Aktuell gibt es noch keine Praxis für HNO bei Lumedis

Lumedis HNO Frankfurt

Julia Reich
Ärztin
Dr. Nicolas Gumpert
Facharzt für Orthopädie

Lumedis HNO Frankfurt wird nicht am Standort
Kaiserstr. 14
60311 Frankfurt am Main
entstehen.

Nasenbluten

Nasenbluten ist ein weitverbreitetes Symptom. Wichtig ist gefährliche Ursachen wie etwa einen bösartigen Tumor auszuschließen. Bei Verdacht hierauf sollt dringend ein HNO-Arzt aufgesucht werden.

Dieser Artikel wurde durch Julia Reich zuletzt aktualisiert.
Julia Reich ist Assistenzärztin für HNO an der Uniklinik Frankfurt.
Sie veröffentlicht viele für laienverständliche Artikel zu den verschiedenen Erkrankungen der HNO bei Lumedis.
Weitere Informationen finden zu Ihrer Person finden Sie unter Julia Reich.

Bitte beachten Sie das Lumedis aktuell noch keine Behandlungen im Bereich das Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde durchführt.

Was ist Nasenbluten?

Die Nase ist das Organ des Menschen, das den Geruchssinn ermöglicht. Dazu nimmt sie an der Riechschleimhaut Duftstoffe aus der Luft auf und leitet die Informationen an das Gehirn weiter.
Außerdem ist die Nase wichtig für die Atmung. Bei der Nasenatmung werden Staubpartikel herausgefiltert und die eingeatmete Luft erwärmt und weitertransportiert. Um diese Aufgaben zu erfüllen, ist die Nase komplex aufgebaut. Außen befindet sich der sichtbare Teil der Nase mit den Nasenflügeln, innen die Nasenhöhle mit den Nasenmuscheln und den Nasennebenhöhlen.
Insgesamt ist die Nase ein sehr gut durchblutetes Gewebe. Durch ihre anatomische Lage in der Mitte des Gesichtsschädels und den nach außen ragenden Teil ist die Nase prädestiniert zu bluten.

Was können die Gründe für Nasenbluten sein?

Es gibt viele Gründe, warum die Nase zu bluten beginnt. Im Folgenden werden einige der häufigsten Ursachen genannt:

  • Gewalteinwirkung auf den Schädel (z.B. Schläge oder Tritte)
  • Sturz auf das Gesicht
  • Sprung-Verletzungen
  • Nasenbluten oder Fremdkörper in der Nasenhöhle
  • Trockene Nasenschleimhäute
  • Schnupfen und andere Infektionen der Nase und der Nasennebenhöhlen
  • Polypen und andere gutartige Veränderungen der Nasenschleimhaut
  • Nasenkarzinom
  • Bluthochdruck oder Blutverdünner
  • Drogenkonsum (insbesondere durch die Nase)
  • Erbkrankheiten (z.B. M. Rendu-Osler,...)

Erkältung

Eine Erkältung ist eine virale (oder bakterielle) Entzündung der oberen Atemwege. Die Erreger vermehren sich auch auf der Nasenschleimhaut und lösen dort eine akute Entzündungsreaktion aus. Die Folge ist eine Schwellung der Schleimhaut, die vor allem bei Vorschädigungen zu Einrissen und Blutungen führen kann. So kann es im Rahmen einer Erkältung zu Nasenbluten kommen. Bei den meisten Erkältungskrankheiten tritt jedoch kein oder nur wenig Nasenbluten auf. Die Blutung sollte gering sein und spätestens nach Abklingen der Symptome von selbst wieder abklingen.
Die Anwendung von Nasensprays bei Schnupfen kann die bereits gereizte Schleimhaut schädigen. In diesem Fall sollte möglichst auf Nasensprays verzichtet werden.

Bluthochdruck

In der Nasenhöhle und in der Nasenscheidewand befindet sich ein feines Netz von kleinen Blutgefäßen. Dieses wird in der Fachsprache auch als Locus Kiesselbachi bezeichnet. Ein erhöhter Blutdruck kann dazu führen, dass diese Gefäße platzen und es zu einer Blutung kommt, insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme von Blutverdünnungsmitteln. Je nach Ausmaß kann die Blutung lebensbedrohlich sein und sogar eine Bluttransfusion erforderlich machen. Die Therapie besteht in der Regel darin:

  • die Blutung zu komprimieren
  • die Blutung zu veröden
  • weitere Blutdruckspitzen zu vermeiden

Blutverdünner

In unserem Körper gibt es ständig Lecks in unseren Blutgefäßen. Wir merken es nur nicht (immer), weil unsere Blutgerinnung die Lecks in der Regel sofort verschließt. Dieser Mechanismus wird durch die Einnahme von Blutverdünnern stark eingeschränkt. Dadurch können die feinen Lecks nicht mehr so schnell verschlossen werden und es kommt zu größeren Blutungen. Die Nase und vor allem die Nasenscheidewand sind durch ihr feines Gefäßnetz für solche Blutungen prädestiniert.

