Gichtanfall

Ein Gichtanfall kann in jedem Gelenk des Körpers auftreten und zeichnet sich durch plötzliche, meist über Nacht auftretende, stärkste Schmerzen aus. Neben Schmerzen sind auch klassische Entzündungssymptome wie Rötung und Schwellung klassisch für einen Gichtanfall. 

Das Team von Lumedis hat sich auf die Diagnostik und Therapie von orthopädischen Erkrankungen spezialisiert und steht Ihnen jederzeit beratend zur Seite. Vereinbaren Sie einen Termin in unserer Sprechstunde. 

Ein Gichtanfall ist eine akute Entzündungsreaktion im Gelenk, die durch die Ablagerung von Harnsäurekristallen verursacht wird. Er tritt häufiger bei älteren Menschen, die in westlichen Ländern leben und sich besonders purinreich ernähren, auf. Daher wird die Gicht auch als Wohlstandserkrankung bezeichnet. Besonders häufig sind Männer betroffen.

Ein Gichtanfall kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, einschließlich durch:

• eine erhöhte Menge an Harnsäure im Blut (Hyperurikämie)
• eine erhöhte Harnsäureproduktion im Körper
• eine verminderte Harnsäureausscheidung durch die Nieren
• Konsum von alkoholischen Getränken und bestimmten Lebensmitteln (z.B. Fleisch, Meeresfrüchte, Zucker, etc.)
• Stress und Dehydration
• einige Medikamente (z.B. Diuretika)

Einige Krankheiten, die das Risiko eines Gichtanfalls erhöhen können, sind:

• Nierenerkrankungen
• Bluthochdruck
• Diabetes
• Übergewicht
• Herzkrankheiten
• Familiäre Hyperurikämie

Der Gichtanfall tritt häufig in den Gelenken auf, insbesondere im

• Gicht im großen Zeh (Podogra)
• Gicht im Finger, besonders im Daumen
• Gicht im Fuß
• Gicht im Sprunggelenk
• Gicht im Knie (Gonogra)
• Gicht im Handgelenk
  und
• Gicht im Ellenbogen.

Eine Gicht am Fuß oder Zeh verursacht oft plötzliche, stechende Schmerzen, die besonders nachts auftreten können. Diese Schmerzen sind auch in Ruhe vorhanden und können auf den Fuß oder Zeh beschränkt sein.

Der Gichtanfall kann dazu führen, dass sich im Gelenk Flüssigkeit ansammelt, die Entzündungssymptome wie Überwärmung, Rötung und Schwellung des betroffenen Bereichs hervorruft. Durch diese Schwellung und Schmerzen kann es zu Einschränkungen beim Laufen oder Gehen kommen.

Eine Gicht an der Hand oder dem Daumen verursacht Schmerzen, die besonders nachts und in Ruhe auftreten können. Zudem bildet sich im betroffenen Gelenk Flüssigkeit, die zu Schwellungen und Entzündungen führt. Dies beeinträchtigt die Beweglichkeit und Funktion der Hand, des Daumens oder der Finger erheblich.

Viele Patienten berichten von Schwierigkeiten beim Greifen oder Strecken der Finger aufgrund von Schmerzen und Schwellungen.

Mehr hierzu finden Sie in unserem Artikel: geschwollene Finger

Ein akuter Gichtanfall am Knie verursacht plötzlich auftretende starke Schmerzen, die auch in Ruhephasen anhalten und häufig in der Nacht beginnen. Typischerweise kommt es dabei zu Schwellungen und Ergüssen im betroffenen Gelenk, begleitet von Rötung und pochenden Schmerzen.

Die Schmerzen und Schwellungen führen zu erheblichen Bewegungseinschränkungen des Knies. Da das Kniegelenk eine wichtige Rolle bei der Fortbewegung spielt, kann eine Gicht an dieser Stelle besonders einschränkend sein. Die Patienten haben Schwierigkeiten beim Gehen, Beugen und Belasten des betroffenen Beins, was den Alltag stark beeinträchtigen kann.

