecht voraussagen.
In manchen Fällen heilt die Erkrankung nach einigen Monaten aus, andere Patienten leiden Jahre darunter.
Mädchen sind häufig schlimmer betroffen als Jungs. Je früher die Erkrankung beginnt, desto besser ist die Prognose.
Durch Morbus Perthes kann es zu einer Deformation des Hüftkopfs kommen, sodass dieser nicht mehr richtig mit der Hüftpfanne artikuliert. Die entstandene Inkongruenz führt zu Fehlbelastungen und übermäßiger Abnutzung des Hüftgelenks. Dies kann in einer Arthrose des Hüftgelenks enden, bei der es durch Verschleiß von Gelenk und Gelenkknorpel zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen kommt.
An Morbus Perthes leidende Patienten sind in der Regel noch schulpflichtig, und können hier durch den Arzt beispielsweise vom Schulsport befreit werden.
Bei der Ganganalyse läuft der Patient barfuß und mit Schuhen auf einem Laufband, welches mit Messplatten ausgestattet ist und wird aus mehreren Perspektiven gefilmt. Hierdurch kann der Ablauf des Gehens und Laufens des Patienten analysiert und Fehlstellungen festgestellt und besser behandelt werden. Häufig geschiet dies durch individuell angepasste Schuheinlagen, die regelmäßig getragen werden müssen.
Ein wichtiger Baustein der Behandlung des Morbus Perthes ist die Physiotherapie. Hier kann mit diversen Übungen daran gearbeitet werden, die Auswirkungen der Erkrankung so gering wie möglich zu halten und den Leidensdruck zu senken.
Gerne erarbeiten unsere Spezialisten von Lumedis gemeinsam mit Ihnen einen individuellen Trainingsplan.
Wir beraten Sie gerne in unserer Hüftssprechstunde!