Warum kommt es häufig in der Schwangerschaft zu Nasenbluten?

Eine Schwangerschaft ist für den Körper immer ein Ausnahmezustand. Das heranwachsende Kind bringt nicht nur eine hohe körperliche Belastung mit sich, sondern auch viele Stoffwechsel- und Hormonumstellungen im Körper. Durch die hormonelle Umstellung wird die Durchblutung der Schleimhäute erhöht und die Schleimhäute schwellen an. Das kann leicht zu Blutungen führen, wie zum Beispiel in der Nase.
Außerdem kommt es in der Schwangerschaft häufiger zu Bluthochdruck (Schwangerschaftshypertonie). Auch Bluthochdruck ist mit einem erhöhten Risiko für Nasenbluten verbunden.

Warum haben Kinder besonders häufig Nasenbluten ohne erkennbaren Grund?

Kinder stellen beim Nasenbluten aus verschiedenen Gründen eine besonders gefährdete Gruppe dar. Die Schleimhäute sind noch nicht vollständig entwickelt und können durch Manipulation oder trockene und heiße Luft schneller reißen. Dies hängt auch mit den hormonellen Schwankungen während des Wachstums zusammen. Außerdem neigen Kinder eher dazu, in der Nase zu bohren oder sich Fremdkörper in die Nase zu stecken. Damit verbunden ist ein deutlich erhöhtes Risiko für Nasenbluten. Darüber hinaus sind Kinder aufgrund ihres noch untrainierten Immunsystems ein leichtes Opfer für Krankheitserreger aller Art. Auch Schnupfen kann durch das Anschwellen der Nasenschleimhäute zu Nasenbluten führen.

Welche weiteren Symptome können Nasenbluten begleiten?

Nasenbluten ist ein häufiges Symptom von Erkrankungen des Nasen-Rachenraumes. Je nach zugrunde liegender Ursache können weitere Symptome auftreten.
Bei Gewalteinwirkung auf die Nase, gleich welcher Ursache, können Schmerzen im Bereich des (Gesichts-)Schädels auftreten. Häufig finden sich auch Hämatome im Gesichtsbereich. Nicht selten kommt es auch zu Fehlstellungen der Nase. Auch Kopfschmerzen sind ein häufiges Symptom, das mit Nasenbluten einhergehen kann.
Bei Karzinomen, gutartigen Tumoren und Polypen können zusätzlich folgende Symptome auftreten:

  • eine behinderte Nasenatmung
  • Nasenausfluss
  • Infektionen der Nasennebenhöhlen mit Schmerzen und allgemeinem Krankheitsgefühl auftreten.

Kopfschmerzen

Kopfschmerzen entstehen durch eine Reizung der Schmerzrezeptoren des Kopfes oder der Hirnhäute. Sie treten typischerweise nach einem Sturz oder einer Gewalteinwirkung auf die Nase oder den Schädel auf. Auch bei Infektionen der oberen Atemwege sind Kopfschmerzen typisch und können in der Regel durch die Einnahme rezeptfreier Schmerzmittel behoben werden.
Bei den meisten Anfällen von Nasenbluten treten jedoch keine Kopfschmerzen auf.

Blutkumpen

Blutklumpen ist eine Bezeichnung für Blutgerinnsel. Dabei handelt es sich um geronnenes Blut, das eine weiche Masse bildet. Aufgrund des großen Platzangebots in der Nasenhöhle bilden sich beim Nasenbluten große Blutgerinnsel, die den Patienten zunächst beunruhigen können.
Hintergrund der Blutgerinnsel ist die Blutgerinnung. Blut hat die Fähigkeit, sich außerhalb des Gefäßes zu verfestigen. Kommt es zu einer Verletzung oder einem Leck im Blutkreislauf, beginnt das Blut zu gerinnen und verschließt das Leck. Auf diese Weise verblutet der Körper nicht und kann die Stelle später reparieren. Beim Nasenbluten findet diese Reaktion in der Nasenhöhle statt.