Ein Gichtanfall kann sich durch folgende Symptome bemerkbar machen:

• Plötzliche, starke Schmerzen im Gelenk
• Schwellungen, Rötungen und Überwärmung im betroffenen Bereich
• Steifheit und eingeschränkte Beweglichkeit im Gelenk
• Fieber

Viele weitere Symptome finden Sie in unserem Artikel "An welchen Symptomen erkennen Sie einen Gichtanfall?".

Die Schmerzen bei einem Gichtanfall können sehr intensiv sein und sich wie ein brennendes oder stechendes Gefühl im Gelenk anfühlen.

Bewegung und gerade Dehnübungen kann bei einem akuten Gichtanfall helfen, allerdings kann es aufgrund der akuten Schmerzen häufig schwierig sein, sich zu bewegen.

Die Diagnose eines Gichtanfalls erfolgt in der Regel anhand von Symptomen, Krankengeschichte und körperlicher Untersuchung. Um die Diagnose zu bestätigen, kann der Arzt Bluttests, Röntgenaufnahmen oder eine Gelenkpunktion durchführen.

Eine Ultraschalluntersuchung kann hilfreich sein, die Entzündung im Gelenk darzustellen und die Diagnose zu bestätigen. Ein Ultraschall hat den Vorteil, dass er schnell und einfach angefertigt wird und die Patienten auch keiner Strahlung ausgesetzt werden. Im Ultraschall lässt sich dann häufig eine Schwellung feststellen.

Die Behandlung eines akuten Gichtanfalls besteht aus der Linderung von Schmerzen und Entzündungen. Dazu gehören Medikamente wie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAIDs), Kortikosteroide oder Colchicin. Langfristig kann die Vermeidung von Lebensmitteln, die reich an Purinen sind und die Einnahme von Medikamenten wie Allopurinol helfen, zukünftige Gichtanfälle zu verhindern.

Um die Schmerzen und Entzündungen bei einem akuten Gichtanfall zu lindern, kann das betroffene Gelenk gekühlt werden. Das Hochlegen des betroffenen Gelenks kann ebenfalls helfen. Auch die Einnahme von Schmerzmedikamenten wie NSAR (Ibuprofen etc.) oder Colchicin kann helfen. In unserem Artikel "Gicht - Was hilft schnell" erfahren Sie mehr.

Medikamente wie NSARs (z.B. Ibuprofen oder Diclofenac), Kortikosteroide (Cortison) oder Colchicin können zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen bei einem akuten Gichtanfall eingesetzt werden.

Bei einem akuten Gichtanfall kann Kühlen des betroffenen Gelenks helfen, Schmerzen und Entzündungen zu lindern. Da ein Gichtanfall wie eine Entzündung wirkt, hilft besonders Kälte. Die Gelenke sind im Rahmen eines Gichtanfalls häufig gerötet und überwärmt und in diesem Fall würde Ihnen Wärme keine Linderung verschaffen.

Allopurinol kann die Produktion von Harnsäure senken und Gichtanfällen vorbeugen. Es sollte jedoch nicht während eines akuten Gichtanfalls eingenommen werden, da es den Schmerz und die Entzündung verstärken kann.

Ein Gichtanfall kann einige Tage bis mehrere Wochen dauern, abhängig von der Schwere des Anfalls und der Wirksamkeit der Behandlung.

Die Dauer der Krankschreibung hängt von der Schwere des Gichtanfalls und dem Beruf des Patienten ab. Führt der Patient bspw. einen sehr aktiven Beruf aus und beansprucht das betroffene Gelenk viel (das kann natürlich auch in einem Bürojob oder bei einem Schneider vorkommen, wenn die Hände und Finger betroffen sind), so gilt es, eine Pause bis zum Ende des Gichtanfalls einzulegen. In der Regel wird empfohlen, das betroffene Gelenk zu schonen und körperliche Aktivität zu vermeiden, bis die Schmerzen und Entzündungen abgeklungen sind.

Zur Prävention eines akuten Gichtanfalls zählt: die Vermeidung von Lebensmitteln mit hohem Puringehalt, ausreichendes Trinken von Wasser, Vermeidung von Übergewicht, Vermeidung von Stress und die regelhafte Einnahme der Medikamente.