Diagnose

Nasenbluten kann in den meisten Fällen bereits bei der ersten Untersuchung des Patienten festgestellt werden. Nasenbluten ist jedoch keine Krankheit, sondern nur ein Symptom. Deshalb muss die zugrunde liegende Ursache gefunden werden.
Dazu erfragt der Arzt zunächst:

  • das Ausmaß
  • den Auslöser
  • die Dauer des Nasenblutens

Je nach Dringlichkeit sollte bereits hier eine Blutstillung durch Tamponade oder Sklerosierung angestrebt werden. Anschließend geht er auf bestimmte Vorerkrankungen wie Bluthochdruck oder die Einnahme von Blutverdünnern ein, die zu Nasenbluten führen können.
Nach der Anamnese folgt die körperliche Untersuchung, bei der der Arzt:

  • die Nase abtastet
  • mit einem Spekulum in die Nase hineinsieht
  • die Lymphknoten am Mundboden und im Rachen abtastet

An die körperliche Untersuchung können sich weitere Untersuchungen anschließen. So kann mit einer Blutdruckmessung ein Bluthochdruck festgestellt werden, mit einer Gerinnungsdiagnostik und den Blutwerten eine Gerinnungsstörung untersucht werden, mit einem Allergietest allergische Ursachen spezifiziert werden und mit einer Endoskopie Tumore und Polypen in der Nase näher untersucht werden.
Darüber hinaus können bildgebende Verfahren wie Schädel-CT, Schädel-MRT oder Röntgen eingesetzt werden. Diese gehören jedoch nicht zum klinischen Standard bei Nasenbluten ohne Gewalteinwirkung.

Kann das auf eine Leukämie hindeuten?

Leukämien sind die häufigsten bösartigen Krebserkrankungen im Kindesalter. Insbesondere die akute lymphatische Leukämie (und die akute myeloische Leukämie) können zu einer Entartung der Blutzellen führen. Die entarteten Zellen können die gesunden Vorläufer der Blutzellen, darunter auch die Vorläufer der Blutplättchen (Thrombozyten) zerstören.
Die niedrige Thrombozytenzahl geht mit einer Gerinnungsstörung einher. Daher können auch (akute) Leukämien zu Nasenbluten führen. Dies ist jedoch die absolute Ausnahme.
Andere Ursachen, wie z.B. Nasenbluten durch Nasenbohren oder trockene Schleimhäute, machen den weitaus größten Teil des Nasenblutens bei Kindern aus.

Warum bekommt man häufig bei Stress Nasenbluten?

Ursprünglich war Stress eine normale Reaktion des Körpers, um eine drohende Gefahr abzuwehren (fight or flight). Dies ist heute nicht mehr der Fall. Stress entsteht heute vor allem durch Spannungszustände und Konflikte im Alltag. Unter Stress erhöht sich die Anspannung des Körpers und der Blutdruck steigt. Beides begünstigt Nasenbluten.
Darüber hinaus neigen gestresste Menschen zu stereotypen Bewegungen, wie z.B. das Berühren oder Reiben der Nase. Auch dies führt zu vermehrtem Nasenbluten.
Darüber hinaus können Stresshormone und Schlafmangel zu Veränderungen der Nasenschleimhaut führen und so die Neigung zu Nasenbluten erhöhen. Über diese Reaktionen ist Stress schlecht für die Nase bzw. die Nasenschleimhaut.

Kann Nasenbluten auf Krebs hindeuten?

Eine eher seltene Ursache von Nasenbluten sind Tumore der Nasenhöhle oder des oberen Rachenraumes. Diese können gutartig oder bösartig wachsen. Durch Schleimhautveränderungen und verstärktes Wachstum kann es zunächst zu Mikroblutungen und später zu Nasenbluten kommen.
Die gutartigen Tumoren wachsen langsamer und schädigen den Körper vor allem durch ihr Verdrängungswachstum, das das umliegende Gewebe, insbesondere die Schleimhaut, einschränken kann. Sie zeichnen sich vor allem durch eine einseitige Nasenatmungsbehinderung und chronische Entzündungen der Nasennebenhöhlen aus. Sehr selten und nur in ausgeprägten Stadien gehen sie mit Nasenbluten einher. Zu den bekanntesten Tumoren der Nase gehören:

  • die Schleimhautpolypen, die häufig bei Asthmatikern auftrete
  • die Osteome, die vom Knochengewebe ausgehen
  • die Papillome

Bösartige Tumoren (Krebs) zeichnen sich durch schnelles Wachstum und Infiltration des umliegenden Gewebes aus. Dadurch kommt es zu einer frühen Streuung der entarteten Zellen, was die Behandlung erschwert. Durch das überschießende und infiltrierende Wachstum werden die umliegenden Gefäße fehlgebildet oder zerstört. Bereits im Frühstadium können Mikroblutungen in der Nase auftreten. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu einer Vergrößerung der Nase kommen. Dies geschieht in der Regel spontan, ohne vorherige Manifestation. Neben den Blutungen können folgende weitere Symptome auftreten:

  • Schmerzen
  • ein allgemeines Krankheitsgefühl
  • Lymphknotenschwellungen
  • Fieber
  • Nachtschweiß

Ein Sonderfall unter den Tumoren sind die Leukämien. Diese werden auch als Blutkrebs bezeichnet und können im fortgeschrittenen Stadium zu Nasenbluten führen. Ursache ist hier die Verdrängung der blutbildenden Zellen im Knochenmark, wodurch die Gerinnungsneigung zunimmt (verminderte Zahl an Blutplättchen).

Was kann man akutes Nasenbluten am besten stoppen?

Um das Nasenbluten zu stoppen, sollte man sich zunächst aufrecht hinsetzen. Dadurch wird der Blutfluss zum Kopf reduziert. Das langsamer fließende Blut hat mehr Zeit zu gerinnen.
Außerdem sollte man sich leicht nach vorne beugen, damit das überschüssige Blut aus der Nase abfließen kann. Es empfiehlt sich, eine Schüssel oder ein Handtuch unter die Nase zu halten, damit das Blut nicht auf die Kleidung oder den Boden tropft.
Das Blut sollte möglichst nicht geschluckt werden, da es schnell zu Übelkeit und Erbrechen kommen kann oder das Blut ungewollt in die Atemwege gelangen kann.
Dann die Nasenflügel zusammendrücken und abwarten. Durch den Druck wird vor allem das Blut im vorderen Teil der Nase komprimiert. Die Kompression hilft der Blutgerinnung, die Gefäßundichtigkeiten zu verschließen und die Blutung zu stoppen.
Um das Ergebnis zu verbessern, sollte zusätzlich ein Kühlpack auf den Nacken des Patienten gelegt werden. Das Kühlpack kühlt das vorbeifließende Blut ab und führt so zu einer Kompression der Gefäße im Kopf und in der Nase. Dadurch wird die Gerinnung unterstützt und die Blutung schnell gestillt.
Bei größeren Blutungen sollte man nicht zögern, einen Arzt oder eine Notaufnahme aufzusuchen. Diese können nicht nur den entstandenen Blutverlust ausgleichen, sondern auch weitergehende Maßnahmen zur Blutstillung ergreifen. Bei größeren Blutungen empfiehlt es sich auch, Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um den Blutverlust zumindest teilweise auszugleichen.
Bei weiteren Symptomen wie Schmerzen, z.B. nach einem Aufprall, kann auf rezeptfreie Schmerzmittel zurückgegriffen werden. Auf hochdosiertes ASS sollte verzichtet werden, da es die Blutgerinnung hemmen kann. Besser sind Ibuprofen oder Paracetamol.

Nasentamponade

Eine Nasentamponade ist ein meist weicher Fremdkörper, der in die Nase eingeführt wird und dort Druck ausüben soll. Es gibt verschiedene Tamponaden aus unterschiedlichen Materialien.
Die einfachsten Tamponaden bestehen aus einer Art Watte, die sich in der Nase auffaltet. Es gibt auch Systeme, die mit Luft oder Flüssigkeit gefüllt werden können, um zusätzlichen Druck auf die Nasenschleimhaut auszuüben.
Der Druck der Tamponaden verringert den Blutfluss und bildet eine Barriere für das Blut. Dies hilft dem Gerinnungssystem, das Leck im Gefäß auszugleichen und ausreichend zu verschließen.
Das Prinzip ist ähnlich wie bei einem (Druck-)Verband auf der Haut. Tamponaden sollten regelmäßig gewechselt werden, da sie einen idealen Nährboden für Bakterien bieten und sogar zum Schock führen können.
Tamponaden werden in der Regel von HNO-Ärzten eingesetzt. Diese kennen auch die verschiedenen Tamponadenarten und wissen, welche für den Patienten am besten geeignet ist.

Kopf in den Nacken oder nach vorne?

Nach dem Aufrichten des Oberkörpers sollte man sich nach vorne beugen. So kann das Blut nach vorne fließen und aus der Nase tropfen. Benutzen Sie ein Handtuch oder eine Schüssel, um das Blut aufzufangen und Ihre Kleidung oder den Boden nicht zu verschmutzen.
Wenn man den Kopf in den Nacken legt, läuft das überschüssige Blut in den Rachen und wird geschluckt. Blut verursacht nicht nur einen unangenehmen metallischen Geschmack im Mund, sondern auch Übelkeit und Erbrechen. Besser ist es, den Kopf nach vorne zu beugen und das Blut im Mund auszuspucken.

Warum kann ein kalter Umschlag im Nacken helfen?

Ein Kühlpack im Nacken gilt als altbekannter Trick. Der Grund ist einfach. Das Kühlpack im Nacken kühlt das zirkulierende Blut. Das kalte Blut gelangt nicht nur zum Gehirn, sondern auch zur Nase. Die Blutgefäße ziehen sich bei Kälte zusammen, was zu einem geringeren Blutfluss in der Nase führt. Dadurch hat die Gerinnung mehr Zeit, das Gefäßleck zu verschließen und die Blutung zu stoppen. Wenn kein Kühlpack zur Hand ist, kann auch ein nasses Tuch helfen. Dieser kann immer wieder mit kaltem Wasser befeuchtet werden.

Warum sollte man kein Blut schlucken?

Das Verschlucken von Blut führt zu einem unangenehmen metallischen Geschmack im Mund. Allein der Geschmack und die Vorstellung von Blut im Mund kann bei den Betroffenen zu Übelkeit führen.
Darüber hinaus kann Blut im Mund- und Rachenraum verschluckt werden und in die Luftröhre gelangen. Daraus kann sich sogar eine Lungenentzündung entwickeln.
Verschlucktes Blut im Magen- oder Darmtrakt kann auch zu Völlegefühl und Übelkeit bis hin zum Erbrechen führen.
Blut im Magen-Darm-Trakt kann bei entsprechender Menge auch zu Verstopfung und Teerstuhl führen. Der Stuhl ist dann tiefschwarz und glänzend. Ursache ist die Gerinnung des Blutes durch die Magensäure.

Sollte ich mir danach die Nase putzen?

Viele Betroffene verspüren nach dem Nasenbluten das Bedürfnis, sich die Nase zu schnäuzen oder zu putzen. Dies sollte jedoch vermieden werden, da dadurch das verschlossene Blutgefäß wieder geöffnet werden kann und das Nasenbluten erneut oder noch stärker auftreten kann. Dies ist vor allem auf den Druck zurückzuführen, der beim Schnäuzen entsteht und Blutgerinnsel aus der Nasenhöhle herausdrückt.
Daher ist es ratsam, nach dem Ende des Nasenblutens einige Stunden nicht zu schnäuzen. Je länger Sie warten, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Gefäß verschlossen bleibt. Wenn es nicht anders geht, versuchen Sie, durch vorsichtiges Ausatmen aus der Nase die Feststoffe und Flüssigkeiten zu entfernen.

Was kann man als Prävention gegen immer wieder auftretendes Nasenbluten tun?

Bei häufigem Nasenbluten sollten Sie einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufsuchen. Er wird Ihnen helfen, die Ursache herauszufinden und die richtige Therapie einzuleiten. Insbesondere chronisches Nasenbluten ohne vorherige Manipulation kann immer auch ein Symptom für einen Tumor in der Nase sein.
Liegt die Ursache der Beschwerden in einer geschädigten oder trockenen Schleimhaut, kann diese durch regelmäßige Nasenspülungen und Nasensalben verbessert werden. Entsprechende Salben sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Es kann jedoch sinnvoll sein, die Salbentherapie und das Nasenspülen mit Ihrem HNO-Arzt abzusprechen.

Warum können Luftbefeuchter helfen?

Luftbefeuchter vernebeln oder verdampfen Wasser und erhöhen so die Luftfeuchtigkeit im Raum. Besonders trockene (Heizungs-)Luft im Winter kann die Schleimhäute in Nase und Mund-Rachenraum schädigen. Dies führt nicht nur zu einer erhöhten Anfälligkeit gegenüber bakteriellen oder viralen Erregern, sondern auch zu Schleimhauteinrissen in der Nase und Nasenbluten. Luftbefeuchter sind daher eine sinnvolle Maßnahme zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit. Alternativ können auch Luftbefeuchter mit Aroma verwendet werden, die zusätzlich für einen angenehmen Duft im Raum sorgen.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, eine Schale mit Wasser auf die Heizung oder den Ofen zu stellen. Dies ist zwar nicht so effektiv wie ein Luftbefeuchter, kann aber die Symptome ebenfalls lindern.